Leberentzündung: Ursachen, Symptome, Behandlung 

Eine Frau spürt Bauchschmerzen durch eine Leberentzündung.
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Veröffentlicht: 29/04/2025
Zuletzt aktualisiert: 29/04/2025

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Eine Leberentzündung kann durch Krankheitserreger, aber auch durch andere Ursachen wie Autoimmunreaktionen oder toxische Substanzen entstehen. Unbehandelte Infektionen können gefährliche Folgen haben und langfristig das Risiko für Leberkrebs, Leberzirrhose und Organversagen erhöhen. Hier erfahren Sie, was die Ursachen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten bei einer Leberentzündung sind und wie Sie sie vermeiden können, um Ihre Lebergesundheit zu erhalten.

Was ist eine Leberentzündung?

Leberentzündungen sind Erkrankungen, die oft infolge einer Infektion auftreten. Dabei befallen schädliche Mikroorganismen (Keime) wie Viren, Bakterien oder Parasiten die Leber. Das kann zu einer Entzündung der Leber und zu Gewebeschäden führen. Das kann die Funktion der Leber beeinträchtigen. Wenn sie nicht behandelt werden, können Infektionen zu einer chronischen Leberentzündung führen und schwerwiegende Folgen haben. Dazu gehören eine zunehmende Vernarbung (Leberzirrhose) und sogar Leberversagen.

Welche Ursachen kann eine entzündete Leber haben?

Leberinfektionen können verschiedene Ursachen haben. Häufig kommen die Leberbeschwerden durch die folgenden Auslöser zustande:

  • Virale Hepatitis: Hepatitis A, B, C, D und E können Ursachen für eine Leberentzündung sein. Hepatitis A entsteht meist durch verunreinigte Lebensmittel oder Wasser. Hepatitis B und C können sexuell übertragen werden, aber der Hauptübertragungsweg ist Blutkontakt (z. B. durch Nadeln). In Deutschland wurden dem RKI laut Epidemiologisches Bulletin 2023 fast 23.000 Fälle von Hepatitis B gemeldet, bei Hepatitis C waren es 10.500.
  • Fettleber: Die Erkrankung kann durch das übermäßige Trinken von Alkohol entstehen oder durch andere Faktoren wie Übergewicht oder Diabetes melltius ausgelöst werden. Sie kann sich zu einer Entzündung (Steatohepatitis)entwickeln.
  • Komplikationen nach Lebertransplantation: Das Infektionsrisiko steigt durch Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken, durch Abstoßungsreaktionen oder durch Komplikationen nach einer Lebertransplantation.
  • Bakterielle Infektionen: Bakterien wie E. coli, Salmonellen und Staphylokokken können aus dem Darm oder dem Blutkreislauf in die Leber gelangen und dort manchmal Abszesse bilden. Sie sind aber eher selten.
  • Pilzinfektionen: Sie betreffen vor allem Menschen mit geschwächtem Immunsystem, wie HIV-Infizierte oder Chemotherapie-Patienten. Dazu gehören Candidose oder Aspergillose.

Andere Ursachen für Leberentzündungen können Erkrankungen der Gallengänge oder eine angeborene Stoffwechselerkrankung sein.

Welche Symptome löst eine Entzündung der Leber aus?

Eine Leberentzündung im Frühstadium kann leichte oder gar keine Beschwerden verursachen, sodass sie leicht übersehen wird. Wenn die Erkrankung weiter fortschreitet, können jedoch deutlichere Anzeichen auftreten, bei Mann, Frau und Kindern. Zu ihnen gehören zum Beispiel:

  • Gelbfärbung von Haut und Augen (Gelbsucht), weil Bilirubin sich im Blut sammelt, statt über die Galle ausgeschieden zu werden
  • Leberschmerzen bzw. ein Druckschmerz im rechten Oberbauch
  • Müdigkeit
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Dunkler Urin

Wann sollte ich zum Arzt gehen?

Suchen Sie sofort einen Arzt auf, wenn Sie Anzeichen einer Leberinfektion bemerken, die akut sind, anhalten oder sich verschlimmern. Auch bei Risikofaktoren wie diesen lohnt es sich, mit einem Arzt zu sprechen:

  • Bei einem geschwächten Immunsystem
  • Typ-2-Diabetes
  • Kontakt mit Körperflüssigkeiten von jemandem, der an einer Leberinfektion leidet
  • Lebererkrankungen oder Leberschäden in der Vorgeschichte
  • Einnahme von Medikamenten, die die Leber schädigen können
  • Mindestens zwei Anzeichen eines metabolischen Syndroms wie Bluthochdruck, hoher Blutzucker, niedriger HDL-Cholesterinspiegel („gutes“ Cholesterin), Übergewicht.

Auch wenn Sie keine Anzeichen einer Leberentzündung bemerken, helfen Ihnen regelmäßige Blutuntersuchungen, mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen. Sollten erhöhte Leberwerte länger als sechs Monate andauern, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, um die mögliche Ursache der Leberentzündung zu finden und eine Diagnose und Behandlung zu erhalten.

Wie kann ich einer Virushepatitis und anderen Erkrankungen vorbeugen?

Schon die Umstellung auf gesunde Gewohnheiten kann dabei helfen, einer Leberentzündung vorzubeugen. Die folgenden Maßnahmen können das Risiko deutlich senken.

  • Sich impfen lassen: Eine Impfung gegen Hepatitis-Viren A und B sind wirksam und werden vor allem Risikogruppen und Reisenden empfohlen.
  • Eine gesunde Lebensweise pflegen: Achten Sie auf Gewohnheiten, die Ihre Leber schützen. Dazu gehören eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und magerem Eiweiß und regelmäßige Bewegung. Trinken Sie ausreichend Wasser und wenig Alkohol.
  • Auf gute Hygiene achten: Waschen Sie sich häufig die Hände, besonders vor dem Essen, und vermeiden Sie rohe Schalentiere, die Bakterien übertragen können.
  • Verantwortungsbewusst handeln: Um das Risiko einer Ansteckung mit Hepatitis B und C zu verringern, sollten keine Nadeln oder Spritzen gemeinsam benutzt und auf einen sicheren Geschlechtsverkehr geachtet werden. Bei Tätowierungen oder medizinischen Eingriffen sollten sterile Instrumente und hygienische Bedingungen gewährleistet sein.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung einer Leberentzündung hängt von der Art und Schwere der Erkrankung ab. Ein Arzt kann Ihnen helfen, die geeignete Behandlungsmethode zu finden. Häufig werden Medikamente eingesetzt:

  • Antivirale Medikamente: Arzneimittel wie Interferon oder direkt wirkende antivirale Medikamente behandeln Hepatitis, indem sie die Vermehrung des Virus stoppen. In vielen Fällen von Hepatitis C können sie die Infektion innerhalb weniger Wochen heilen und vermeiden, dass sich eine chronische Leberentzündung entwickelt.
  • Antibiotika: Sie wirken gegen bakterielle Leberinfektionen, indem sie die Bakterien gezielt angreifen und abtöten. In schweren Fällen wie bei Leberabszessen kann auch eine Drainage erforderlich sein. Die Behandlung richtet sich nach den jeweiligen Bakterien.
  • Antimykotika: Die Medikamente behandeln Pilzinfektionen der Leber, indem sie die Pilze abtöten oder ihr Wachstum hemmen. Sie bekämpfen die Infektion, sodass sich die Leber erholen kann.
  • Unterstützende Maßnahmen: Bei der Genesung von Leberentzündungen können Ruhe, viel Wasser und eine gesunde Ernährung helfen. Auch auf Alkohol zu verzichten, kann die Symptome lindern. Medikamente, die die Leber belasten, sollten nur in Absprache mit einer Ärztin abgesetzt werden.

Fazit: Beugen Sie chronischer Hepatitis vor

Leberinfektionen werden durch verschiedene Erreger verursacht und können zu einer Leberentzündung führen. Sie sollte sofort behandelt werden, damit die Leber nicht langfristig geschädigt wird. Deshalb ist es wichtig, Leberwerte bei Risikofaktoren regelmäßig zu messen und bei Warnzeichen zu einem Arzt oder einer Ärztin zu gehen. Wenn die Leberentzündung rechtzeitig diagnostiziert und mit Medikamenten und unterstützenden Maßnahmen behandelt wird, können schwere Folgen verhindert werden.

Mit Impfungen, gesunden Lebensgewohnheiten und Risikovermeidung können Sie dazu beitragen, Leberinfektionen zu vermeiden. Lassen Sie sich am besten regelmäßig testen und nehmen Sie Vorsorgeuntersuchungen wahr, um Leberprobleme frühzeitig zu erkennen. Dabei hilft Ihnen auch der Leber-Check-up Test für zu Hause.

FAQs

Wie lang ist die Inkubationszeit bei Hepatitis?

Hepatitis A bricht innerhalb von 15 bis 50 Tagen nach Ansteckung aus und kann 2 bis 3 Wochen danach durch einen Bluttest nachgewiesen werden. Die Inkubationszeit von Hepatitis B beträgt 60 bis 150 Tage. Im Blut kann es 1 bis 9 Wochen später nachgewiesen werden. Für Hepatitis C liegt die Inkubationszeit bei 14 bis 180 Tagen und die Nachweisbarkeit bei 2 bis 6 Wochen. Das kann individuell aber auch länger dauern.

Welchen Einfluss hat Alkohol auf Leberentzündungen?

Alkohol verschlimmert Leberinfektionen, indem er die Entzündung und Schädigung der Leber verstärkt. Er beeinträchtigt auch ihre Fähigkeit, Giftstoffe zu verarbeiten, und schwächt das Immunsystem. Chronischer Alkoholkonsum kann zudem zu Erkrankungen der Leber wie alkoholischer Hepatitis, Zirrhose und Leberversagen führen.

Wie äußern sich Hepatitis B und C?

Zu den Symptomen von Hepatitis B und C gehören Gelbsucht, dunkler Urin, heller Stuhl, und unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen. Hepatitis B kann zudem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen verursachen. Viele Menschen bemerken die Symptome erst, wenn die Leber bereits geschädigt ist.

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