Wie können Sie erhöhte Leberwerte senken?


Veröffentlicht: 25/04/2025
Zuletzt aktualisiert: 25/04/2025
Leberwerte zeigen an, wie gut die Leber arbeitet. Sie stehen für die Konzentration von bestimmten Enzymen im Blut, die Aufschluss über die Leberfunktion geben. Wer die Blutwerte regelmäßig testet, kann frühzeitig Anzeichen von Lebererkrankungen erkennen und etwas dagegen tun. Hier erfahren Sie, was die Werte für die Lebergesundheit bedeuten, warum sie ansteigen, welche Warnzeichen es gibt und wie Sie erhöhte Leberwerte senken können.
Tabelle: Welche Leberwerte sind normal?
Leberwerte sind Mengen bestimmter Enzyme im Blut. Das sind Proteine, die dem Körper helfen, chemische Reaktionen schneller durchzuführen. An ihrer Konzentration kann abgelesen werden, wie gut die Leber arbeitet. Wenn das Organ gestresst, entzündet oder geschädigt ist, kann das die Leberwerte erhöhen.
Die Enzyme werden mit Leberfunktionstests (LFTs) gemessen. Dabei handelt es sich um Bluttests, durch die eine Schädigung der Leber erkannt werden kann. Bei den Standard-LFTs werden normalerweise die folgenden Leberwerte gemessen, die auf den Referenzbereichen für Erwachsene des IMD Berlin beruhen:
Leberwert | Beschreibung | Normalwerte |
GPT / ALT | Glutamat-Pyruvat-Transaminase (auch Alanin-Aminotransferase) kommt hauptsächlich in der Leber vor und ist deshalb ein wichtiger Laborwert. | bis 35 U/L für Frauen bis 50 U/L für Männer |
GOT / AST | Das Enzym Glutamat-Oxalacetat-Transaminase tritt in der Leber, im Herzen und in den Muskeln auf und gibt Hinweise auf Erkrankungen der Leber. | bis 35 U/L für Frauen bis 50 U/L für Männer |
GGT | Gamma-Glutamyltransferase oder Gamma-GT ist an der Funktion der Leber und der Gallenwege beteiligt. | 8 bis 33 U/L für Frauen 11 bis 59 U/L für Männer |
AP | Alkalische Phosphatase ist ein Enzym, das bei der Funktion der Gallenwege und der Knochengesundheit eine Rolle spielt. | 40 bis 150 U/L für Frauen 40 bis 150 U/L für Männer |
Albumin | Ein Eiweiß, das in der Leber gebildet wird. Niedrige Werte können auf eine Lebererkrankung oder eine schlechte Leberfunktion hinweisen. | 3,5 bis 4,6 g/L für Frauen 3,5 bis 4,6 g/L für Männer |
Bilirubin | Beim Abbau roter Blutkörperchen entsteht dieses Abfallprodukt. Erhöhte Werte können auf Leberprobleme oder verstopfte Gallengänge hinweisen. | 0,2 bis 1,2 mg/dl für Frauen 0,2 bis 1,2 mg/dl für Männer |
Die Normalwerte können bei allen anderen Leberwerten je nach Geschlecht, Alter und Labor schwanken. Gesamtcholesterin gehört zwar nicht zum Standard-Leberfunktionstest, aber auch dieser Wert kann auf Leberprobleme hinweisen. Gesamtcholesterin von unter 200 mg/dl gilt laut MedlinePlus als normal, wobei hierbei auch das Verhältnis von LDL- zu HDL-Cholesterin eine Rolle spielt.
Was sind die Ursachen und Folgen erhöhter Leberwerte?
Es gibt verschiedene Faktoren, die höhere Leberwerte verursachen können. Sie sind aber nicht immer ein Grund zur Sorge. Der LADR empfiehlt, eine Diagnose einzuleiten, wenn die LFT-Werte länger als 6 Monate erhöht sind oder mehr als das dreifache des Normalwerts betragen. Gründe für hohe Leberwere sind unter anderem:
- Sport: Muskelanstrengung kann vorübergehend Werte wie GOT erhöhen. Bei einer einmaligen Messung der Werte besteht also nicht sofort ein Grund zur Sorge.
- Virusinfektionen: Viren wie Hepatitis A, B und C, die die Leber befallen, verursachen eine Leberentzündung.
- Alkoholkonsum: Häufiges und übermäßiges Trinken von Alkohol kann die Leberzellen schädigen.
- Fettleber: Bei der Krankheit sammelt sich überschüssiges Fett in der Leber an. Häufig sind Übergewicht, Diabetes oder ein hoher Cholesterinspiegel die Ursache.
- Medikamente: Bestimmte Medikamente können die Leber belasten, darunter rezeptfreie Schmerzmittel und Antibiotika.
- Metabolisches Syndrom: Bestimmte Erkrankungen oder Symptome treten gemeinsam auf und erhöhen das Risiko für Leberschäden wie Bluthochdruck, Insulinresistenz und Fettleibigkeit.
Was sind Symptome hoher Leberwerte?
Bei leichten bis mäßigen Erhöhungen der Leberwerte treten in der Regel keine unmittelbaren Symptome auf. Bei starken Erhöhungen oder langfristiger Belastung können allerdings u. a. folgende Symptome auftreten:
- Müdigkeit
- Gelbsucht (Gelbfärbung von Haut und Augen)
- Bauchschmerzen
- Übelkeit oder Erbrechen
- Appetitlosigkeit
Welche Folgen hat eine Erhöhung der Leberwerte?
Bleiben erhöhte Leberwerte unbehandelt, können sie zu schwerwiegenden Komplikationen und Folgeerkrankungen führen. Zu ihnen gehören:
- Leberentzündung: Sie kann durch unbehandelte Hepatitis verursacht werden.
- Fibrose: Eine Vernarbung des Lebergewebes schränkt ihre Funktion ein.
- Leberzirrhose: Eine schwere Vernarbung, die zu Leberversagen führen kann.
- Leberversagen: Der Verlust der Leberfunktion kann eine Transplantation erforderlich machen.
Wie lassen sich erhöhte Leberwerte senken?
Glücklicherweise kann sich die Leber regenerieren, wie die Anzeichen einer Schädigung früh genug entdeckt werden. Mit einigen effektiven Gewohnheiten im Alltag können Sie das Organ entlasten und seine Funktion langfristig unterstützen.
- Ausgewogene Ernährung: Obst, Gemüse, mageres Eiweiß, gesunde Fetten und Vollkornprodukte verbessern die Leberwerte mit der Zeit. Zucker, verarbeitete und frittierte Speisen sind hingegen Lebensmittel, die der Leber schaden.
- Regelmäßiger Sport: Körperliche Bewegung hilft, das Gewicht zu kontrollieren, Leberfett zu reduzieren und die allgemeine Leberfunktion zu unterstützen.
- Gewichtsmanagement: Übergewicht abzubauen reduziert die Ansammlung von Leberfett und verbessert die Leberenzymwerte.
- Alkoholkonsum reduzieren: Der Verzicht auf Alkohol oder eine Reduzierung des Konsums helfen, Leberschäden zu vermeiden.
- Natürliche Heilmittel und Hausmittel: Neben einer ballaststoffreichen Ernährung können einige Nahrungsergänzungsmittel unter Umständen die Leber unterstützen. Hier gilt es jedoch, vorsichtig zu sein. Mariendistel, Löwenzahnwurzel und Kurkuma werden zwar oft empfohlen, aber die Wirkung dieser Nahrungsergänzungsmittel ist begrenzt und nicht eindeutig belegt. Lassen Sie sich hierzu am besten ärztlich beraten.
Welche Medikamente werden zur Behandlung hoher Leberwerte eingesetzt?
Manchmal sind Medikamente notwendig, um Leberwerte zu senken. Ärztinnen und Ärzte verschreiben zum Beispiel folgende Medikamente, wenn die Blutwerte auf Erkrankungen wie Hepatitis, Fettleber oder Autoimmunerkrankungen hindeuten:
- antivirale Medikamente gegen Hepatitis
- Medikamente zur Kontrolle von Blutzucker, Cholesterin oder Entzündungen
- Arzneimittel zur Behandlung der zugrunde liegenden Ursache der Leberschädigung
Ist es möglich, die Leberwerte schnell zu senken?
Die Leber hat ein bemerkenswertes Heilungsvermögen, wenn sie richtig unterstützt wird. Durch die Anpassung alltäglicher Gewohnheiten wie Ernährung, Bewegung und Untersuchungen kann man die Leberwerte verbessern. Wenn Anzeichen für Leberprobleme frühzeitig festgestellt werden, sind Verbesserungen schon innerhalb von Wochen bis Monaten möglich. Seien Sie vorsichtig mit Kuren, die eine schnelle Senkung der Leberwerte versprechen und die Leber entgiften sollen. Lassen Sie sich am besten von einem Arzt oder einer Ärztin beraten, bevor Sie eine Behandlung beginnen, Nahrungsergänzungsmittel einnehmen oder Ihre Lebensweise wesentlich ändern.
Fazit: Leberwerte enthalten hilfreiche Informationen
Die regelmäßige Kontrolle der Leberwerte ist wichtig, um frühe Anzeichen einer Leberschädigung zu erkennen und ernsthafte Gesundheitsprobleme zu vermeiden. Wenn Sie sich gesund ernähren, regelmäßig Sport treiben, Ihr Gewicht kontrollieren und wenig bis kein Alkohol trinken, kann das sowohl zur Regeneration beitragen als auch die Leberwerte normalisieren. Mithilfe des Leber-Tests können Sie Ihre Werte regelmäßig von zu Hause überwachen und erhalten wertvolle Empfehlungen, um das Risiko für Schäden zu reduzieren und die Lebergesundheit langfristig zu unterstützen.
FAQs
Können erhöhte Leberwerte durch zu wenig Wasser verursacht werden?
Auch, wenn Flüssigkeit wichtig für viele Körperfunktionen sind, ist zu wenig Wasser zu trinken keine direkte Ursache für erhöhte Leberwerte. Eine Dehydrierung kann allerdings die Leberfunktion beeinflussen.
Wie kann man die Leberwerte senken, wenn man Alkohol trinkt?
Um die Leberwerte zu senken, sollte man ganz auf Alkohol verzichten. Mit der Zeit kann sich die Leber von der Belastung erholen. Die DGE stuft je 1–2 kleine Gläser Wein oder kleine Flaschen Bier pro Woche als risikoarm ein. Bei einem höheren Konsum besteht bereits ein moderates Gesundheitsrisiko.
Sind erhöhte Leberwerte harmlos?
Erhöhte Leberwerte können harmlos sein, wenn sie durch vorübergehende Faktoren wie anstrengende körperliche Betätigung, Medikamente oder leichte Infektionen verursacht werden. Anhaltend erhöhte Werte können jedoch auf eine zugrundeliegende Leberschädigung oder -erkrankung hinweisen. Zur Abklärung ist eine regelmäßige Kontrolle wichtig.