Pollenallergie: Ursachen, Symptome und Behandlung


Veröffentlicht: 13/03/2025
Zuletzt aktualisiert: 07/04/2025
Haben Sie selbst eine Pollenallergie oder kennen Sie jemanden, der darunter leidet? Pollen in der Luft können bei Allergikern juckende Augen oder eine verstopfte Nase auslösen und dadurch den Alltag erschweren. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Ursachen dieser Allergie, die häufigsten Symptome und Behandlungsmöglichkeiten, damit Sie sich das ganze Jahr über wohlfühlen und leichter atmen können.
Was ist Heuschnupfen?
Eine Pollenallergie entsteht, wenn das Immunsystem normalerweise harmlose Eiweißstoffe von Pollen, wie Blütenstaub und Gras, fälschlicherweise als Bedrohung identifiziert. Um diese zu bekämpfen, bildet der Körper spezielle Antikörper, sogenannte Immunglobulin E (IgE). Beim nächsten Kontakt mit dem Allergen veranlassen die IgE-Antikörper den Körper, Stoffe wie Histamin freizusetzen, um Allergene abzuwehren. Das verursacht Heuschnupfen-Symptome wie Niesen, eine laufende Nase und juckende Augen.
Eine andere Bezeichnung ist allergische Rhinitis. Wenn diese durch Pollen verursacht wird und mit den Jahreszeiten wechselt, spricht man von saisonaler allergischer Rhinitis oder Pollenallergie. Trotz des Namens wird Heuschnupfen nicht durch Heu verursacht und im Gegenspruch zu seiner englischen Bezeichnung „hay fever“ verursacht er auch kein Fieber.
Eine Pollenallergie ist in der Regel nicht lebensbedrohlich, kann aber das Leben, insbesondere während der Allergiesaison, ziemlich unangenehm machen. Das Risiko für die Erkrankung ist höher, wenn es bereits in der Familie Allergiker gibt. Wenn Sie in einem Gebiet mit einer hohen Pollenbelastung oder Luftverschmutzung leben, kann das die Symptome verschlimmern. Zwar können Allergien in jedem Alter auftreten, Heuschnupfen beginnt jedoch meist schon in der Kindheit oder im frühen Erwachsenenalter.
Auf welche Allergene reagieren Betroffene allergisch?
Zu den häufigsten Stoffen, die sich in der Luft befinden und Heuschnupfen verursachen, gehören:
- Baumpollen: Eiche, Erle, Birke, Hasel, Ahorn oder Zeder
- Gräserpollen: Weidelgras, Bermudagras, Wiesenlieschgras, etc.
- Unkrautpollen: z. B. Ambrosia, Beifuß, Gänsefuß
Andere Allergene in der Luft können ähnliche Beschwerden verursachen. Da sie jedoch das ganze Jahr über in Innenräumen auftreten, gehören sie zu den ganzjährigen Allergenen einer Atemwegsallergie:
- Hausstaubmilben: Kleine Spinnentiere in der Wohnung können eine Hausstauballergie auslösen
- Schimmelpilzsporen: Pilze, die in feuchten Bereichen wachsen
- Tierhaare: Hautschuppen von Katzen, Hunden und anderen Tieren
- Kakerlaken: Speichel, Kot, Eier, abgestreifte Haut
Was sind die Symptome einer Pollenallergie?
Die Anzeichen einer Pollenallergie ähneln oft einer Erkältung. Durch das freigesetzte Histamin können sich beispielsweise die Schleimhäute entzünden oder erweitern. Die Beschwerden betreffen oft die Atemwege und können leicht bis schwer sein. Bei starken allergischen Reaktionen oder wenn der Alltag beeinträchtigt wird, kann ein Arztbesuch hilfreich sein. Typische Symptome sind:
- Niesreiz
- Verstopfte Nase durch geschwollene Nasenschleimhäute
- Laufende Nase durch erhöhte Sekretproduktion
- Juckreiz in Nase, Rachen oder Gaumen
- Juckende, gerötete oder tränende Augen
- Husten und Halsschmerzen
- Müdigkeit durch ein geschwächtes Immunsystem und Schlafstörungen durch Husten oder Niesen
Wie wirkt sich Heuschnupfen auf Asthma aus?
Bei Menschen mit einer Pollenallergie kann sich manchmal auch allergisches Asthma entwickeln oder verschlimmern. Wenn sich Ihr Asthma während der Pollensaison verschlimmert oder verstärkt auftritt, kann eine Allergologin Ihnen helfen, die passende Behandlung zu finden. Zu den Symptomen gehören:
- Keuchen
- Kurzatmigkeit
- Engegefühl in der Brust
Wie kann ich eine Pollenallergie testen?
Sie können Ihren Verdacht auf eine Pollenallergie zunächst mit einem Allergietest zu Hause testen und feststellen, ob Sie betroffen sind. Das sind ein guter erster Schritt, wenn leichte Symptome auftreten und kann Ihnen helfen, Allergene zu meiden oder eine Behandlung bei Ihrem Arzt anzufragen.
Klinische Tests liefern in der Regel eine eindeutige Diagnose. Ihre Ärztin führt eine Anamnese durch und fragt Sie nach Ihren Beschwerden, Ihrem Lebensstil und Erkrankungen in Ihrer Familie. Nach einer körperlichen Untersuchung zum Ausschluss anderer Erkrankungen kann sie folgende Tests für die Diagnose einer Pollenallergie vorschlagen:
- Pricktest: Bei diesem Allergietest werden kleine Mengen der Pollen auf die Haut aufgetragen, normalerweise auf den Unterarm oder den Rücken. Bei einer Allergie bildet sich an dieser Stelle eine kleine Quaddel oder ein Hautausschlag.
- Bluttest: Dabei wird Ihr Blut auf allergiebedingte Antikörper (IgE) geprüft. Es gibt Panels mit verschiedenen Gräser- und Pollenmischungen. Der Bluttest wird häufig durchgeführt, wenn aufgrund bestimmter Hauterkrankungen oder Medikamente kein Hauttest durchgeführt werden kann.
Was kann ich tun, um Symptomen zu lindern?
Um Symptomen wie Husten und Fließschnupfen vorzubeugen oder diese zumindest zu mildern, befolgen Sie diese einfachen Tipps:
- Viel Wasser trinken: Trinken Sie viel Wasser, um den Schleim zu verflüssigen und Ihren Hals zu beruhigen.
- Bleiben Sie bei hohem Pollenflug drinnen: Die Pollenkonzentration ist am frühen Morgen (5 bis 10 Uhr) am höchsten. Bleiben Sie an windigen Tagen drinnen. Tragen Sie im Freien eine Sonnenbrille und einen Hut, Pollen aus Augen und Haaren fernzuhalten.
- Halten Sie Ihr Zuhause sauber: Schließen Sie die Fenster und nutzen Sie eine Klimaanlage mit einem guten Pollenfilter. Ein Luftreiniger und Pollenschutzgitter können ebenfalls helfen, Allergene aus der Luft zu entfernen.
- Waschen Sie Pollen ab: Duschen Sie nach dem Aufenthalt im Freien, und wechseln Sie die Kleidung. Waschen Sie Ihre Bettwäsche häufig mit heißem Wasser, um Pollen herauszuspülen.
- Verfolgen Sie den Pollenflug: Bleiben Sie mit einem Allergiekalender informiert, schauen Sie sich täglich die Pollenberichte an und versuchen Sie, eher bei niedrigen Konzentrationen nach draußen zu gehen.
- Nehmen Sie bei Bedarf Medikamente ein: Allergiemedikamente wie Antihistaminika oder Nasensprays können Menschen mit Pollenallergie Linderung verschaffen. Wenn Sie wissen, wann Ihre Allergien beginnen, nehmen Sie diese frühzeitig ein.
Wie wird eine Pollenallergie behandelt?
Pollenallergien werden je nach Schwere der allergischen Reaktionen behandelt. Gängige Behandlungsmethoden sind:
- Pollen meiden: Bleiben Sie an Tagen mit hohem Pollenflug drinnen, halten Sie die Fenster geschlossen und nutzen Sie Luftreiniger.
- Medikamente: Rezeptfreie Antihistaminika, abschwellende Mittel, Nasenspray und Augentropfen können die Symptome mildern.
- Hyposensibilisierung (Immuntherapie): Bei schweren Allergien können Ärzte eine Desensibilisierung empfehlen, um den Körper beim Aufbau einer Toleranz zu unterstützen.
- Nasenspülungen: Salzsprays oder Nasenduschen können Pollen ausspülen und die Nasenverstopfung lindern. Die Wirksamkeit von Nasenspülungen bei allergischem Schnupfen ist jedoch wissenschaftlich noch nicht eindeutig belegt.
Kann eine Pollenallergie Kreuzallergien auf andere Lebensmittel auslösen?
Ja, eine Sensibilisierung auf Pollen kann auch Reaktionen auf bestimmte Lebensmittel auslösen. Dies wird als Pollen-Nahrungsmittelallergie-Syndrom (PFAS) oder orales Allergiesyndrom (OAS) bezeichnet. Diese entstehen, weil manche Proteine in Pollen denen in bestimmten Früchten, Gemüsesorten und Nüssen ähneln. So kann eine primäre Pollenreaktion auch eine sekundäre Erdnussallergie auslösen.
Die meisten Menschen verspüren ein leichtes Jucken oder Kribbeln im Mund oder Rachen, insbesondere beim Verzehr roher Lebensmittel. Oft hilft es, diese Lebensmittel zu kochen, um die Reaktion zu stoppen. Bei schwerwiegenden Schwellungen oder Atembeschwerden sollten Sie jedoch sofort einen Arzt aufsuchen. Häufige Kreuzallergien sind:
- Birkenpollenallergie: Äpfel, Birnen, Karotten, Mandeln
- Ambrosia-Allergie: Bananen, Melonen, Zucchini
- Gräserpollen-Allergie: Tomaten, Kartoffeln, Orangen
Wenn Sie herausfinden möchten, ob Sie eine allergische Reaktion auf Pollen zeigen, empfehlen wir unseren Atemwegs-Allergietest mit zuverlässigen Ergebnissen aus zertifizierten Laboren in Deutschland.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Was hilft bei Heuschnupfen-Beschwerden?
Um Heuschnupfen zu lindern, kann eine medikamentöse Behandlung helfen, etwa Antihistaminika gegen Juckreiz, Nasensprays gegen eine verstopfte Nase und Augentropfen gegen brennende Augen. Bleiben Sie an Tagen mit hohem Pollenflug drinnen, schließen Sie die Fenster und nutzen Sie einen Luftreiniger. Duschen Sie nach dem Aufenthalt im Freien. Wenn sich die Symptome nicht bessern, fragen Sie Ihren Arzt nach einer Hyposensibilisierung für eine langfristige Linderung.
Wann beginnt eine Pollenallergie?
Die Pollensaison beginnt in der Regel mit Frühblühern, im Frühjahr mit Baumpollen, erreichen im Sommer ihren Höhepunkt mit Gräserpollen und halten mit Ambrosia bis in den Herbst an. In wärmeren Klimazonen können Pollen jedoch das ganze Jahr über vorhanden sein. Achten Sie auf die örtlichen Pollenwerte, um vorbereitet zu sein und Ihre Allergiesymptome zu kontrollieren.
Wann sollte ich bei Heuschnupfen lüften?
Bei Heuschnupfen lüften Sie an windstillen Tagen frühmorgens, spätabends oder nach Regen, wenn die Pollenbelastung geringer ist. Halten Sie an trockenen, windigen Tagen die Fenster geschlossen. Ein Blick auf die örtliche Pollenflugvorhersage gibt Ihnen zuverlässig Auskunft.