Natrium-Wert: Was macht Salz im Körper?

Eine Schale mit Salz und Salzstreuer, die den Natrium-Wert im Körper beeinflussen können.
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Veröffentlicht: 23/05/2025
Zuletzt aktualisiert: 23/05/2025

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Bei einer gesunden Lebensweise denken wir in der Regel nicht zuerst an Natrium. Dennoch ist dieses Mineral einer der wichtigsten Elektrolyte, die der Körper benötigt. Wie viel Natrium im Blut ist, kann man durch Tests nachweisen. In diesem Artikel befassen wir uns mit der Rolle von Natrium im Körper, den normalen Natrium-Werten und den Auswirkungen eines zu hohen oder zu niedrigen Laborwerts.

Was ist Natrium?

Natrium ist ein natürlich vorkommender Mineralstoff und einer der wichtigsten Elektrolyte, die der Körper benötigt. Es kommt beispielsweise in Kochsalz vor und hilft, den Wasserhaushalt in und um die Zellen zu regulieren. Zudem sorgt es dafür, dass Gewebe und Organe ausreichend mit Flüssigkeit versorgt sind. Natrium unterstützt die Nervenfunktion sowie die Muskelkontraktion und trägt dazu bei, einen stabilen Blutdruck aufrechtzuerhalten.

Zwar benötigt der Körper Natrium, um richtig zu funktionieren, doch ein zu hoher oder zu niedriger Natriumspiegel im Blut kann zu Problemen mit Organen und der Herzgesundheit führen. Deshalb ist es wichtig, den Natrium-Wert in einem gesunden Bereich zu halten.

Warum ist Natrium für den Körper wichtig?

Natrium ist für mehrere wichtige Funktionen im Körper unerlässlich. Dazu gehören:

  • Blutdruck aufrechterhalten: Es reguliert den Flüssigkeitshaushalt in den Blutgefäßen und trägt so zur Aufrechterhaltung eines gesunden Blutdrucks bei. Ein Überschuss an Natrium kann jedoch zu Wassereinlagerungen führen, wodurch sich das Blutvolumen erhöht und der Blutdruck erhöht werden kann.
  • Flüssigkeitshaushalt: Natrium hilft zusammen mit Kalium dabei, den Flüssigkeitshaushalt in den Körperzellen zu regulieren. Dieses Gleichgewicht verhindert sowohl eine Dehydrierung als auch eine Flüssigkeitsüberlastung und sorgt dafür, dass Organe und Gewebe richtig funktionieren.
  • Übertragung von Nervenimpulsen: Natrium erzeugt elektrische Signale, über die Nervenzellen kommunizieren. Wenn eine Nervenzelle aktiviert wird, erzeugt der Mineralstoff einen elektrischen Strom, der für Muskelbewegungen, Reflexe und sogar grundlegende Gehirnfunktionen verantwortlich ist.

Welche Quellen gibt es für die Einnahme von Natrium?

Natrium ist sowohl offensichtlich als auch versteckt in Lebensmitteln enthalten. Wenn Sie seine Quellen kennen, können Sie Ihre Natriumaufnahme bewusst und wirksam steuern.

  • Speisesalz (Natriumchlorid): Es ist die bekannteste Natriumquelle. Es wird beispielsweise in Form von Jodsalz beim Kochen verwendet oder zum Würzen auf das Essen gestreut.
  • Verarbeitete und verpackte Lebensmittel: In der heutigen Gesellschaft gehören sie zu den größten Natriumquellen. Dosensuppen, Tiefkühlgerichte, salzige Snacks, Wurstwaren, Käse sowie natriumreiche Würzmittel wie Sojasauce oder Ketchup enthalten teilweise große Mengen an Tafelsalz.
  • Restaurants und Fast Food: Fast Food ist aufgrund von zugesetztem Salz, Soßen und Gewürzen in der Regel natriumreich. Große Portionen können Ihre gesamte Natriumaufnahme zusätzlich erhöhen.
  • Natürliche Quellen: Natrium kommt in geringen Mengen natürlich in vollwertigen und unverarbeiteten Lebensmitteln vor. Zu ihnen gehören Milchprodukte, Eier, Fleisch, Geflügel, Meeresfrüchte und einigen Gemüsesorten wie Rüben und Sellerie.

Was ist der Tagesbedarf an Salz?

Studien wie Natriumzufuhr in Deutschland zeigen, dass die meisten Menschen zu viel Salz zu sich nehmen, was das das Risiko für Bluthochdruck und Herzerkrankungen erhöhen kann. Anhand der Natrium-Werte gibt die Forschung deshalb klare Richtlinien, die angeben, wie viel Salz unbedenklich ist. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt in ihren Fragen und Antworten zu Speisesalz maximal 6 Gramm Salz pro Tag, was etwa 2,4 Gramm Natrium entspricht.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt in Sodium Reduction für Erwachsene sogar einen noch niedrigeren Grenzwert an. Der Salzbedarf liegt bei weniger als 5 Gramm Salz pro Tag. Das entspricht etwa 2 Gramm Natrium und kann das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.

Um dies zu veranschaulichen: 5–6 Gramm Salz entsprechen etwa einem Teelöffel. Da viele verarbeitete Lebensmittel und Restaurantgerichte bereits verstecktes Salz enthalten, können Sie diese Grenze leicht überschreiten, ohne dass Sie es merken. Informieren Sie sich, indem Sie Etiketten lesen und lieber zu frischen, weniger verarbeiteten Lebensmitteln greifen.

Was sind normale Natrium-Werte in der Referenz-Tabelle?

Die Natriumwerte können mithilfe eines Bluttests ermittelt werden. Die Laborwerte geben Auskunft über die Konzentration des Mineralstoffs im Blut. Der Normalwert liegt bei Erwachsenen in der Regel zwischen 136 und 145 Millimol pro Liter (mmol/l). Werte außerhalb dieses Bereichs können auf ein Ungleichgewicht hinweisen und sollten ärztlich geprüft werden. Die folgende Tabelle, basierend auf den Altersabhängigen Referenzbereichen des IMD Berlin, zeigt normale, hohe und niedrige Werte von Natrium:

Natriumwert (mmol/l)EinstufungBedeutung
Unter 135NiedrigKann auf Überwässerung, Herz-, Leber- oder Nierenprobleme oder ein hormonelles Ungleichgewicht hinweisen.
136 bis 145NormalEin gesundes Natriumgleichgewicht im Blut.
Über 145ErhöhtDies kann auf Wasserverlust, wenig Wasser (Dehydrierung), eine hohe Natriumaufnahme oder Erkrankungen wie Diabetes insipidus hinweisen.

Wie wird Natrium im Körper reguliert?

Der Natriumhaushalt im Körper wird durch ein komplexes Zusammenspiel von Organen und Hormonen gesteuert. Hauptsächlich wird Natrium durch Urin oder Schweiß ausgeschieden. Die Nieren spielen dabei eine zentrale Rolle, da sie die Natriumausscheidung im Urin regulieren und an den aktuellen Bedarf des Körpers anpassen. Bei starker körperlicher Aktivität oder hohen Temperaturen, wenn starkes Schwitzen einsetzt, erniedrigt sich der Natriumgehalt ebenfalls.

Ein erheblicher Natriumverlust kann auch durch Durchfall oder Erbrechen auftreten, weil dabei große Mengen an Flüssigkeit und Elektrolyten verloren gehen. Bestimmte Medikamente, wie Diuretika, können ebenfalls die Natriumausscheidung erhöhen und so das Gleichgewicht der Ionen im Körper beeinflussen.

Die Regulation des Natriumhaushalts wird maßgeblich durch Hormone wie Aldosteron gesteuert. Aldosteron sorgt dafür, dass in den Nieren vermehrt Natrium zurückgehalten und weniger ausgeschieden wird. Ein weiteres wichtiges Hormon ist das antidiuretische Hormon (ADH), das den Wasserhaushalt beeinflusst und damit indirekt auch die Natriumkonzentration im Blut reguliert. Das Durstgefühl ist ein weiteres wichtiges Signal des Körpers, das bei einem erhöhten Natriumspiegel ausgelöst wird, um die Wasseraufnahme zu steigern und so das Gleichgewicht wiederherzustellen.

Welche Risiken bestehen bei einem niedrigen Natrium-Wert?

Zu wenig Natrium im Blut kann die normalen Körperfunktionen beeinträchtigen und ohne Behandlung zu schwerwiegenden oder sogar lebensbedrohlichen Gesundheitsproblemen führen. Ist der Laborwert dauerhaft niedrig, spricht man von Hyponatriämie. Sie kann u. a. durch Probleme der Herzfunktion, Nierenerkrankungen oder Leberzirrhose, aber auch durch Medikamente oder eine Störung der Hormone auftreten. Da jedoch so vielen alltäglichen Lebensmitteln Salz zugesetzt wird, kommt es bei gesunden Menschen selten zu einem Natriummangel durch die Ernährung. Mögliche Folgen von einem Mangel an Natrium sind:

  • Verwirrtheit und Gedächtnisstörungen
  • Krampfanfälle
  • Muskelkrämpfe oder -schwäche
  • Übelkeit und Erbrechen
  • in schweren Fällen Koma oder Tod

Was sind Folgen eines erhöhten Natriumspiegels?

Auch zu viel Natrium kann gesundheitliche Probleme verursachen. Ist der Natrium-Wert dauerhaft erhöht, spricht man von Hypernatriämie. Sie kann durch eine hohe Zufuhr von Salz im Essen ausgelöst werden. In einigen Fällen gehören auch Durchfall, eine Nierenfunktionsstörung oder Medikamente zu den Ursachen. Durch die Dehydrierung sind Betroffene oft durstig. Die Folgen einer hohen Konzentration von Natrium im Blut können die folgenden sein:

  • Hoher Blutdruck (Hypertonie)
  • Herzerkrankungen
  • Schlaganfall
  • Nierenerkrankungen
  • Osteoporose

Fazit: Warum sollten Sie Ihre Blutwerte hinsichtlich Natrium überprüfen?

Natrium ist ein lebenswichtiger Elektrolyt. Er reguliert den Flüssigkeitshaushalt des Körpers, unterstützt die Nervenimpulse und ist für die Funktion der Muskeln, insbesondere des Herzens, unerlässlich. Selbst geringfügige Veränderungen des Natriumspiegels können sich auf Ihr Wohlbefinden auswirken. Aus diesem Grund sollten Sie Ihre Natriumzufuhr überwachen und auf ungewöhnliche Symptome achten.

Wenn Sie regelmäßig den Laborwert überwachen, können Sie Ungleichgewichte frühzeitig erkennen und geeignete Schritte unternehmen, um Ihre Gesundheit zu erhalten. Dabei hilft Ihnen der mivano health Herz-Test, der neben Natrium auch hs-CRP und Cholesterin im Blut überprüft. Wenn Sie Bedenken hinsichtlich Ihres Natriumspiegels haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.

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