Lebensweise und DNA: Mithilfe genetischer Informationen gesund leben

Der genetische Code unserer DNA enthält alle Informationen dazu, wie der Körper arbeitet und aufgebaut ist. Die Gesamtheit unseres Erbguts wird Genom genannt. Allerdings verändert jede Lebensgewohnheit, wie diese Informationen abgerufen werden. Das Epigenom ist wie die Software des Körpers, die bestimmte Gene ein- oder ausschalten kann. Besonders die Zwillingsforschung gibt Auskunft über die genetische Veranlagung und den Einfluss der Umwelt.

Eine Genanalyse zeigt u. a. Veranlagungen im Stoffwechsel, beim Nährstoffbedarf oder mögliche Reaktionen auf Koffein oder Laktose. Sie gibt außerdem Hinweise darauf, welche Art von Training am besten für Sie ist oder ob Sie anfälliger für bestimmte Krankheiten sind. Die DNA-Informationen bieten also die Möglichkeit, Ihr Epigenom zu beeinflussen und ungewollten Anfälligkeiten gezielt vorzubeugen.

Alle Prozesse im Körper werden durch unsere DNA bestimmt – auch, ob wir Risikogene für Krankheiten in uns tragen oder wie die Immunabwehr funktioniert. Dabei hält sich das Epigenom beim Ablesen der Informationen an „Hinweise“ auf der DNA, sogenannte Methylierungsmuster. Sie können durch die Lebensweise wie Ernährung, Schlaf, Bewegung und Stress verändert werden und dafür sorgen, dass manche Gene „stummgeschaltet“ und andere aktiv sind.

Die Epigenetik beschäftigt sich damit, wie Umwelteinflüsse die DNA verändern können. Anhand der Methylierungsmuster lässt sich das biologische Alter besser ablesen als an der Jahreszahl. Indem Sie Ihre Gesundheit fördern, aktiv Entzündungen entgegenwirken und schlechte Gewohnheiten wie Rauchen meiden, können Sie sogar die Alterung verlangsamen und die epigenetische Uhr zurückdrehen.

Die Erkenntnisse aus der Nutrigenetik​ zeigen, wie bestimmte Nährstoffe einen Einfluss darauf haben, ob Ihre Genvarianten aktiv werden oder vorübergehend deaktiviert sind. Eine ungesunde Ernährung mit viel Zucker, Transfetten oder Alkohol kann die Telomere abbauen, die Schutzkappen der DNA. Wenn Sie Ihre Genvarianten kennen, wissen Sie auch, was Ihr Ernährungstyp ist, ob Sie Unverträglichkeiten haben oder ob Sie genetisch anfällig für Übergewicht sind. So können Sie mit einem entsprechenden Lifestyle dafür sorgen, dass Sie Ihren Körper optimal mit Nährstoffen versorgen und ein gesundes Gewicht halten.

Eine Funktion​ der DNA ist es, Reparaturmechanismen, das Zellwachstum und die Regeneration zu steuern. Das hat einen Einfluss auf den Alterungsprozess. Äußere Einflüsse wie oxidativer Stress durch freie Radikale, Schlaf- und Bewegungsmangel können allerdings verändern, wie die Gene gelesen werden und das Altern beschleunigen. Longevity ist ein Buzzword unserer Zeit, doch die Gene sind der Schlüssel zu einer Lebensweise für die Langlebigkeit. Ausgewogene Essgewohnheiten und Stressreduktion können Sie schützen, sodass Sie sowohl länger gesund bleiben als auch Anzeichen des Alterns wie Falten, grauem Haar oder Haarausfall leichter vorbeugen.

Ja, bestimmte Veranlagungen für Erbkrankheiten oder mutationsbedingte Erkrankungen lassen sich durch Genanalysen erkennen. Auch psychologische Tendenzen wie die Stressreaktion oder vererbbare Depressionen lassen sich anhand bestimmter Genvarianten ablesen. Mithilfe einer guten Ernährungsweise, Bewegung und medizinischen Untersuchungen können Sie Ihr Risiko durch informierte Entscheidungen senken.

Wenn Sie wissen, welche Genvarianten Sie in sich tragen, können Sie eine Lebensweise optimieren. Egal, ob Sie schlechter auf Kohlenhydrate ansprechen, zur Insulinresistenz neigen oder dem Schlaftyp Eule entsprechen – die Informationen helfen Ihnen, lang gesund zu leben. Die meisten DNA-Tests liefern sowohl eine Liste der festgestellten Genvarianten als auch eine Erklärung und Empfehlungen dazu, was zu tun ist.