Kalzium im Körper: Funktionen, Quellen und Risiken

Nüsse und Milchprodukte auf einem Tisch sind voll mit Kalzium.
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Veröffentlicht: 11/07/2025
Zuletzt aktualisiert: 11/07/2025

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Kalzium ist einer der wichtigsten Mineralstoffe im menschlichen Körper. Es ist nicht nur für starke Knochen und Zähne entscheidend, sondern unterstützt viele weitere lebenswichtige Funktionen – von der Muskelarbeit bis zur Nervenleitung. Ein ausgeglichener Kalziumspiegel ist daher wichtig für die Gesundheit.

Hier erfahren Sie, was die Funktionen von Kalzium sind, wo es enthalten ist und was passiert, wenn zu viel oder zu wenig Calcium im Blut vorhanden ist.

Überblick: Wie bleibt der Kalziumspiegel im Gleichgewicht?

  • Kalzium ist unverzichtbar für starke Knochen, Muskeln, Nerven und viele weitere Körperfunktionen. Es erhält die Knochenmasse und senkt das Risiko für Osteoporose im späteren Leben.
  • Mit einer ausgewogenen Ernährung, regelmäßigen Blutwert-Kontrollen und der richtigen Kombination aus Kalzium und Vitamin D können Sie Ihre Knochengesundheit und Ihr Wohlbefinden langfristig erhalten.
  • Überschüssiges Kalzium wird über die Niere mit dem Urin ausgeschieden – aber nicht alles, was Sie aufnehmen, verlässt den Körper sofort wieder. Ein Teil bleibt als Calcium in den Knochen gespeichert und hilft, sie stabil und belastbar zu halten. 
  • Bei Unsicherheiten oder speziellen Ernährungsformen ist eine ärztliche Beratung sinnvoll, um Ihren individuellen Bedarf zu klären und einen Kalziummangel oder eine Überversorgung zu vermeiden.

Was ist Kalzium und wofür ist es gut?

Kalzium – als Fachbegriff auch Calcium geschrieben – ist der am häufigsten vorkommende Mineralstoff im Körper. Etwa 99 Prozent davon sind in den Knochen und Zähnen gespeichert und sorgen dort für Festigkeit und Stabilität. Der restliche Teil befindet sich im Blut und in den Zellen, wo er an vielen Prozessen beteiligt ist, zum Beispiel an der Funktion von Muskeln und Nerven, der Blutgerinnung und dem Hormonhaushalt.

Da unser Körper kein Kalzium selbst herstellen kann, müssen wir ausreichend Kalzium über Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel aufnehmen. Bei einer zu geringen Zufuhr greift der Körper auf die Kalziumreserven in den Knochen zurück. Das kann langfristig zu Problemen wie Osteoporose führen.

Welche Funktionen hat Kalzium im Körper?

Kalzium übernimmt viele wichtige Aufgaben im Körper. Es ist zwar für die Knochen- und Zahngesundheit bekannt, doch es ist auch an vielen weiteren Prozessen beteiligt, darunter:

  • Aufbau und Erhalt von Knochen und Zähnen: Calcium verleiht Knochen und Zähnen Struktur und Festigkeit und beugt Knochenbrüchen und Zahnproblemen vor.
  • Muskel- und Nervenfunktion: Der Nährstoff ermöglicht das Zusammenziehen und Entspannen der Muskeln, auch des Herzens. Es unterstützt zudem die Signalübertragung zwischen Nerven und Organen.
  • Blutgerinnung: Der Stoff aktiviert die Gerinnungsproteine und fördert die Bildung von Fibrin, das Wunden verschließt. Ohne Kalzium kann der Körper den Gerinnungsprozess nicht effektiv abschließen und Blutungen nicht stoppen.
  • Hormon- und Enzymaktivität: Calcium wirkt als Botenstoff und reguliert die Freisetzung von Hormonen und Enzymen, die den Stoffwechsel und die Verdauung regulieren.
  • Herzfunktion: Indem es die Kontraktion des Herzmuskels steuert, trägt Kalzium zu einer gesunden Herzfunktion und einem stabilen Herzrhythmus bei.

Was ist die normale Konzentration von Kalzium im Blut?

Blutwerte können zuverlässig Hinweise darauf geben, ob ein Kalziummangel oder -überschuss besteht. Die folgenden Altersabhängigen Referenzwerte für Erwachsene des IMD Berlin geben den normalen Calciumspiegel für Frauen und Männer an. Die Werte können jedoch in unterschiedlichen Laboren leicht variieren.

AlterFrauen (mmol/L)Männer (mmol/L)
12 bis 60 Jahre2,1 – 2,52,1 – 2,5
über 60 Jahre2,1 – 2,52,1 – 2,45

Was sind die Symptome eines Kalziummangels?

Ein Kalziummangel entsteht schleichend. Ein niedriger Kalziumspiegel kann über einen längeren Zeitraum hinweg eine Vielzahl von Symptomen verursachen, die von leicht bis schwerwiegend reichen können. Wenn der Mangel anhält, spricht man von Hypokalzämie.

  • Muskelkrämpfe und -zuckungen
  • Taubheitsgefühl oder Kribbeln an Fingern, im Gesicht oder an den Füßen aufgrund von gestörten Nervenimpulsen
  • Müdigkeit
  • Reizbarkeit
  • Herzrhythmusstörungen
  • Trockene Haut und brüchige Nägel
  • Zahnprobleme (z. B. geschwächter Zahnschmelz, Karies)
  • Appetitlosigkeit

Welche Folgen kann ein niedriger Calcium-Wert haben?

Langfristig kann ein Kalziummangel zu Osteopenie oder Osteoporose führen. Das bedeutet, die Knochendichte verringert sich und sie werden dünner und brüchiger. Besonders ältere Menschen sind gefährdet, aber auch bei Kindern kann es bei zu wenig Kalzium zu Wachstumsverzögerungen kommen.

Was passiert bei zu viel Kalzium im Blut?

Ein dauerhaft zu hoher Kalziumspiegel (Hyperkalzämie) kann zu Symptomen wie Übelkeit, Verstopfung, Muskelschwäche, Herzrhythmusstörungen und Nierenproblemen führen. Ursachen sind meist Erkrankungen der Nebenschilddrüse, bestimmte Tumorerkrankungen, eine Überdosierung von Kalziumpräparaten oder ein Vitamin-D-Mangel, der die Kalziumaufnahme vermindert.

Wie hoch ist der Calzium-Tagesbedarf?

Die benötigte Kalziummenge hängt von Ihrem Alter, Ihrem Geschlecht und Ihrer Lebensphase ab. Die empfohlene tägliche Kalziumzufuhr beträgt laut Referenzwert Calcium der Deutschen Gesellschaft für Ernährung:

AltersgruppeEmpfohlene Kalzium Zufuhr in mg pro Tag
15–19 Jahre1.200
19–65 Jahre1.000
über 65 Jahre1.000
Schwangere oder stillende Frauen1.000–1.300

Welche Lebensmittel sind gute Kalziumquellen?

Am besten nehmen Sie Kalzium über eine ausgewogene Ernährung auf. Wenn Sie täglich verschiedene dieser Nahrungsmittel auswählen, können Sie Ihren Bedarf auf natürliche Weise decken. Gute Quellen sind:

  • Milchprodukte: Milch und Milchprodukte wie Joghurt, Käse (z. B. Kalzium in Milch)
  • Gemüsesorten: Grünkohl, Brokkoli, Bok Choy
  • Angereicherte Produkte: Pflanzliche Milch, Frühstückscerealien, Orangensaft
  • Fisch: Sardinen, Lachs (mit essbaren Gräten)
  • Tofu und Sojaprodukte: Besonders, wenn sie mit Kalzium angereichert sind
  • Nüsse und Samen: auch in Mandeln und Chiasamen ist Calcium enthalten

Wann sind Kalziumpräparate sinnvoll?

Kalziumpräparate können bei erhöhtem Bedarf, Unverträglichkeiten oder bestimmten Erkrankungen notwendig sein. Die wichtigsten Formen sind:

  • Kalziumkarbonat: Enthält einen hohen Anteil an elementarem Kalzium, wird am besten zu den Mahlzeiten eingenommen.
  • Kalziumcitrat: Besonders geeignet bei niedrigem Magensäuregehalt oder Verdauungsproblemen, da es auch ohne Mahlzeit gut aufgenommen wird.

Sprechen Sie vor der Einnahme von Präparaten mit Ihrem Arzt, um Überdosierungen oder Wechselwirkungen mit anderen Mineralstoffen wie Magnesium zu vermeiden.

Wie wirken Calcium und Vitamin D zusammen?

Vitamin D ist notwendig, damit der Darm Kalzium aus der Nahrung aufnehmen kann. Ein Vitamin-D-Mangel oder eine daraus folgende Rachitis können daher auch zu einem Kalziummangel führen und die Knochengesundheit schwächen. Achten Sie auf eine ausreichende Versorgung mit beiden Nährstoffen.

Entdecken Sie unseren Vitamin-D-Test, um einen möglichen Mangel aufzudecken und sich vor einer Unterversorgung zu schützen.

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