Hoher Blutdruck: Ursachen, Symptome und Behandlungen

Eine Frau nutzt ein Blutdruckmessgerät, um zu sehen, ob sie einen hohen Blutdruck hat.
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Veröffentlicht: 19/05/2025
Zuletzt aktualisiert: 19/05/2025

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Bluthochdruck ist eine Volkskrankheit: In Deutschland leiden etwa 13 Prozent der Frauen und 18 Prozent der Männer an hohem Blutdruck. Das geht aus Arterielle Hypertonie im Deutschen Ärzteblatt hervor. Das Blut drückt hierbei zu stark gegen die Arterienwände und das kann zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen wie Herzerkrankungen, Schlaganfall und Nierenschäden führen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Ursachen, Symptome, mögliche Folgen ein hoher Blutdruck für die Herzgesundheit hat und wie er behandelt wird.

Was ist Bluthochdruck und welche Werte gelten als hoch?

Von einem hohen Blutdruck spricht man, wenn der Druck des Blutes gegen die Arterienwände dauerhaft zu hoch ist. Der Blutdruck steigt, wenn das Herz mehr Blut pumpt und die Arterien verengt sind. Der zusätzliche Druck sorgt dafür, dass das Herz mit der Zeit stärker arbeiten muss, um das Blut durch den Blutkreislauf zu pumpen.

Der Fachbegriff für die Krankheit ist Hypertonie. Sie wird oft als „stille“ Erkrankung bezeichnet, da in der Regel keine Symptome auftreten. Ohne regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ist sie schwer zu erkennen. Wenn sie unbehandelt bleibt, kann sie das Herz, die Arterien und andere Organe schädigen. Bluthochdruck erhöht zudem das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Der Blutdruck wird in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) gemessen und besteht aus zwei Werten: dem systolischen und diastolischen Blutdruck. Der systolische Druck wird während des Herzschlags gemessen, der diastolische Druck zwischen den Herzschlägen.

Der normale Blutdruck liegt bei 120/80 mmHg. In Deutschland gilt laut dem Bundesministerium für Gesundheit ein Blutdruckwert von über 140/90 mmHg als hoch. Liegt der Blutdruck bei 180/120 mmHg oder höher, weist das auf einen hypertensiven Notfall hin und erfordert sofort ärztliche Hilfe. Die folgende Tabelle richtet sich nach den Angaben zu Bluthochdruck des Herzzentrums der Charité und zeigt die Stufen von hohem Blutdruck:

EinstufungSystolischer Wert (in mmHg)Diastolischer Wert (in mmHg)
Normalwert bis leicht erhöht115 – 12980 – 84
Hochnormal130 – 13985 – 89
Hypertonieab 140ab 90

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren von hohem Blutdruck?

Bei hohem Blutdruck wird zwischen primärer und sekundärer Hypertonie unterschieden. Bei der primären Hypertonie ist keine offensichtliche Ursache für den hohen Druck erkennbar. Oft entwickelt sie sich langsam über Jahre hinweg. Beim sekundären Bluthochdruck sind die Gründe normalerweise Erkrankungen der Nieren, Schilddrüsenprobleme oder Medikamente. Diese Form tritt häufig plötzlich auf und kann gezielt behandelt werden. Ein hoher Blutdruck kann durch verschiedene Faktoren entstehen, darunter:

  • Genetik: Eine familiäre Vorbelastung erhöht die Wahrscheinlichkeit, Bluthochdruck zu entwickeln.
  • Alter: Das Risiko für Bluthochdruck steigt mit zunehmendem Alter.
  • Lebensweise: Eine ungesunde Ernährung mit viel Salz (Natrium) und wenig Kalium kann in Kombination mit Vorerkrankungen wie Herz- oder Niereninsuffizienz zu Flüssigkeitsansammlungen führen, die den Blutdruck erhöhen. Zudem schwächt Bewegungsmangel das Herz, während ein hoher Alkoholkonsum und Rauchen die Blutgefäße schädigen und das Risiko für Bluthochdruck erhöhen.
  • Übergewicht: Überflüssige Pfunde belasten Herz und Blutgefäße.
  • Chronische Erkrankungen: Nierenerkrankungen, Diabetes und Schlafapnoe können zu Bluthochdruck beitragen.
  • Stress: Anhaltender Stress kann den Blutdruck erhöhen.
  • Medikamente: Einige Medikamente, wie Antibabypillen oder abschwellende Mittel, können den Blutdruck dauerhaft steigern.

Welche Symptome zeigen sich bei Hypertonie?

Bluthochdruck kann über Jahre hinweg unbemerkt bleiben. In der Regel treten Bluthochdruck-Symptome erst auf, wenn er schwerwiegend oder lebensbedrohlich wird. Anzeichen für stark erhöhten Blutdruck können diese sein:

  • Starke oder anhaltende Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Kurzatmigkeit
  • anhaltende Brustschmerzen oder ein Engegefühl.

Gibt es Symptome im Zusammenhang mit stressbedingtem Bluthochdruck?

Auch Stress kann den Blutdruck kurzfristig erhöhen. Zu dem Schluss kommt unter anderem die Meta-Studie Zusammenhang zwischen psychosozialem Stress und Bluthochdruck aus dem Jahr 2017. Ein direkter Zusammenhang zwischen chronischem Stress und arterielle Hypertonie ist jedoch wissenschaftlich nicht eindeutig kausal belegt. Eine ungesunde Lebensweise aufgrund von Stress kann das Risiko für einen hohen Blutdruck allerdings erhöhen. Stressbedingter Bluthochdruck kann sich durch diese Anzeichen äußern:

  • schneller Herzschlag
  • Engegefühl in der Brust
  • Müdigkeit
  • Nervosität
  • Schlafstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Muskelverspannungen
  • Reizbarkeit oder Angstzustände

Was sind die Folgen von Bluthochdruck?

Steigt der Blutdruck und wird nicht behandelt, kann die Krankheit langfristig zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen. Zu den wichtigsten Folgen von Hypertonie zählen:

  • Herzerkrankungen: Erhöhtes Risiko für Herzinfarkte, Herzinsuffizienz und Herzvergrößerung.
  • Schlaganfall: Die Blutgefäße im Gehirn können platzen oder verstopfen.
  • Nierenschäden: Die Nieren können Abfallstoffe nicht mehr richtig filtern, was zu Nierenversagen führen kann.
  • Sehverlust: Schäden an den Blutgefäßen in den Augen können zu Sehstörungen oder Erblindung führen.
  • Kognitive Probleme: Langfristiger Bluthochdruck kann das Gedächtnis beeinträchtigen und das Risiko für Demenz erhöhen.

Wie sieht die Behandlung von Bluthochdruck aus?

Es ist wichtig, die Ursachen von Bluthochdruck zu kennen, um die Krankheit wirksam zu behandeln und den Blutdruck zu senken. Zu den gängigen Maßnahmen gegen Hypertonie zählen gesunde Lebensgewohnheiten, Stressbewältigung oder ggf. eine medikamentöse Therapie.

  • Änderungen der Lebensweise: Um den Blutdrucks zu kontrollieren, ist eine herzgesunde Ernährung wichtig. Reduzieren Sie Salz, gesättigte Fettsäuren und verarbeitete Lebensmittel in Ihrer Ernährung. Regelmäßiger Sport senkt den Blutdruck, stärkt das Herz und hilft dabei, ein gesundes Gewicht zu halten.
  • Medikamente: Wenn gesunde Gewohnheiten nicht ausreichen, können Diuretika, ACE-Hemmer, Kalziumkanalblocker oder Betablocker helfen. Wenden Sie sich hierfür an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin. Sie helfen Ihnen, herauszufinden, welche Mittel Ihnen persönlich am besten helfen können.
  • Stress: Chronischer Stress kann den Blutdruck erhöhen, daher ist es wichtig, ihn zu bewältigen. Techniken wie tiefes Atmen, Meditation, Yoga, das Führen eines Tagebuchs oder Zeit in der Natur können dabei helfen, den Geist zu beruhigen und körperliche Anspannung abzubauen.

Welche Ernährungsumstellungen können helfen, Bluthochdruck zu kontrollieren?

Für Menschen mit Bluthochdruck kann es hilfreich sein, ihre Ernährung umzustellen. Die DASH-Diät (Dietary Approaches to Stop Hypertension) ist ein gut erforschter Ernährungsplan, der eine gute Orientierung bietet. Zu den Empfehlungen des Plans, der auf Studien in den USA beruht, gehören:

  1. Vermeiden Sie zu viel Salz, um Flüssigkeitsansammlungen zu vermeiden und den Blutdruck zu senken.
  2. Essen Sie mehr kaliumreicher Lebensmittel wie Bananen und Spinat, um den Natriumhaushalt auszugleichen und die Blutgefäße zu entspannen.
  3. Füllen Sie die Hälfte Ihres Tellers mit Obst und Gemüse, um Ihr Herz zu stärken.
  4. Wählen Sie ballaststoffreiche Getreidesorten wie braunen Reis und Hafer, um Bluthochdruck vorbeugen.
  5. Essen Sie wenig verarbeitete Lebensmittel, die viel Salz (Natrium), ungesunde Fettsäuren und Zucker enthalten.
  6. Nehmen Sie magere Proteine wie Fisch, Bohnen und Hülsenfrüchte zu sich, um Ihr Gewicht und Ihren Blutdruck zu kontrollieren.
  7. Trinken Sie keinen oder nur wenig Alkohol. Laut dem DGE-Positionspapier zu Alkohol gelten 27 Gramm pro Woche als risikoarm – das entspricht 2 kleinen Gläsern Wein oder zwei kleinen Flaschen Bier.
  8. Greifen Sie zu gesunden Fettsäuren wie Nüsse, Samen, Avocados und Olivenöl.

Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?

Wenn die Symptome anhalten oder sich verschlimmern, suchen Sie einen Arzt auf. Eine frühzeitige Behandlung hilft, Bluthochdruck zu kontrollieren, und schwerwiegende Probleme wie Herzerkrankungen, Schlaganfall oder Organschäden zu vermeiden. Sie sollten einen Arzt aufsuchen, wenn

  • Ihr Blutdruck konstant bei 140/90 mmHg oder höher liegt
  • Sie Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Kurzatmigkeit, Brustschmerzen oder Herzklopfen haben
  • Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Diabetes oder andere Erkrankungen in Ihrer Familie liegen
  • Ihre Behandlung nicht anschlägt und Ihr Blutdruck trotz Änderungen Ihrer Lebensweise oder Medikamente hoch bleibt.

Fazit: Warum den Blutdruck regelmäßig überprüfen?

Um schwerwiegende Probleme wie Herzerkrankungen, Schlaganfall oder Nierenprobleme zu vermeiden, sollten Sie einen hohen Blutdruck vermeiden. Ernähren Sie sich gesund, bleiben Sie aktiv, lernen Sie, mit Stress umzugehen, und befolgen Sie die Anweisungen Ihres Arztes. Da die Symptome oft nicht erkennbar sind, ist es wichtig, den Blutdruck regelmäßig zu überprüfen. Wer frühzeitig die Diagnose Bluthochdruck erhält, kann das Risiko für spätere Folgeerkrankungen gezielt senken.

Mithilfe des Herz-Blutwerte-Tests können Sie zusätzlich wichtige Laborwerte wie Cholesterin, Natrium und hs-CRP für Ihre Herzgesundheit überprüfen, um proaktiv gesund zu bleiben.

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