Was sind Gründe für Haarausfall? Ursachen, Symptome und Behandlung


Veröffentlicht: 13/10/2025
Zuletzt aktualisiert: 13/10/2025
Haarausfall ist ein weit verbreitetes Problem, das sowohl Männer als auch Frauen in verschiedenen Lebensphasen betrifft. Die Haare werden dünner oder es entstehen sogar kahle Stellen. Es ist zwar normal, täglich einige Haare zu verlieren – wenn der Verlust deutlich sichtbar wird, sorgt das jedoch oft für Verunsicherung.
In diesem Artikel erfahren Sie, welche Gründe für Haarausfall es gibt und wie Sie dagegen vorgehen. Neben den wichtigsten Ursachen und Symptomen zeigen wir Ihnen Behandlungsmöglichkeiten und alltagstaugliche Tipps für gesünderes Haar.
Was ist das Wichtigste zu ausfallendem Haar im Überblick?
- Bedeutung: Haarausfall liegt vor, wenn Haare schneller ausfallen, als sie nachwachsen. Das Ergebnis zeigt sich in dünner werdendem Haar oder kahlen Arealen auf der Kopfhaut.
- Gründe: Viele Ursachen kommen infrage: Häufig spielen die Genetik und Lebensweise eine Rolle. Stress, hormonelle Schwankungen, Nährstoffmängel sowie ungünstige Haarpflegegewohnheiten können den Haarverlust fördern. Manchmal spielen auch chronische Erkrankungen oder Medikamente eine Rolle.
- Behandlung: Ärztinnen und Ärzte führen verschiedenste Therapien durch. Neben Medikamenten und hormonellen Präparaten helfen manchmal auch operative Haartransplantationen.
- Vorbeugen: Sie unterstützen Ihr Haarwachstum langfristig, indem Sie auf eine ausgewogene Ernährung achten, Stress gezielt abbauen und Ihr Haar sanft pflegen.
Was ist Haarausfall?
Haarausfall entsteht, wenn Sie mehr Haare verlieren, als sie in den Haarfollikeln nachwachsen. Der medizinische Fachbegriff ist Alopezie. Pro Tag fallen normalerweise etwa 50 bis 100 Haare aus. Wenn Sie bemerken, dass Ihr Haar dünner wird, die Kopfhaut sichtbar wird, kahle, kreisrunde Stellen entstehen, kann das auf verschiedene Ursachen hindeuten.
Oft entwickeln sich die Symptome allmählich, wenn neues Haar das ausgefallene nicht ersetzen kann. Manchmal erfolgt der Haarausfall auch plötzlich. Die Ursachen für Haarausfall betreffen Frauen, Männer und sogar Kinder. Im höheren Alter kommt Haarausfall aber häufiger vor.
Was sind die häufigsten Gründe für Haarausfall?
Viele Auslöser können zum Haarausfall führen. Auch die Anzeichen zeigen sich auf unterschliedliche Weise. Die folgenden Gründe treten am häufigsten auf, mit teils unterschiedlichen Symptomen:
- Genetik: Oft liegt die Ursache des Haarausfalls in den Genen und wird vererbt. Kommt er in Ihrer Familie vor, ist Ihr Risiko entsprechend erhöht.
- Stress: Körperlicher oder emotionaler Stress kann die Haarfollikel dazu bringen, in eine Ruhephase zu treten und die Haare fallen vermehrt aus. Das kann etwa Wochen nach einer Operation, während einer Krankheit oder nach einem belastenden Erlebnis passieren. Hält der Stress länger an, verlangsamt sich das Haarwachstum oft zusätzlich, was den Haarausfall verlängert.
- Hormonelle Ursachen: Veränderungen hormoneller Natur können den Haarzyklus stören, etwa in den Wechseljahren, nach der Schwangerschaft, bei Schilddrüsenerkrankungen oder bei PCOS. Frauen berichten oft, dass sie in den Wechseljahren oder nach einer Schwangerschaft vermehrt Haare verlieren. Normalisiert sich das hormonelle Gleichgewicht, kann das Haar meist wieder nachwachsen.
- Ernährung: Für kräftiges Haar brauchen Sie Protein, Zink und Vitamine wie A, D oder B12. Bei ungesunden Diäten, Eisenmangel und anderen fehlenden Nährstoffen kann es zu stumpfem, dünnem Haar und Haarausfall kommen.
- Autoimmunerkrankungen: Bei Krankheiten wie Alopecia areata, Lupus oder Schilddrüsenproblemen kann Ihr Immunsystem die Haarfollikel angreifen. Daraus resultiert oft plötzlicher, fleckenförmiger Haarausfall.
- Medikamente und Krankheiten: Manche Medikamente können das Haarwachstum hemmen. DAzu gehören beispielsweise Chemotherapeutika, Antidepressiva oder Blutdruckmittel. Auch chronische Krankheiten und Infekte greifen die Haarfollikel an.
- Haarpflegegewohnheiten: Enge Zöpfe, häufiges Styling mit Hitze oder chemische Behandlungen können das Haar belasten.
- Alter und Kopfhauterkrankungen: Mit zunehmenden Lebensjahren wachsen die Haare feiner und langsamer, es kommt auch zu grauen Haaren. Der altersbedingte Haarausfall ist die häufigste Ursache unter den Betroffenen. Zudem können Hauterkrankungen an der Kopfhaut wie Schuppenflechte, seborrhoische Dermatitis oder Pilzinfektionen das Haarwachstum zusätzlich behindern.
Welche Arten von Haarausfall gibt es?
Dass die Haare ausfallen, kann sich in unterschiedlichen Formen zeigen. Während manchen Menschen Haare am ganzen Kopf ausfallen, erleben andere einen schleichenden Haarverlust über Jahre hinweg. Im Folgenden erklären wir die wichtigsten Arten von Haarausfall und ihre Merkmale.
- Androgenetische Alopezie: Die häufigste Form von Haarausfall betrifft Männer und Frauen durch eine genetische Veranlagung. Der androgenetische Haarausfall entsteht durch eine erhöhte Empfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber dem Hormon DHT (Dihydrotestosteron), einem Abbauprodukt des männlichen Sexualhormons Testosteron. Mit der Zeit schwächen sich die Haarfollikel und produzieren immer dünnere und kürzere Haare. Bei Männern bilden sich typischerweise Geheimratsecken, eine hohe Stirn oder kahle Stellen am Oberkopf. Frauen bemerken eher dünner werdendes Haar am Scheitel und Oberkopf, während der Haaransatz meist erhalten bleibt.
- Telogen-Effluvium: Bei dieser Form treten die Haare vorzeitig in die Ruhephase (Telogenphase) ein und fallen vermehrt aus. Die Art von Haarausfall tritt in der zwei bis drei Monate nach einer starken körperlichen oder seelischen Belastung auf – etwa nach einer Operation, schweren Infektionen, hohem Fieber, einer Geburt, strengen Diäten oder psychischem Stress. Glücklicherweise ist das Telogen-Effluvium meist vorübergehend, und die Haare wachsen nach einigen Monaten wieder nach, sobald die Ursache von haarausfall behoben ist.
- Traktionsalopezie: Wenn Sie Ihre Haare längere Zeit mechanisch belasten – etwa durch straffe Zöpfe, Dutts, Cornrows oder Extensions –, kann das zu Traktionsalopezie führen. Der ständige Zug an den Haarwurzeln schädigt die Follikel dauerhaft, sodass an den betroffenen Stellen keine Haare mehr nachwachsen können. Besonders betroffen sind oft die Schläfen und der vordere Haaransatz.
- Diffuser Haarausfall: Hierbei fallen die Haare gleichmäßig am gesamten Kopf aus. Zu den Auslösern zählen Nährstoffmängel (insbesondere Eisen, Zink, B-Vitamine), Schilddrüsenerkrankungen, bestimmte Medikamente, hormonelle Veränderungen oder chronische Erkrankungen.
- Alopezia arreata: Beim kreisrunden Haarausfall handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Immunsystem die Haarfollikel angreift. Typisch sind plötzlich auftretende, kreisrunde Kahlstellen auf der Kopfhaut mit scharfem Rand, manchmal auch im Bart oder anderen Körperbereichen. In manchen Fällen können die Haare vollständig am Kopf (Alopecia totalis) oder am gesamten Körper (Alopecia universalis) ausfallen. Der Verlauf ist unvorhersehbar – die Haare können spontan nachwachsen, aber auch wiederholt ausfallen.
Bei welchen Symptomen sollten Sie sich Hilfe beim Haarverlust suchen?
Auch wenn es beim Haarverlust nicht immer körperliche Beschwerden gibt, kann er das Selbstvertrauen beeinträchtigen. Bei folgenden Anzeichen lohnt es sich, emotionale Unterstützung oder eine professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen:
- Plötzlicher oder fleckiger Haarausfall innerhalb kurzer Zeit
- Eine sich breiter werdende Scheitelpartie oder sichtbare Kopfhaut, wo die Haare früher dichter waren
- Haarbüschel auf Ihrem Kopfkissen, Ihrer Bürste oder im Duschabfluss
- Kopfhautirritationen wie Rötungen, Schmerzen, starker Juckreiz oder Schuppenbildung
Welche Behandlungen können helfen, wenn Haare ausfallen?
Es gibt zahlreiche medizinische Möglichkeiten, mit denen sich starker Haarausfall stoppen oder zumindest das Haarwachstum anregen lässt. Welche Behandlung von Haarausfall für Sie infrage kommt, hängt von der Ursache ab. Ein Gespräch mit einer Hautärztin oder einem Dermatologen kann Ihnen helfen, den Haarverlust zu erkennen und zu behandeln.
- Minoxidil (Rogaine): Diese rezeptfreie Lösung oder ein Schaum, der direkt auf die Kopfhaut aufgetragen wird, fördert die Durchblutung Ihrer Haarwurzeln. Dadurch gelingt es Ihrem Haar oft, wieder kräftiger und gesünder nachzuwachsen. Männer und Frauen profitieren gleichermaßen.
- Finasterid (Propecia): Das verschreibungspflichtige Medikament eignet sich für Männer, da es das Hormon DHT hemmt – einen der Hauptauslöser für androgenetische Alopezie. Bei regelmäßiger Anwendung lässt sich starker Haarausfall verlangsamen und das Wachstum neuer Haare unterstützen.
- Hormonelle Behandlungen: Gerade Haarausfall bei Frauen entsteht durch hormonelle Ungleichgewichte, zum Beispiel während der Wechseljahre. Durch gezielte hormonelle Therapien, etwa mit der Antibabypille, gelingt es oft, das Haarwachstum wieder zu fördern.
- Kortikosteroid-Injektionen: Bei Autoimmunerkrankungen wie Alopecia areata können Ärztinnen Kortison direkt in die betroffenen Stellen auf der Kopfhaut spritzen. Das hemmt Immunreaktionen und regt neue Haare zum Wachsen an.
- PRP-Therapie: Bei der PRP-Therapie (plättchenreiches Plasma) entnimmt der Arzt Blut, bereitet die darin enthaltenen Wachstumsfaktoren auf und injiziert sie anschließend in die Kopfhaut. Dies erhöht die Regeneration der Follikel und fördert das Nachwachsen der Haare.
- Low-Level-Lasertherapie (LLLT): Sanftes Laserlicht stimuliert die Haarwurzeln, fördert den passiven Haarwuchszyklus und kann helfen, dünnes Haar wieder zu stärken.
Welche chirurgische Behandlungen gibt es gegen Haarausfall?
Wenn Haarausfall sehr stark ausgeprägt ist und andere Behandlungen nicht ausreichend helfen, bieten chirurgische Haartransplantationen langfristige Abhilfe.
- Follikuläre Einheitstransplantation (FUT): Hier entnehmen Chirurgen einen schmalen Hautstreifen, entnehmen daraus einzelne Follikel und setzen sie an Stellen ein, die vom Haarausfall betroffen sind. Diese Methode ist vor allem für großflächigen Haarverlust geeignet. Die hinterlassene Narbe bleibt meist unter dem eigenen Haar verborgen.
- Follikuläre Einheitsextraktion (FUE): Hierbei werden einzelne Haarwurzeln punktuell entnommen und direkt in die betroffenen Bereiche der Kopfhaut transplantiert. Diese Methode verursacht nur winzige Narben, ermöglicht eine rasche Heilung und eignet sich besonders, wenn Sie eine schonende Behandlung bevorzugen.
Was können Sie tun, um Haarausfall vorzubeugen oder zu mildern?
Gehen Sie proaktiv vor, um Haarverlust zu verhindern: Mit einer ausgewogenen Ernährung, viel Bewegung und entspannenden Rituale stärken Sie Haare und Kopfhaut von innen und außen.
- Gesunde Ernährung: Versorgen Sie sich mit ausreichend Eiweiß, Eisen, Zink sowie den Vitamin A, C, D und B12. Diese Nährstoffe sind Grundbausteine für kräftiges, glänzendes Haar.
- Stressbewältigung: Reduzieren Sie Stress durch Yoga, Meditation oder Spaziergänge an der frischen Luft. Das kann auch dabei helfen, den Hormonhaushalt zu regulieren.
- Sanfte Kopfmassagen: Sie regen die Durchblutung der Haarwurzeln an und unterstützen ein gesundes Haarwachstum.
- Verwenden Sie sanfte Produkte: Wählen Sie milde, sulfatfreie Shampoos und Conditioner. Verzichten Sie möglichst auf zu heißes Föhnen, Glätten und enge Frisuren, die an den Haarfollikeln ziehen.
- Natürliche Hausmittel: Sie können Ihre Kopfhaut mit einigen Mitteln wie Aloe Vera oder ätherische Öle unterstützen. Bei eingen Menschen beruhigen sie die Kopfhaut und kräftigen das Haar.