Entzündungen im Körper: Ursachen, Symptome, Behandlung


Veröffentlicht: 17/07/2025
Zuletzt aktualisiert: 18/07/2025
Eine Entzündung im Körper ist eine natürliche Reaktion des Immunsystems auf Verletzungen, Infektionen oder Reizungen. Sie unterstützt zwar die Heilung, doch wenn sie über einen längeren Zeitraum anhält, kann das gesundheitliche Folgen haben. Hier erfahren Sie, was Entzündungen sind, welche vorübergehenden und chronischen Ursachen es gibt und wie Sie sie erkennen können.
Kurzüberblick: Das Wichtigste zu Entzündungen im Körper
- Entzündungen sind Schutzreaktionen des Körpers auf Viren, Bakterien, Fremdkörper oder Verletzungen.
- Akute Entzündungen heilen meist rasch, chronische Entzündungen können Organe und Gewebe schädigen, wenn sie nicht erkannt werden.
- Anzeichen einer Entzündung: Rötung, Schwellung, Schmerzen, Überwärmung, Funktionsverlust, manchmal unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit.
- Erhöhte Entzündungswerte im Blut: Hohe Werte wie beim C-reaktiven Protein (CRP) deuten auf eine Entzündung im Körper hin.
- Ursachen: Verletzungen, Infektionen, Autoimmunerkrankungen (z. B. rheumatoide Arthritis, Multiple Sklerose), schlechte Ernährung, lang anhaltender Stress oder Übergewicht.
- Maßnahmen: Entzündungshemmende Ernährung, ausreichend Bewegung, Stressabbau, guter Schlaf und ärztliche Kontrolle helfen, Entzündungen im Körper zu hemmen.
Was ist eine Entzündung?
Eine Entzündung wird fachlich auch Inflammation genannt und ist die Art und Weise, wie Ihr Körper auf Krankheiten, Reize oder Verletzungen reagiert. Trifft zum Beispiel eine Bakterie, ein Virus, ein Fremdkörper oder ein anderer Krankheitserreger auf den Körper, werden sofort Abwehrzellen und Botenstoffe an das betroffene Gewebe geschickt. Die Immunzellen schütten sogenannte Entzündungsmediatoren wie Zytokine und Prostaglandine aus. Diese Botenstoffe sorgen für die typischen Entzündungszeichen und verstärken die Abwehrreaktion. Ziel ist es, die Eindringlinge zu bekämpfen und Schäden zu reparieren. Es gibt zwei Hauptarten von Entzündungen:
- Akute Entzündungen: Sie sind vorübergehend, entwickeln sich schnell und klingen in der Regel innerhalb weniger Tage ab. Häufige Beispiele sind Infektionen, kleinen Verletzungen oder Muskelentzündungen, bei denen Schwellungen auftreten. Auch Halsschmerzen bei einer Erkältung oder Hautausschläge bei einer Allergie gehören dazu.
- Chronische Entzündungen: Bei ihnen bleibt die Abwehrreaktion dauerhaft aktiv. Das passiert zum Beispiel, wenn das Immunsystem fälschlicherweise körpereigenes Gewebe angreift (wie bei rheumatoider Arthritis oder Multiple Sklerose) oder wenn alltägliche Reize über längere Zeit auf den Körper einwirken.
Wann ist eine Inflammation schädlich?
Kleine Entzündungen sind ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems und helfen dem Körper, Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren zu bekämpfen. Eine chronische Entzündung im Körper kann jedoch im Laufe der Zeit Gewebe und Organe unbemerkt schädigen, ohne dass typische Beschwerden wie Schmerz, Schwellung oder Rötung auftreten. Innere Entzündungen gelten als Risikofaktor für Krankheiten wie:
- Herzerkrankungen
- Typ-2-Diabetes
- Alzheimer
- Verschiedene Krebsarten
- Autoimmunerkrankungen (z. B. rheumatoide Arthritis, Multiple Sklerose)
Da chronische Entzündungen nicht immer offensichtliche Symptome verursachen, bemerken viele Menschen sie erst, wenn bereits Schäden entstanden sind.
Was verursacht Entzündungen?
Es gibt viele Gründe für eine Entzündung im Körper, für die Zellen (weiße Blutkörperchen) zur Immunabwehr an bestimmte Stellen im Körper geschickt werden. Neben vorübergehenden Verletzungen, Infektionen oder allergischen Reaktionen können auch entzündliche Erkrankungen, Stress und eine ungesunde Lebensweise stille Entzündungen auslösen.
Akute Ursachen
Kurzweilige Entzündungen treten schnell auf und klingen in der Regel ab, sobald das Problem behoben ist. Die Art der Entzündung unterstützt den Körper, zu heilen. Akute Entzündungen können verursacht werden durch:
- Verletzungen: Verstauchungen, Schnittwunden, Knochenbrüche
- Infektionen: Bakterien oder Viren, etwa bei Erkältungen oder Grippe
- Allergische Reaktionen: Bienenstiche, Heuschnupfen oder Nussallergie
- Intensive körperliche Betätigung oder Belastung
Chronische Ursachen
Chronische Entzündungen sind komplexer. Sie können auftreten, wenn das Immunsystem ohne ersichtlichen Grund ständig Entzündungssignale aussendet. Mit der Zeit kann sich diese ständige Reaktion verstärken und auch ohne offensichtliche Verletzung oder Erkrankung bestehen bleiben. Langfristige Entzündungen schädigen unbemerkt Gewebe und erhöhen das Risiko schwerwiegender Gesundheitsprobleme. Ursachen sind beispielsweise:
- Autoimmunerkrankungen: Der Körper greift fälschlicherweise das eigene Gewebe an, wie bei rheumatoider Arthritis oder Lupus.
- Ungesunde Ernährung: Viele Zucker, viele tierische Fette und zu wenig Ballaststoffe können eine Entzündung im Körper fördern.
- Bewegungsmangel: Ein sitzender Lebensstil ist häufig mit erhöhten Entzündungswerten verbunden.
- Gewohnheiten: Rauchen oder regelmäßiger Alkoholkonsum schaden dem Immunsystem.
- Stress oder Schlafmangel: Beides kann über einen längeren Zeitraum die Entzündungsregulation beeinträchtigen.
- Schadstoffen: Langfristiger Kontakt mit Chemikalien, Rauch oder anderen Umweltgiften kann chronische Entzündungsreaktionen auslösen.
- Grunderkrankungen: Übergewicht, Typ-2-Diabetes und Herzerkrankungen gehen häufig mit chronischen Entzündungen einher.
Mehrere Entzündungen gleichzeitig oder dauerhaft erhöhte Entzündungswerte können auf eine schwerwiegendere Ursache hindeuten
Was sind wichtige Symptome einer Entzündung im Körper?
Dauerhafte Entzündungen verursachen oft unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Leistungsabfall, wiederkehrende Schmerzen oder unerklärliche Gewichtsveränderungen. Sie werden leicht übersehen, aber wenn sie anhalten oder stärker werden, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Achten Sie auf diese Anzeichen:
- Lokale Beschwerden wie Rötung, Schwellung, Schmerzen oder Wärme an einer Stelle
- Müdigkeit, Kraftlosigkeit
- Fieber
- Anhaltende Gelenkschmerzen oder Steifigkeit
- Verdauungsprobleme
- Wiederkehrende Infekte oder chronische Beschwerden, die nicht besser werden
Was sind von Entzündungen betroffene Bereiche?
Zwar können sie im ganzen Körper auftauchen, doch tritt eine Entzündung oft in diesen Bereichen auf:
- Gelenke und Knochen: Schmerzen und Steifheit, z. B. aufgrund von Arthritis
- Verdauungstrakt: Entzündungen bei Erkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa verursachen Schmerzen, Durchfall, Blähungen, Blut im Stuhl und Gewichtsverlust.
- Haut: Hautausschlag, Rötungen oder Reizungen durch Ekzeme, Psoriasis oder Akne
- Lunge: Entzündete Atemwege verursachen Atemprobleme, die mit Asthma oder Bronchitis in Verbindung stehen.
- Gehirn: Entzündungen stehen im Zusammenhang mit der Alterung des Gehirns, kognitivem Verfall, Brain Fog und Alzheimer.
- Leber: Eine Inflammation, die durch Hepatitis C und nichtalkoholische Fettlebererkrankungen verursacht werden, können zu Leberzirrhose oder Krebs führen.
Wie erkennt man erhöhte Entzündungswerte im Blut?
Ein Entzündungswert ist eine Substanz im Blut, deren Konzentration bei einer Entzündung ansteigt, noch bevor Anzeichen auftreten. Mithilfe einer Laboranalyse können die Blutwerte gemessen werden, um mögliche Erkrankungen zu erkennen oder zu überwachen. Zu den häufigsten gehören:
- CRP: Das C-reaktive Protein ist ein allgemeiner Indikator für Entzündungen. Hohe Werte deuten oft darauf hin, dass der Körper eine Infektion oder Krankheit bekämpft.
- Hs-CRP: Hochsensitives CRP ist ein noch genauerer Wert, der selbst geringe Entzündungen messen und das Risiko für Herzerkrankungen bewerten kann.
- ESR: Die Erythrozytensedimentationsrate misst die Blutsenkung – also wie schnell sich rote Blutkörperchen in einem Reagenzglas absetzen. Eine schnellere Verklumpung kann auf eine Entzündung im Körper hinweisen.
- Fibrinogen: Ein Blutgerinnungsprotein, das ebenfalls bei Entzündungen ansteigt.
Erhöhte Entzündungswerte bedeuten aber nicht, dass gleich eine schwerwiegende Erkrankung vorliegt. Auch kleinere Infektionen, eine Muskel Entzündung nach Sport oder harmlose Erkältungen können die Werte vorübergehend steigen lassen. Umgekehrt können chronische, innere Entzündungen lange ohne Beschwerden verlaufen und erst durch die Blutuntersuchung auffallen.
Wie kann man Entzündungswerte senken?
Mit ein paar einfachen Änderungen Ihrer Gewohnheiten können Sie dazu beitragen, chronische Entzündungen zu behandeln und sogar CRP zu senken:
- Ernährung: Setzen Sie auf viele entzündungshemmende Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Nüsse, Vollkornprodukte, fettreichen Fisch oder Olivenöl. Meiden Sie hingegen möglichst zuckerhaltige Snacks, rotes Fleisch und verarbeitete Lebensmittel.
- Bewegung: Regelmäßige Bewegung und Sport stärken das Immunsystem und wirken vielseitig entzündungshemmend.
- Schlaf und Stress: 7 bis 9 Stunden Schlaf pro Nacht und eine gute Stressbewältigung können Entzündungen im ganzen Körper verringern.
- Verzicht auf Schadstoffe: Ohne Rauchen und viel Alkohol schonen Sie die Blutgefäße und das Gewebe.
- Medikamente: Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann Ihnen bei Bedarf entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs), Kortikosteroide oder andere Behandlungen verschreiben.
Neben einer gesunden Lebensweise können auch verschiedene Hausmittel wie Ingwer, Kurkuma oder grüner Tee die Entzündungsreaktion im Körper unterstützen. Dennoch ist bei anhaltenden Beschwerden immer ärztlicher Rat wichtig.
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