Weizenallergie: Ursachen, Symptome, Behandlungen


Veröffentlicht: 11/03/2025
Zuletzt aktualisiert: 12/03/2025
Weizen ist ein Grundnahrungsmittel, stellt aber eine verborgene Gefahr für diejenigen dar, die allergisch darauf sind. Es ist notwendig, die Ursachen und Symptome der Weizenallergie verstehen, um diese Erkrankung zu managen und schwere Reaktionen zu verhindern. Dieser Artikel bietet außerdem Informationen zur Diagnostik und Behandlung, damit Sie mit dieser Lebensmittelallergie sicher umgehen.
Was ist eine Weizenallergie?
Eine Allergie auf Weizen tritt auf, wenn das Immunsystem eigentlich harmlose Weizenproteine fälschlicherweise als gefährlich einstuft. Es produziert Antikörper (IgE), die bei Kontakt mit dem Allergen Mastzellen aktivieren. Diese wiederum setzen Botenstoffe und Histamin frei. Das verursacht Symptome, die von leichtem Juckreiz und Schwellungen bis hin zu schweren Reaktionen wie Anaphylaxie reichen können.
Einige Betroffene vertragen Weizen im Essen, reagieren allerdings beim Einatmen auf die Allergene. Diese Form der Weizenallergie ist auch als Bäckerasthma bekannt – eine häufig berufsbedingte Allergie. In einigen Fällen sorgt die weizenabhängige, anstrengungsinduzierte Anaphylaxie (WDEIA – exercise-induced anaphylaxis) dafür, dass Gluten in Kombination mit Sport oder Schmerzmitteln Probleme verursacht.
Weizenallergien werden manchmal mit Zöliakie verwechselt. Die Zöliakie ist allerdings eine chronische Erkrankung, bei der der Körper sich selbst angreift und nach dem Verzehr von Gluten die Darmschleimhaut schädigt. Betroffene meiden Gluten in Weizen und verwandtem Getreide wie Gerste und Roggen. Im Gegensatz zur Zöliakie verursacht eine IgE-vermittelte Weizenallergie eine schnelle allergische Reaktion auf Weizenproteine.
Welche Allergene sind in Weizen?
Es gibt bestimmte Proteine im Weizen, die Auslöser von Nahrungsmittelallergien sein können:
- Gluten
- Albumin
- Gliadin
- Globulin
Was sind die Symptome einer Allergie auf Weizen?
Die Schwere der allergischen Reaktionen auf Weizen variiert von Person zu Person. Einige Menschen haben milde Beschwerden wie Ausschlag, andere zeigen lebensbedrohliche Weizenallergie-Symptome, die sofortige medizinische Hilfe erfordern.
Milde Symptome einer Weizenallergie
- Hautausschlag, Nesselsucht, geschwollene Lippen und Gesicht
- Niesen, laufende Nase
- Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
Schwere Symptome
Für einige Menschen kann eine Nahrungsmittelallergie einen anaphylaktischen Schock mit Atemnot auslösen. Diese schwere Reaktion erfordert sofortige Notfallbehandlung durch medizinisches Fachpersonal. Anaphylaxie kann folgende Symptome verursachen:
- Schwellung im Hals
- Bewusstseinsverlust
- Schneller Herzschlag
- Blutdruckabfall
- Schweres Keuchen oder Atemnot
Wie kann ich eine Nahrungsmittelallergie auf Weizen testen?
Wenn Sie Symptome einer Weizenallergie haben, können Sie zunächst zuverlässig zuhause auf eine Allergie testen. Diese Tests können Ihnen schnell helfen, zu erkennen, ob es sich um eine Weizenallergie handelt. Für eine genaue Diagnose kann Ihr Arzt zusätzliche Tests empfehlen, zum Beispiel:
- Haut-Pricktest: Bei diesem Test wird eine kleine Menge Weizen auf die Haut aufgetragen und mit einer Nadel leicht angestochen. Wenn eine Quaddel erscheint, könnte das auf eine Allergie auf Weizenmehl hinweisen.
- Bluttest: Dieser Test misst den Anteil an IgE-Antikörpern im Blut. Ein hoher Wert deutet auf eine Allergie hin.
- Provokationstests: Er ist der genaueste Allergietest, muss jedoch unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden. Dabei wird eine kleine Menge Weizen gegessen, um auf eine mögliche Reaktion zu beobachten.
- Eliminationsdiät: Bei diesem Test wird Weizen für einige Wochen aus Ihrer Ernährung entfernt und danach wieder eingeführt, um zu sehen, ob die Symptome zurückkehren. Wegen möglicher schwerer Reaktionen sollten Sie diesen Test nur unter ärztlicher Aufsicht durchführen.
Was kann ich tun, um Symptome zu verhindern?
Auf Nahrungsmittel mit Weizen zu verzichten, hilft Ihnen, Symptome zu verhindern. Hier sind hilfreiche Tipps, um unerwartete Reaktionen zu vermeiden:
- Wählen Sie weizenfreie Alternativen wie Reis, Quinoa, Mais oder glutenfreie Produkte beim Einkaufen.
- Lesen Sie immer die Lebensmitteletiketten und überprüfen Sie auf versteckte Weizen-Zutaten.
- Wenn Sie eine schwere Allergie haben, kann Ihre Ärztin Ihnen Adrenalin verschreiben, das Sie immer griffbereit haben sollten.
- Waschen Sie Kochutensilien und Oberflächen, um eine Kreuzkontamination mit Weizen zu vermeiden.
Häufige Nahrungsmittel, die Weizen enthalten
- Brot (weiß, Vollkorn, Mehrkorn)
- Pasta (Spaghetti, Makkaroni, Lasagne)
- Bier (enthält Gerste, die kontaminiert sein kann) und anderer Alkohol
- Müsli (Weizenflocken, Granola, mit Weizen in Kontakt gekommener Hafer)
- Backwaren (Kuchen, Kekse, Muffins, Cracker)
- Sojasauce
- Weizenkeimöl
- Couscous
- Dinkel
- Salatdressing
- Grieß
Wie wird eine Allergie auf Weizenmehl behandelt?
Es gibt keine vollständige Heilung für eine Allergie. Sie können Reaktionen allerdings managen, indem Sie weizenhaltige Nahrungsmittel vermeiden und bei Bedarf Medikamente einnehmen. Ein Allergologe kann mit Ihnen einen Aktionsplan erstellen, damit Sie sicher bleiben. Die Behandlung von Weizenallergien umfasst:
- Vermeidung: Lesen Sie Lebensmittel-Etiketten sorgfältig, um Weizenprodukte zu erkennen, und wählen Sie weizenfreie Alternativen.
- Antihistaminika: Diese Medikamente helfen, milde Symptome wie Juckreiz, Ausschlag oder Niesen zu lindern.
- Adrenalin: Dieses Medikament behandelt schwere allergische Reaktionen. Nach der Anwendung müssen Sie sofort medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.
Können Weizenallergien Kreuzallergien auf andere Lebensmittel verursachen?
Ja, eine primäre Weizenallergie kann aufgrund einer Kreuzallergie auch Reaktionen auf andere Lebensmittel auslösen. Dies passiert, wenn sich die Proteinstrukturen in anderen Lebensmitteln denen in Weizen ähneln. Einige Menschen mit dieser Lebensmittelallergie können auf Weizen und verwandte Getreidesorten wie Dinkel, Einkorn, Grünkern, Emmer oder Kamut, manchmal auch auf Gerste und Roggen reagieren.
In einigen Fällen können auch Lupine in glutenfreien Produkten oder Pollen von Birke oder Traubenkräuter Probleme verursachen. Sekundäre Nussallergien auf Baumnüsse wie Mandeln, Cashewkerne oder Walnüsse können ebenfalls auftreten. Das kann zu oralem Allergie-Syndrom (OAS) führen, was ähnliche Symptome wie Juckreiz oder Schwellungen im Mund verursacht.
Was ist der Unterschied zwischen einer Weizenallergie und einer Unverträglichkeit?
Eine Weizenallergie tritt auf, wenn die Immunabwehr Weizenproteine als Bedrohung ansieht. Dies verursacht Symptome wie Nesselsucht oder sogar Anaphylaxie. Menschen dieser Allergie müssen Weizenprodukte strikt meiden, um sicher zu bleiben.
Eine Weizenunverträglichkeit hingegen ist ein Verdauungsproblem. Der Körper hat Schwierigkeiten, Nährstoffe in Weizen abzubauen. Häufig handelt es sich um eine Glutenunverträglichkeit. Das kann zu Blähungen oder Bauchschmerzen führen. Im Gegensatz zu einer Allergie ist diese Weizensensitivität keine Reaktion des Immunsystems und nicht lebensbedrohlich. Sie sollten jedoch Ihre Ernährung umstellen, um Unwohlsein zu vermeiden.
Wenn Sie herausfinden möchten, ob Ihre Symptome durch eine Weizenallergie verursacht werden, werfen Sie einen Blick auf unseren Allergietest für Milch, Eier und Gluten.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was kann ich bei einer Weizenallergie essen?
Sie können Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Eier, Reis und Kartoffeln essen. Wählen Sie glutenfreie Getreidearten wie Quinoa, Mais oder Reis anstelle von Weizen. Achten Sie auf glutenfreies Brot, Pasta und Snacks, die keine Weizenstärke enthalten. Überprüfen Sie immer die Etiketten, um sicherzustellen, dass ein Produkt kein Weizen enthält.
Was ist Weizengluten?
Weizengluten ist ein Protein, das dem Teig seine Elastizität verleiht und ihm hilft, aufzugehen. Gluten macht Brot zäh und dehnbar. Einige Menschen mit einer Weizenallergie oder Zöliakie müssen Gluten meiden, da es je nach Erkrankung allergische Reaktionen oder Entzündungen im Dünndarm auslösen kann.
Was verursacht eine Allergie auf Weizen?
Eine Weizenallergie tritt auf, wenn der Körper beim Verzehr oder Einatmen Weizenproteine wie Gluten, Albumin und Globulin als gefährlich einstuft. Als Reaktion setzt er u. a. Histamin frei, was Symptome verursacht. Die genauen Ursachen einer Weizenallergie sind unklar, aber genetische Faktoren und Umweltfaktoren können eine Rolle spielen.
Warum sollte ich Bier bei einer Weizenallergie meiden?
Die meisten Biere werden aus Weizen hergestellt oder aus Gerste, die mit Weizen kontaminiert sein kann. Dies kann allergische Reaktionen auslösen, selbst wenn das Bier nicht direkt Weizen enthält. Überprüfen Sie immer die Etiketten und wählen Sie Biere und anderen Alkohol, der explizit als „weizenfrei“ oder „glutenfrei“ gekennzeichnet sind.