Vitamin-C-Mangel: Ursachen, Symptome und Behandlung

Eine Frau mit Müdigkeit und Konzentrationsstörungen durch Vitamin-C-Mangel.
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Veröffentlicht: 02/06/2025
Zuletzt aktualisiert: 02/06/2025

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Vitamin C ist ein essenzieller Nährstoff, den der Körper benötigt, aber nicht selbst produzieren kann. Es unterstützt die Bildung von Kollagen, das Immunsystems sowie die Eisenaufnahme. Durch seine antioxidativen Eigenschaften schützt es die Zellen zudem vor Schäden.

Zwar haben heutzutage nicht mehr viele Menschen einen Vitamin-C-Mangel, aber wer sich unausgewogen ernährt, schlecht an frische Lebensmittel kommt oder bestimmte Krankheiten hat, kann dennoch gefährdet sein. In schweren Fällen kann ein unbehandelter Mangel zu Skorbut führen. Diese Erkrankung verursacht Gelenkschmerzen, Anämie und eine schlechte Wundheilung. Hier erfahren Sie, was die Ursachen für einen Vitamin-C-Mangel sind, wie Sie ihn erkennen und behandeln.

Was bewirkt Vitamin C im Körper?

Vitamin C wird auch Ascorbinsäure genannt. Es hilft uns, stark, ausgeglichen und widerstandsfähig zu bleiben, indem es viele wichtige Körperfunktionen unterstützt. Es spielt auch eine wichtige Rolle bei der Kollagenproduktion, die unsere Haut, Gelenke und Knochen gesund erhält. Außerdem stärkt es die Abwehrkräfte und verbessert die Infektionsabwehr der weißen Blutkörperchen.

Ascorbinsäure unterstützt die Aufnahme von Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln und beschleunigt die Heilung, indem sie die Gewebereparatur fördert. Als starkes Antioxidans schützt es die Zellen zudem vor Schäden durch freie Radikale, also schädlichen Molekülen, und unterstützt die Gehirnfunktion.

Kann der menschliche Körper Vitamin C selbst produzieren?

Im Gegensatz zu einigen Tieren fehlen dem Menschen die notwendigen Enzyme, um Vitamin C auf natürliche Weise herzustellen. Da der Körper nur es nur in geringen Mengen speichert, müssen wir es über die Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel aufnehmen, um den Bedarf an Vitamin C zu decken und Mangelerscheinungen vorzubeugen.

Was verursacht einen Vitamin-C-Mangel?

Eine unausgewogene Ernährung mit zu wenig frischem Obst und Gemüse ist eine der häufigsten Ursachen für einen niedrigen Vitamin-C-Spiegel – insbesondere, über einen längeren Zeitraum hinweg. Rauchen und starker Alkoholkonsum senken außerdem die Konzentration von Vitamin C im Körper und erhöhen den Bedarf.

Ebenso können Verdauungsstörungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa die Aufnahme von Vitamin C beeinträchtigen. Menschen mit Krankheiten wie Nierenerkrankungen oder Krebs haben oft auch Schwierigkeiten dabei, einen ausreichenden Spiegel aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus können extreme Diäten oder Essstörungen zu einem schwerwiegenden Nährstoffmangel führen, auch an Vitamin C.

Wer ist am stärksten von einem Vitamin-C-Mangel betroffen?

Abgesehen von einer Mangelernährung können gesundheitliche Probleme dazu führen, dass der Körper das Vitamin nicht richtig aufnehmen oder verarbeiten kann. Ein erhöhtes Risiko für einen Mangel an Vitamin C haben Menschen mit folgenden Erkrankungen oder Konditionen:

  • Raucherinnen und Raucher
  • Menschen mit schlechter oder einseitiger Ernährung
  • Menschen mit einem regelmäßigen und hohen Alkoholkonsum
  • Ältere Menschen
  • Menschen mit Verdauungsstörungen
  • Säuglinge, die ausschließlich mit nicht angereicherter Kuhmilch ernährt werden
  • Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen, wie Krebs oder Nierenproblemen

Was sind die Symptome von zu wenig Vitamin C?

Die ersten Anzeichen sind oft subtil und leicht zu übersehen. Sie können sich jedoch mit der Zeit verschlimmern, wenn der Vitamin-C-Mangel nicht behoben wird. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Müdigkeit oder Schwäche
  • Reizbarkeit oder Stimmungsschwankungen
  • Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Raue oder trockene Haut
  • Leichte Blutergüsse
  • Zahnfleischschwellungen oder -blutungen
  • Langsame Wundheilung

Gibt es typische Symptome für einen Vitamin-C-Mangel bei Frauen?

Ein niedriger Vitamin-C-Spiegel betrifft zwar sowohl Männer als auch Frauen, jedoch können bestimmte Symptome aufgrund hormoneller und biologischer Unterschiede bei Frauen stärker ausgeprägt sein. Dazu gehören:

  • Verschlimmerung einer Eisenmangelanämie
  • Trockene Haut und dünner werdendes Haar
  • Erhöhte Zahnfleischempfindlichkeit während der Schwangerschaft
  • Eine geringere Immunabwehr während hormoneller Veränderungen

Was ist Skorbut?

Skorbut entsteht durch einen schweren Vitamin-C-Mangel, der die Produktion von Kollagen stört. Dabei werden die Haut, Blutgefäße, die Knochen und das Bindegewebes im gesamten Körper geschwächt. Die Krankheit wird auch Seefahrerkrankheit genannt, da sie früher oft Seeleute betraf, die während langen Überfahrten keinen Zugang zu frischen, vitamin-C-haltigen Lebensmitteln hatten. Sie tritt nach dem Vitamin C Informationsblatt für Gesundheitsberufe des NIH oft innerhalb eines Monats auf, wenn kontinuierlich weniger als 10 Milligramm am Tag in den Körper gelangen. Zu den Anzeichen gehören:

  • Müdigkeit
  • Blutergüsse
  • Blutung im Zahnfleisch
  • Gelenkschmerzen
  • Langsame Wundheilung

Auch wenn Skorbut heute selten ist, kann er bei Menschen mit einer mangelhaften Ernährung, bestimmten Krankheiten oder Drogenkonsum auftreten. Die Behandlung ist einfach, denn oft sorgen Vitamin C im Essen oder in Form von supplementierten Präparaten zu einer schnellen Besserung.

Wie wird ein Mangel an Vitamin C diagnostiziert?

Da eine Mangelerscheinung oft erst nach längerer Zeit auftritt, sind oft Untersuchungungen für die Diagnose eines Vitamin-C-Mangels notwendig. Betroffene zeigen häufig auch einen Mangel an anderen Nährstoffen wie Vitamin D, B12, Folsäure, Kalzium, Zink und Eisen, weshalb auch diese Werte zu überprüft werden sollten, um eine wirksame Behandlung zu gewährleisten. Ärztinnen und Ärzte diagnostizieren die Erkrankung durch:

  • Anamnese: Patientinnen werden nach Ihren Symptomen, Ihren Ernährungsgewohnheiten und möglichen Risikofaktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum oder bestehenden Gesundheitsproblemen gefragt.
  • Körperliche Untersuchung: Ärzte suchen nach klinischen Anzeichen wie Zahnfleischentzündungen, Einblutungen unter der Haut und korkenzieherförmigen Körperhaaren.
  • Bluttest: Die Messung von Vitamin C im Blutplasma hilft dabei, einen Vitamin-C-Mangel zu bestätigen. Referenzwerte für den Vitamin-C-Spiegel im Plasma sind laut NIH: 
    • Normaler Vitamin-C-Wert:  0,4–1,5 mg/dl
    • Hinweis auf Skorbut: unter 0,2 mg/dl
  • Leukozyten-Ascorbinsäure-Test: Bei diesem Test wird die Vitamin-C-Konzentration in den weißen Blutkörperchen. Weil die Einschätzung hierbei schwieriger ist, sind die Ergebnisse jedoch nicht immer verlässlich.

Wie wird ein Vitamin-C-Mangel behandelt?

Die Behandlung eines Vitamin-C-Mangels ist in der Regel unkompliziert. Sie umfasst eine erhöhte Zufuhr über die Nahrung, Nahrungsergänzungsmittel oder eine Kombination aus beidem.

Ernährungsumstellung

Der Verzehr von Vitamin-C-reichen Lebensmitteln kann einen gesunden Vitamin-C-Haushalt schnell zu wiederherstellen. Zu den besten Quellen des Vitamins gehören:

  • Zitrusfrüchte wie Orangen, Grapefruits, Zitronen und Limetten
  • Beeren wie Erdbeeren, Himbeeren, Blaubeeren und Brombeeren
  • Paprika
  • Kiwis
  • Ananas und Mango
  • Tomaten
  • Brokkoli und Rosenkohl
  • Kohl und Blumenkohl
  • Spinat und andere Blattgemüse
  • Kartoffeln

Nahrungsergänzungsmittel

Zwar ist eine ausgewogene Ernährung die beste Quelle, doch Nahrungsergänzungsmittel sind eine zuverlässige Alternative für die Zufuhr von Vitamin C. Sie sind in Form von Tabletten, Pulver und Flüssigkeit erhältlich. Die Dosierung liegt in der Regel zwischen 100 und 500 mg täglich, wobei bei akutem Mangel eine kurzfristige Einnahme von bis zu 1.000 mg ärztlich empfohlen werden kann.

Vitamin C ist in der Regel unbedenklich, da überschüssige Mengen von dem wasserlöslichen Vitamin einfach vom Körper ausgeschieden werden. Sehr hohe Dosen können jedoch Nebenwirkungen wie Durchfall verursachen. Auch für Risikogruppen, die etwa eine Nierenschädigung oder eine Veranlagung für Nieren- oder Harnsteine haben, besteht die Gefahr von Nebenwirkungen. Auch Personen mit Eisenmangel sollten auf die Dosierung achten, da hohe Vitamin-C-Gaben die Eisenaufnahme steigern können. Wenn Sie sich bei der richtigen Dosierung unsicher sind oder gesundheitliche Bedenken haben, wenden Sie sich an einen Arzt.

Es ist wirksamer, Vitamin C täglich in empfohlenen Mengen zu supplementieren als gelegentlich hoher Dosen einzunehmen. Der Zeitpunkt für die Einnahme ist nicht wichtig. Allerdings bevorzugen viele die Einnahme morgens zusammen mit einer Mahlzeit, um Magenbeschwerden zu vermeiden.

Wie kann ich die Vitamin-C-Aufnahme verbessern und den Tagesbedarf decken?

Für Erwachsene empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) täglich 95 bis 110 mg als Referenzwert für Vitamin C. Das kann in der Regel leicht über eine Ernährung mit viel Obst und Gemüse erreicht werden. Schwangere, Stillende und Raucher haben mit bis zu 125 mg einen erhöhten Bedarf. Für eine optimale Aufnahme ist es am besten, Vitamin C in kleineren Mengen über den Tag verteilt einzunehmen.

Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum können die Aufnahme beeinträchtigen, weshalb es empfehlenswert ist, diese Gewohnheiten zu meiden. Außerdem kann das Überkochen oder Kochen von Obst und Gemüse einen Großteil ihres Vitamin-C-Gehalts zerstören. Daher ist es besser, sie roh oder leicht gedünstet zu verzehren.

Welche Risiken birgt ein unbehandelter Vitamin-C-Mangel?

Ein unbehandelter Vitamin-C-Mangel kann schon innerhalb eines Monats zu Skorbut und weiteren schwerwiegenden Mangelerscheinungen führen. Wenn Sie wenig Vitamin C zu sich nehmen, sollten Sie ihre Ernährung anpassen und gegebenenfalls eine Ärztin aufsuchen, da sonst folgende Gesundheitsproblemen auftreten können:

  • Langsame Wundheilung
  • Beeinträchtigte Immunfunktion
  • Wachstums- und Entwicklungsstörungen bei Kindern
  • Anämie
  • Gelenkschmerzen und Entzündungen
  • Zahnfleischerkrankungen und Zahnprobleme
  • Erhöhtes Osteoporoserisiko

Fazit: Warum sollten Sie einen Vitamin-C-Mangel vermeiden?

Vitamin C ist wichtig für die Immunfunktion, die Gesundheit der Haut und die Gewebereparatur. Ein Mangel kann mit leichten Symptomen beginnen, sich aber verschlimmern, wenn er ignoriert wird. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig Vitamin C in Form von Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Eine frühzeitige Erkennung und ein paar einfache Änderungen können helfen, Komplikationen zu vermeiden, zu denen auch schwerwiegende Erkrankungen wie Skorbut gehören.

Achten Sie nicht nur auf Ihren Vitamin-C-, sondern auch auf Ihren Vitamin-D-Spiegel, da ein Mangel an diesem Vitamin ebenfalls häufig vorkommt und sich unbemerkt auf Ihre Knochen, Ihr Immunsystem und Ihre allgemeine Gesundheit auswirken kann. Mit dem Vitamin-D-Test können Sie Ihre Vitamin-D-Werte einfach von zu Hause überprüfen.

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