Vitamin B12 Mangel: Ursachen, Symptome und Behandlung

Eine Frau im Bett wirkt durch Vitamin B12 Mangel müde und erschöpft.
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Veröffentlicht: 08/07/2025
Zuletzt aktualisiert: 08/07/2025

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Ein Vitamin B12 Mangel ist weit verbreitet und bleibt oft lange unentdeckt. Dabei ist der Nährstoff für zahlreiche Prozesse im Körper wichtig: Es unterstützt den Energiestoffwechsel, die Bildung roter Blutkörperchen und schützt die Nerven. Besonders ältere Menschen, Veganer und Personen mit chronischen Magen-Darm-Beschwerden sind gefährdet. Doch wie äußert sich ein B12-Mangel, welche Ursachen gibt es – und wie können Sie rechtzeitig gegensteuern?

Was ist Vitamin B12 und wofür braucht der Körper es?

Vitamin B12 (Cobalamin) gehört zu den B Vitaminen und ist wasserlöslich. Es übernimmt zentrale Funktionen im Stoffwechsel, bei der Zellteilung und für die Gesundheit des Nervensystems. Ohne ausreichend Vitamin B12 gerät die Energiegewinnung ins Stocken, die Blutbildung ist gestört und auch die Nerven können Schaden nehmen.

Aufgaben von Vitamin B12

Aufgabe des VitaminsBedeutung für den Körper
Bildung roter BlutkörperchenVitamin B12 verhindert Blutarmut (Anämie) und sorgt für eine gesunde Sauerstoffversorgung.
Schutz der NervenEs bewahrt die Nervenzellen vor Schäden und beugt neurologischen Symptomen vor.
DNA-SyntheseVitamin B12 wird für die Zellteilung und Erneuerung benötigt.
EnergiehaushaltEin gesunder B12-Spiegel reduziert Müdigkeit und fördert Ihre Leistungsfähigkeit.

Der Körper kann Vitamin B12 in der Leber speichern. Bei guter Versorgung reicht der Vorrat oft für mehrere Jahre.

Wie erkennen Sie Symptome eines Vitamin-B12-Mangels?

Ein Vitamin B12-Mangel entwickelt sich meist schleichend. Die Symptome sind oft unspezifisch und werden leicht übersehen, aber sie können langfristig ernsthafte Folgen haben.

  • Müdigkeit und Erschöpfung: Häufig trotz ausreichend Schlaf, da die roten Blutkörperchen nicht genügend Sauerstoff transportieren können.
  • Kribbeln und Taubheit in Armen und Beinen: Zeichen für Nervenschäden oder neurologische Störungen.
  • Konzentrationsprobleme, Vergesslichkeit: Das Gehirn wird schlechter versorgt.
  • Blässe, Schwindel: Hinweis auf eine Vitamin-B12-Mangelanämie.
  • Gelenkschmerzen, Muskelschwäche: Die Zellerneuerung ist gestört
  • Vermehrtes Schwitzen, depressive Verstimmungen: Psychiatrische und vegetative Symptome, die allerdings unspezifisch sind.

Bei Frauen können die Anzeichen für einen Vitamin-B12-Mangel u. a. ein unregelmäßiger Zyklus, Reizbarkeit und Erschöpfung sein. Während einer Schwangerschaft ist häufig auch der Säugling betroffen, was laut Mütterlicher Vitamin-B12-Mangel zu Entwicklungsstörungen führen kann.

Was können die Ursachen für zu wenig Vitamin B12 sein?

Ein Mangel an Vitamin B12 kann viele Gründe haben. Häufigste Ursachen sind eine zu geringe Aufnahme über die Ernährung, etwa bei veganer Lebensweise, oder eine Aufnahmestörung im Magen-Darm-Trakt. Auch chronische Erkrankungen, ein erhöhter Bedarf in Schwangerschaft und Stillzeit oder das Alter spielen eine Rolle. Die häufigsten Ursachen für Vitamin-B12-Mangel sind:

  • Nährstoffmangel: Die Aufnahme von Vitamin B12 über die Nahrung ist niedrig, z. B. bei veganer Ernährung. In pflanzlichen Lebensmitteln ist so gut wie kein B12 enthalten.
  • Aufnahmestörungen im Darm: Oft liegt eine B12 Aufnahmestörung vor, etwa durch einen Mangel am sogenannten Intrinsic Factor, der für die Aufnahme von Vitamin B12 im Darm notwendig ist, z. B. Gastritis
  • Erhöhter Bedarf an Vitamin B12: In der Schwangerschaft, Stillzeit oder bei Krankheiten benötigen Menschen möglicherweise mehr B12.
  • Alter: Bei älteren Menschen nimmt die Magensäureproduktion ab, was die Aufnahme erschwert. Auch der Intrinsic Factor wird weniger produziert. Das kann laut Vitamin-B12-Mangel im Alter wiederum zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz beitragen.
  • Autoimmunerkrankungen: Chronische Erkrankungen des Verdauungssystems, z. B. perniziöse Anämie

In welchen Lebensmitteln steckt Vitamin B12?

Vitamin B12 ist in tierischen Lebensmitteln enthalten, und das fast ausschließlich. Bei einer veganen Ernährung ist die Zufuhr von Vitamin B12 ohne Nahrungsergänzungsmittel praktisch unmöglich. Deshalb sollten Veganerinnen und Veganer für genügend Vitamin-B12-Präparate und angereicherte pflanzliche Nahrung zu sich nehmen.

Der Tagesbedarf liegt den Referenzwerten für Vitamin B12 der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zufolge bei 4,0 Mikrogramm (µg) pro Tag. Schwangeren wird eine Dosierung von 4,5 und Stillenden 5,5 Mikrogramm empfohlen, um einem Vitaminmangel vorzubeugen.

LebensmittelVitamin B12-Gehalt (in µg pro 100g)
Rinderleber65 µg
Hering8,5 µg
Rindfleisch5,0 µg
Hühnerei1,5 µg
Käse (Emmentaler)3,1 µg

Wie wird ein Mangel an Vitamin B12 festgestellt?

Zu wenig Vitamin B12 im Blut lässt sich über einen Bluttest erkennen. Da normale Vitamin-B12-Werte einen funktionellen Mangel nicht ausschließen, messen die Labore, insbesondere bei Symptomen, auch die Blutwerte Holotranscobalamin, Homocystein oder Methylmalonsäure.

Wann ist ein Test auf Vitamin B12-Speicher sinnvoll?

Ein Test kann sich lohnen, wenn Sie nicht genügen B12-haltige Lebensmittel zu sich nehmen oder typische Symptome eines Mangels bemerken. Mithilfe der Ergebnisse können Sie gezielt Ihre Ernährung anpassen und sich ärztlichen Rat einholen. Mögliche Gründe für einen Vitamin-B12-Mangel-Test sind:

  • Bei anhaltender Müdigkeit, Schwindel oder Konzentrationsstörungen
  • Bei Verdacht auf B12 Mangel, etwa bei veganer Ernährung oder im Alter
  • Bei neurologischen Symptomen wie Kribbeln, Taubheit oder Muskelschwäche
  • Bei Blutarmut oder vermehrtem Schwitzen

Wie sieht die Behandlung bei Vitamin-B12-Mangel aus?

Um die Ursache oder das Risiko für einen Vitamin-B12-Mangel abzuklären, etwa bei chronischen Krankheiten, wenden Sie sich am besten an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt. Die Therapie richtet sich nach der Ursache des Mangels, zum Beispiel:

  • Bei ernährungsbedingtem Mangel: Orale Nahrungsergänzungsmittel hochdosiertem Vitamin B 12 wie etwa Tabletten können helfen, den Speicher wieder aufzufüllen.
  • Bei Aufnahmestörungen: Hier sind Injektionen mit Vitamin B12 erforderlich, da der Darm das Vitamin nicht ausreichend aufnehmen kann.
  • Präventiv: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Zufuhr von etwa 4 µg.

Eine Überdosierung von Vitamin B12 ist selten und kann bei extrem hohen Mengen (>1000 µg/Tag) zu Hautreaktionen führen. Allerdings sind bisher keine schwerwiegenden Nebenwirkungen bei hohen Dosierungen bekannt.

Überblick: Was sollten Sie bei Vitamin B12-Mangel beachten?

Das Wichtigste in Kürze für Sie zusammengefasst:

  • Vitamin B12 ist wichtig für die Bildung roter Blutkörperchen, den Schutz der Nerven, die DNA-Synthese und die Energiegewinnung.
  • Ursachen eines Vitamin B12-Mangels können eine pflanzliche Ernährung oder ein erhöhter Bedarf während einer Schwangerschaft oder Stillzeit sein. Deshalb sind häufig Veganer und Frauen davon betroffen. Aber auch chronische und Autoimmunerkrankungen sowie das Alter können eine Rolle spielen.
  • Anzeichen für einen Mangel sind u. a. Müdigkeit und Erschöpfung, Konzentrationsstörungen, Kribbeln und Taubheitsgefühle oder Gelenkschmerzen.
  • Ein Vitamin B12 Mangel wird mithilfe eines Bluttests festgestellt. Möglicherweise kann eine Behandlung nötig sein, die von Nahrungsergänzungsmittel bis zu Injektionen reichen kann.

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