Was sind systolischer und diastolischer Blutdruck?


Veröffentlicht: 10/04/2025
Zuletzt aktualisiert: 11/04/2025
Viele Menschen kennen ihre Blutdruckwerte, wissen aber nicht genau, was sie bedeuten. Dabei liefern die beiden Werte zum systolischen und der diastolischen Blutdruck wichtige Hinweise auf Ihre Herzgesundheit. Dieser Artikel hilft Ihnen, die Unterschiede zu verstehen und zu erkennen, wann die Werte gefährlich werden können.
Wie entsteht der Blutdruck im Körper?
Das Herz funktioniert wie eine Pumpe: Mit jedem Schlag drückt es Blut durch die Gefäße. Dabei entsteht Druck auf die Gefäßwände. Dieser sogenannte Blutdruck wird in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) gemessen und setzt sich aus zwei Werten zusammen: dem systolischen und dem diastolischen Wert. Diese beiden Zahlen geben an, wie hoch der Druck in den Arterien jeweils ist.
Was bedeuten systolischer und diastolischer Blutdruck genau?
Während der Systole zieht sich das Herz zusammen und pumpt Blut in die Gefäße. Dabei entsteht der systolische Blutdruck. Das ist der obere Wert bei der Messung. Er zeigt, wie stark das Blut gegen die Gefäßwände drückt, während das Herz arbeitet. Der diastolische Blutdruck ist der untere Wert. Er misst den Druck in den Gefäßen, wenn das Herz während der Diastole kurz zwischen zwei Schlägen pausiert, um sich wieder mit Blut zu füllen.
Beispiel: Bei dem Normalwert von 120/80 mmHg steht die 120 für den systolischen und die 80 für den diastolischen Wert.
Warum ist das Zusammenspiel der beiden Werte so wichtig?
Beide Blutdruckwerte zusammen liefern ein Gesamtbild Ihrer Herz-Kreislauf-Gesundheit. Vor allem mit zunehmendem Alter steigt oft der systolische Blutdruck an, da die Arterien weniger elastisch werden. Gleichzeitig kann der diastolische Blutdruck sinken. Dieses Ungleichgewicht kann auf eine zunehmende Härte der Blutgefäße hinweisen, was laut Bluthochdruck: Auswirkungen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.
Ein dauerhaft zu hoher systolischer Blutdruckwert kann auf eine beginnende Erkrankung der Gefäße hinweisen und das Risiko für Schlaganfälle oder Herzinfarkte deutlich steigern. Ist der diastolische Druck dauerhaft erhöht, belastet er die Gefäße und kann zu Organschäden führen. Auch ein zu niedriger Blutdruck – insbesondere ein zu niedriger diastolischer Wert – kann unangenehme Symptome wie Schwindel oder Schwäche auslösen. Bei älteren Menschen mit einem diastolischen Wert unter 60 mmHg kann die Durchblutung von Herz und Gehirn beeinträchtigt werden.
Was sind normale Blutdruckwerte?
Laut dem Informationsblatt Control Your Blood Pressure der WHO liegt ein normaler Blutdruck zwischen 115 und 120 mmHg (systolisch) und 75 bis 80 mmHg (diastolisch). Von Bluthochdruck, auch Hypertonie genannt, spricht man ab 130/80. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick:
Bereich | Systolischer Wert | Diastolischer Wert |
Normal | unter 120 mmHg | unter 80 mmHg |
Normal bis leicht erhöht | 120–129 mmHg | unter 80 mmHg |
Bluthochdruck Stufe 1 | 130–139 mmHg | 80–89 mmHg |
Bluthochdruck Stufe 2 | ab 140 mmHg | ab 90 mmHg |
Hypertensive Krise – sofortige ärztliche Hilfe nötig | über 180 mmHg | über 120 mmHg |
Wie misst man den Blutdruck richtig?
Für eine zuverlässige Blutdruckmessung benötigen Sie ein Blutdruckmessgerät. Es gibt klassische Modelle mit Stethoskop sowie moderne, digitale Geräte zur Selbstmessung. Um korrekte Werte im Ruhezustand zu überprüfen, befolgen Sie diese Schritte:
- Ruhen Sie sich vor der Messung fünf Minuten aus.
- Setzen Sie sich entspannt hin und legen Sie den Arm am besten auf Herzhöhe.
- Legen Sie die Manschette des Blutdruckmessgeräts 2 bis 3 Zentimeter oberhalb des Ellenbogens an.
- Starten Sie die Messung und warten Sie, bis das Gerät beide Werte anzeigt.
Messen Sie immer zur gleichen Tageszeit, z. B. morgens vor dem Frühstück. Für einmalige Messungen können Sie auch einen kostenlosen Termin in einer Apotheke vereinbaren.
Warum lohnt es sich, systolischen und diastolischen Blutdruck regelmäßig zu kontrollieren?
Bluthochdruck verursacht oft jahrelang keine Symptome, schädigt aber die Gefäße. Deshalb kann eine regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks helfen, Risiken frühzeitig gegenzusteuern.
Ein dauerhaft zu hoher Blutdruck kann die empfindlichen Zellen in den Gefäßwänden schädigen. Das kann langfristig zu Schlaganfällen, Herzinfarkten oder Nierenschäden führen. Durch Kontrolle und Behandlung lassen sich viele dieser Risiken senken. Dabei können schon kleine, aber stetige Veränderungen in der Ernährung, mehr Bewegung, Stressabbau oder Medikamente viel bewirken und das Herz stärken. Wer seine Blutdruckwerte kennt, kann gemeinsam mit der Ärztin oder dem Arzt die besten Maßnahmen treffen.
Fazit: Was sollten Sie über Ihren Blutdruck wissen?
Diastolischer und systolischer Blutdruck geben wertvolle Hinweise auf Ihre Herzgesundheit und helfen dabei, Risiken frühzeitig zu erkennen. Wer seine Blutdruckwerte kennt und regelmäßig misst, schafft die Grundlage für ein aktives und gesundes Leben – besonders im Alter. Falls Sie weitere Werte für Ihre Herzgesundheit überprüfen möchten, schauen Sie sich auch unseren Herz-Test an.
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Unterschied zwischen systolischem und diastolischem Blutdruck?
Der systolische Wert zeigt den Druck während des Herzschlags, der diastolische Wert misst den Druck in der Ruhephase dazwischen. Beide Werte helfen dabei, die Herzgesundheit zu überprüfen und frühen Anzeichen von Risiken entgegenzuwirken.
Wie hoch darf der Blutdruck sein?
Ideal ist ein Wert unter 120/80 mmHg. Werte darüber sollten beobachtet oder behandelt werden. Bei langfristiger Hypertonie drohen Gefäß- und Organschäden, vor allem am Herzen, im Gehirn und in den Nieren. Sprechen Sie am besten mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, um geeignete Maßnahmen zur Blutdrucksenkung zu finden.
Ist niedriger Blutdruck gefährlich?
Viele Menschen leben gut mit niedrigem Blutdruck. Falls Symptome wie Schwindel oder Schwäche auftauchen, sollten Sie sich allerdings ärztliche Hilfe suchen und die Ursachen finden. Im schlimmsten Fall könnte bei niedrigem Blutdruck Organversagen drohen.