Schimmelpilzallergie: Ursachen, Symptome und Behandlungen

Eine Frau renoviert nach möglichem Schimmelbefall und streicht Ihre Wand in der Wohnung.
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Veröffentlicht: 17/03/2025
Zuletzt aktualisiert: 20/03/2025

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Schimmelsporen sind allgegenwärtig, doch bei manchen Menschen kann der Kontakt mit ihnen Symptome wie Niesen, Husten, juckende Augen und sogar Atembeschwerden verursachen. Dieser Artikel erklärt die Ursachen von Schimmelpilzallergien und wie Sie sie behandeln können. Erfahren Sie, wie Sie die Belastung begrenzen, Beschwerden lindern und die Luftqualität in Innenräumen verbessern können.

Was ist eine Schimmelpilzallergie?

Allergien wie diese entstehen, wenn das Immunsystem eigentlich harmlose Schimmelpilzsporen wie gefährliche Eindringlinge behandelt. Es reagiert mit der Bildung spezieller Antikörper vom Typ Immunglobulin E, um sie abzuwehren. Bei Kontakt mit Allergen haften sie sich an bestimmte Immunzellen, die unter anderem Histamin freisetzen. Das löst allergische Reaktionen wie Niesen, eine laufende Nase, juckende Augen und sogar Asthmasymptome aus.

Schimmel ist eine Pilzart, die an dunstigen, warmen und feuchten Orten wächst. Er verbreitet sich durch winzige Sporen in der Luft und kann sich auf Oberflächen absetzen, insbesondere in schlecht belüfteten Räumen, wo Feuchtigkeit vorhanden ist. Schimmelsporen in der Luft können Augen, Nase, Nebenhöhlen und Lunge reizen und Entzündungen sowie Krankheitssymptome verursachen, auch wenn Sie nicht allergisch sind – und das zu jeder Jahreszeit.

Auf welche Allergene reagieren Betroffene allergisch?

Einige Schimmelpilze werden in der Medizin und sogar in der Lebensmittelproduktion verwendet, doch andere können schädlich sein. Die folgenden Schimmelpilzarten lösen in der Regel Allergien aus:

  • Alternaria wächst drinnen und draußen und kann Asthma sowie Allergien auslösen.
  • Aspergillus kommt im Staub vor, kann Ursache der Allergien sein und Lungenprobleme verursachen.
  • Cladosporium lebt auf Teppichen und Holz und kann Allergiesymptome auslösen.
  • Penicillium wächst an dunstigen Orten und verschlimmert Asthma und Nebenhöhlenentzündungen.
  • Stachybotrys (Schwarzer Schimmel) kommt in feuchten Wohnungen vor und kann schwere Atemprobleme verursachen.

Was sind die Symptome einer Schimmelpilzallergie?

Eine Allergie gegen Schimmelpilze kann je nach Empfindlichkeit leichte bis schwere Symptome verursachen. Bei starken Beschwerden sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. Häufige Symptome betreffen unter anderem die Atemwege:

  • Niesen
  • Laufende oder verstopfte Nase
  • Juckende oder tränende Augen
  • Husten
  • Gereizter Hals
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit

Wenn Asthmatiker Schimmelpilzen ausgesetzt sind, kann das die Erkrankung verschlimmern und eine dringende ärztliche Behandlung erforderlich machen. Anzeichen für allergisches Asthma sind:

  • Keuchen
  • Engegefühl in der Brust
  • Kurzatmigkeit

Wie kann ich eine Schimmelallergie testen?

Sie können eine Schimmelallergie mit einem Allergietest für Zuhause oder mithilfe einer Ärztin feststellen. Ein Selbsttest kann einfach und bequem prüfen, ob sich Ihr Verdacht auf eine Schimmelpilzallergie bestätigt. Für eine Diagnose und Behandlung sollten Sie eine Ärztin oder einen Allergologen aufsuchen. Sie können weitere Untersuchungen und eine Anamnese durchführen, um andere Probleme auszuschließen. Eine Sensibilisierung gegenüber Schimmelpilzen können diese Tests bestätigen: 

  • Haut-Pricktest : Bei diesem Test wird eine kleine Menge von Schimmelpilzsporen, z. B. ein Extrakt von Cladosporium herbarum, auf Ihre Haut aufgetragen und mit einer winzigen Nadel in die Oberfläche gestochen. Bei einer Allergie bildet sich innerhalb von 15–20 Minuten eine rote, juckende Quaddel.
  • Bluttest: Ein Bluttest überprüft die Reaktion Ihres Immunsystems auf Schimmelpilze, indem er den Anteil von IgE-Antikörpern im Blut misst. Diese Tests sind sowohl für den Heimgebrauch erhältlich als auch beim Arzt durchführbar. In beiden Fällen erfolgt die Analyse der Blutprobe in zuverlässigen Laboren.
  • Provokationstest: Das Allergen wird auf die Nasenschleimhaut aufgetragen, um eine mögliche allergische Reaktion zu provozieren. Weil heftige Symptome bei diesem Test schneller auftreten, sollte der Test unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Was kann ich tun, um Symptome zu verhindern?

Schimmelpilzallergien lassen sich am effektivsten vorbeugen, indem man Pilzsporen so gut wie möglich aus der Wohnung fernhält und auch Schimmelbefall bei Lebensmitteln vermeidet. Hier sind einige Tipps, um die Wohnung allergenfrei zu halten: 

  • Luftfeuchtigkeit senken. Verwenden Sie Luftentfeuchter, um die Luft trocken und die Luftfeuchtigkeit unter 50 % zu halten.
  • Leckagen beheben. Reparieren Sie Wasserlecks in Rohren, Dächern oder Fenstern, um Feuchtigkeit zu vermeiden.
  • Luftzirkulation verbessern. Öffnen Sie Fenster und nutzen Sie Abluftventilatoren im Wohnraum, insbesondere in Küche und Bad. Da sich Schimmelpilze in Klimaanlagen und Luftbefeuchter vermehren können, säubern Sie diese oft.
  • Regelmäßig reinigen. Schrubben Sie feuchte Stellen mit Schimmelentferner. Halten Sie Kühl- und Gefrierschrank sauber und trocken und wischen Sie Staub, da sich Schimmel in Hausstaub absetzen kann.
  • Lebensmittel richtig lagern. Bewahren Sie Lebensmittel in luftdichten Behältern auf. Kühlen Sie verderbliche Lebensmittel und lagern Sie beispielsweise Obst und Gemüse im Kühlschrank.
  • Auf Schimmel prüfen. Werfen Sie Lebensmittel mit sichtbarem Schimmelpilzbefall weg, beispielsweise Brot, Käse und Obst. Prüfen Sie auch den Kompost und Zimmerpflanzen und Blumenerde auf einen Befall.
  • Ernähren Sie sich frisch. Bewahren Sie Reste nicht zu lange auf. Vermeiden Sie Lebensmittel mit starkem, unangenehmem Geruch.
  • Vermeiden Sie riskante Lebensmittel. Einige gereifte oder fermentierte Lebensmittel, wie z. B. Blauschimmelkäse, können Schimmel enthalten und Allergien auslösen.

Hinweis: Eine Schimmelpilzallergie kann wie eine Lebensmittelallergie wirken, besonders, wenn Sie auf Nahrungsmittel wie Brot oder Käse reagieren, die Schimmel enthalten können. Im Zweifel kann ein Lebensmittelallergietest hilfreich sein, um die Ursache Ihrer Beschwerden effektiv zu behandeln.

Wie sieht die Behandlung einer Allergie gegen Pilzsporen aus?

Die wirksamste Behandlung einer Schimmelpilzallergie besteht darin, die Auslöser zu vermeiden. Da Pilzsporen jedoch allgegenwärtig sind, ist eine vollständige Vermeidung oft unmöglich. Medikamente können die Symptome lindern. Fragen Sie daher Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, was für Sie am besten geeignet ist. Einige mögliche Behandlungsmethoden mit Medikamenten sind:

  • Antihistaminika: Diese Medikamente blockieren Histamin, einen Allergieauslöser. Sie lindern somit Niesen, Schnupfen und Juckreiz.
  • Nasenkortikosteroide: Sie helfen, die durch Schimmelpilzallergien verursachte Schwellung der Nase zu reduzieren. 
  • Abschwellende Mittel: Sie lindern eine verstopfte Nase, sollten aber nicht langfristig angewendet werden, um eine erneute Verstopfung zu vermeiden.
  • Hyposensibilisierung: Bei starken Symptomen können Allergiespritzen Ihrem Körper helfen, eine Toleranz gegenüber Schimmelpilze aufzubauen. Die spezifische Immuntherapie trainiert Ihr Immunsystem langsam, Schimmelpilze zu tolerieren, indem sie kleine Dosen in Form von Spritzen oder Tabletten verabreicht. Diese Methode kann Ihre Reaktion auf Schimmelpilze verringern.

Welche Kreuzallergien gibt es gegenüber anderen Substanzen?

Wenn Sie eine Schimmelpilzallergie haben, können Sie aufgrund einer Kreuzallergie auch auf andere Substanzen reagieren. Diese allergischen Reaktionen entstehen, weil Schimmel, Hefen und Pilze ähnliche Proteine enthalten, die Ihr Immunsystem ebenso abwehrt. Häufige Kreuzreaktionen bei Allergikern sind:

  • Hefe (in Brot, Bier und Wein enthalten)
  • Pilze
  • Fermentierte Lebensmittel (wie Sojasauce und Essiggurken)
  • Bestimmte Käsesorten (z. B. Blauschimmelkäse)
  • Schimmelsporen in feuchten Umgebungen

Wenn Sie wissen möchten, ob Ihre Symptome auf eine Schimmelpilzallergie zurückzuführen sind, machen Sie unseren Atemwegs-Allergietest.

FAQs

Was kann ich gegen Schimmelpilzallergie-Symptome tun?

Meiden Sie feuchte Orte, verwenden Sie einen Luftreiniger und halten Sie die Luftfeuchtigkeit niedrig. Nehmen Sie Antihistaminika gegen Niesen, Nasensprays gegen verstopfte Nase und bei Bedarf abschwellende Mittel ein. Reinigen Sie schimmelanfällige Stellen regelmäßig. Wenn die Symptome anhalten, suchen Sie einen Allergologen auf, um die Diagnose einer Schimmelpilzallergie und Behandlungsmethoden wie die Hyposensibilisierung oder verschreibungspflichtige Medikamente zu erhalten.

Was sind die Anzeichen einer Schimmelpilzallergie?

Beschwerden bei Schimmelpilzallergien sind Niesen, eine verstopfte oder laufende Nase, juckende Augen, Husten und Keuchen. Möglicherweise treten auch Kopfschmerzen, Halsschmerzen oder eine Verschlimmerung von Asthma auf. Die Symptome werden oft stärker in feuchten Räumen oder nach dem Aufenthalt in schimmeligen Bereichen wie Kellern oder Badezimmern.

Welches Brot eignet sich am besten bei einer Schimmelpilzallergie?

Wählen Sie frisch gebackenes Brot und vermeiden Sie alte oder feuchte Laibe. Sauerteigbrot ist aufgrund seines höheren Säuregehalts länger haltbar. Bio-Brot hingegen kann schneller schimmeln als herkömmliches Brot, da es weniger Konservierungsstoffe enthält. Lagern Sie Brot im Gefrierschrank, um es länger frisch zu halten und das Schimmelrisiko zu verringern.

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