Was bedeuten Risikogene? Genetische Disposition für Erkrankungen


Veröffentlicht: 03/09/2025
Zuletzt aktualisiert: 04/09/2025
Warum leiden manche Menschen an bestimmten gesundheitlichen Problemen, während andere sie nicht bekommen? Können sogenanntes Risikogene eine Rolle spielen? Wenn Wissenschaftler von einem Risiko-Gen sprechen, meinen sie eine Veränderung in Ihrer DNA, die die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Erkrankungen erhöht. Dazu gehören beispielsweise Allergien, Krebs, Alzheimer oder Chorea Huntington.
Wenn Sie Ihre Veranlagung oder genetische Disposition kennen, können Sie mit Gewohnheiten gezielt Ihre Gesundheit beeinflussen. In diesem Artikel erfahren Sie, was es bedeutet, eine genetische Prädisposition für eine Krankheit zu haben und wie Sie damit umgehen können.
Was ist das Wichtigste über Risikogene im Überblick?
- Bedeutung: Ein Risikogen ist eine Variante in der DNA, die das Risiko für bestimmte Erkrankungen erhöht.
- Bedingungen: Viele Faktoren entscheiden, ob die Krankheit tatsächlich entsteht. Zu ihnen zählen neben der DNA der Lebensstil, Umweltfaktoren und Stress.
- Feststellung: Eine genetische Disposition lassen sich für bekannte Risikovarianten durch Gentests erkennen, mit denen sich das Risiko abschätzen lässt und die eine Prävention ermöglichen.
- Vorbeugung: Medizinische Therapie, Vorsorge und gesunde Lebensgewohnheiten können genetische Risikofaktoren ausgleichen.
Was ist ein Risiko-Gen?
Ein Risikogen bezeichnet eine Veränderung in der DNA, in unserem genetischen Erbgut. Die DNA enthält alle Informationen darüber, wie der Körper funktioniert. Gene sind bestimmte Abschnitte der DNA, die für einzelne Funktionen verantwortlich sind.
Zwar hat jeder Mensch hat dieselben Grundbausteine, aber manchmal gibt es kleine Unterschiede durch Vererbung oder Mutationen. Sie werden auch als Varianten eines Gens bezeichnet. Oft ist eine solche Genveränderung harmlos und verursacht keine Probleme. Bestimmte Varianten können jedoch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass man krank wird.
In seltenen Fällen reicht eine einzelne Genmutation, um eine Erkrankung auszulösen. Häufig sind es aber mehrere Varianten, die zusammen Erkrankungsrisiken erhöhen. Die Veranlagung kann von den Eltern vererbt werden und machen manche Menschen anfälliger für eine bestimmte Krankheit als andere.
Bedeutet eine genetische Disposition, dass ich krank werde?
Nein, denn bei vielen Menschen, die eine genetische Varianten mit Risiko tragen, bricht die zugehörige Krankheit nie aus. Andere hingegen können ohne erkennbare genetische Veränderungen erkranken. Die genetische Disposition erhöht die Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung, garantiert sie aber nicht. Neben der Genetik spielen auch der Lebensstil, die Umwelt und Zufälle eine große Rolle dabei, ob jemand tatsächlich erkrankt.
Wie wird eine genetische Prädisposition festgestellt?
Eine genetische Disposition lässt sich durch einen Gentest erkennen. Dabei wird meistens eine Speichelprobe entnommen und im Labor auf bekannte Risikogene und Genvarianten untersucht. Der Bericht listet detailliert auf, welche Gene untersucht und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass eine Genkrankheit sich ausprägen wird.
Welche Erkrankungen hängen mit genetischen Risikofaktoren zusammen?
Es gibt mehrere Krankheiten, bei denen bestimmte Risikogene eine wichtige Rolle spielen. Dazu zählen unter anderem:
- Brust- und Eierstockkrebs: Mutationen im BRCA1 und BRCA2 Gen gehen mit einem erhöhten Risiko für diese Krebsarten einher. Frauen mit einer Mutation im BRCA1 Gen sind deutlich anfälliger für Brustkrebs.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Genvarianten wie APOE, PCSK9 oder LDLR beeinflussen Cholesterinwerte und können die Wahrscheinlichkeit für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen.
- Diabetes und Autoimmunerkrankungen: Bestimmte genetische Veränderungen erhöhen die Anfälligkeit für Stoffwechselstörungen und Immunerkrankungen.
- Neurodegenerative Erkrankungen: Das Risiko für Alzheimer steigt bei Trägern der ApoE4 Variante deutlich an.
Welche weiteren Faktoren beeinflussen die Entstehung einer Krankheit?
Ob eine genetisch bedingte Krankheit tatsächlich ausbricht, wird auch von äußeren Faktoren bestimmt. Wenn Sie Ihre genetische Disposition kennen, können Sie Risikofaktoren im Alltag reduzieren. Zu ihnen gehören:
- Umweltbelastungen: Luftverschmutzung, Chemikalien oder Strahlung, können die erbliche Veranlagung aktivieren oder verstärken. Eine langfristige Luftverschmutzung wird zum Beispiel mit Herz- und Lungenerkrankungen in Verbindung gebracht.
- Lebensstilfaktoren: Rauchen, Alkoholkonsum, die Ernährung und Bewegung haben einen großen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Anfälligkeit oder Veranlagung ausprägt.
- Stress: Chronischer Stress und psychische Belastung erhöhen den Cortisolspiegel, schwächt das Immunsystem und begünstigen Erkrankungen.
Wie kann ich mit dem Wissen um eine genetische Disposition umgehen?
Es kann belastend sein, zu wissen, dass man Risikogene trägt. Es bedeutet aber nicht, dass eine Krankheit unvermeidlich ist. Das Wissen um genetische Profile birgt auch Chancen und schafft die Möglichkeit, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Professionelle Fachleute können regelmäßige Untersuchungen durchführen und Ihnen dabei helfen, gesündere Entscheidungen zu treffen:
- Genetische Beratung einholen: Genetische Tests mit einem Arzt oder einer Ärztin zu besprechen hilft Ihnen, die nächsten Schritte zu planen, etwa weitere Untersuchungen oder eine Ernährungsumstellung.
- Psychische Unterstützung suchen: Eine Psychotherapie kann Ihnen helfen, mit Sorgen und Ängsten umzugehen.
- Offen mit der Familie umgehen: Eine Absprache mit dem näheren Umfeld sorgt für Verständnis und Unterstützung. Außerdem sollten sich Familienmitglieder selbst auf eine mögliche Erbkrankheit testen.
Wie können Lebensstiländerungen genetischen Risiken vorbeugen?
Alltägliche Gewohnheiten haben großen Einfluss darauf, ob sich eine genetische Disposition tatsächlich in einer Krankheit manifestiert. Auch wenn Sie das Risiko nicht komplett ausmerzen können, wirken sich gesunde Gewohnheiten auf die Widerstandskraft des Körpers aus und können die Gene in Schach halten. Hilfreiche Maßnahmen sind unter anderem:
- Ausgewogene Ernährung: Viel frisches Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und mageres Eiweiß helfen, das Immunsystem zu stärken und die Stoffwechselprozesse zu regulieren.
- Regelmäßige Bewegung: Mindestens 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche fördern die Herz-Kreislauf-Gesundheit und können das Erkrankungsrisiko senken.
- Stressbewältigung: Techniken wie Meditation, Atemübungen oder Yoga helfen, den Cortisolspiegel zu senken und die mentale Gesundheit zu fördern.
- Ausreichender Schlaf: Etwa sieben bis neun Stunden gesunder Schlaf pro Nacht unterstützen die Regeneration und sorgen für eine Senkung des Erkrankungsrisikos.
Welche medizinischen Maßnahmen sind sinnvoll?
Wenn Sie nach der Genanalyse einen gesunden Lebensstil und eine gezielte medizinische Vorsorge kombinieren, haben Sie mehr Sicherheit und können mit Wissen statt Angst reagieren. Menschen mit hohem oder mittleren Risiko durch genetische Dispositionen können von Vorsorgestrategien profitieren, auch wenn der Erfolg von der Krankheit abhängt. An gezielten Therapien wird laut Genetische Disposition und medizinische Behandlung derzeit noch geforscht. Zu Ihnen gehören beispielsweise:
- Regelmäßige Screenings: Mammographien beim Brustkrebsgen oder Darmspiegelungen bei einer Anfälligkeit für Darmkrebs helfen bereits in jüngeren Jahren bei der Früherkennung.
- Medikamente: Je nach Krankheitsrisiko können Medikamente helfen, Risikofaktoren zu kontrollieren oder frühe Krankheitsverläufe zu verzögern.
- Prophylaktische Operationen: In seltenen, aber risikobehafteten Fällen wie bei schweren BRCA1-Mutationen können präventive Eingriffe stattfinden, um das Krebsrisiko deutlich zu senken.
Fazit: eine genetische Disposition bestimmt nicht die Zukunft
Es kann zunächst beängstigend sein, ein Risiko-Gen zu tragen. Die Information bietet Ihnen jedoch einen klaren Vorteil: Sie können Ihre eigene Gesundheit aktiv steuern. Durch Vorbeugung wie gesunde Gewohnheiten und regelmäßigen Untersuchungen lassen sich Risiken der genetischen Disposition senken.
Bei der Überwachung Ihrer Gesundheit hilft Ihnen auch der Lebertest: Messen Sie Ihre Blutwerte einfach und schmerzfrei von zu Hause, um mögliche Warnzeichen frühzeitig zu entdecken und etwas dagegen zu tun.