Glutenunverträglichkeit: Ursachen, Symptome und Behandlung


Veröffentlicht: 29/07/2025
Zuletzt aktualisiert: 29/07/2025
Die Glutenunverträglichkeit ist eine häufig diskutierte Verdauungsstörung, bei der Betroffene nach dem Verzehr bestimmter Getreidesorten Beschwerden entwickeln. Sie wird zwar oft mit Zöliakie verwechselt, aber die Glutenintoleranz unterscheidet sich in vielen Aspekten von der Autoimmunerkrankung. In diesem Artikel erfahren Sie mehr zu den Symptomen, Ursachen, wie man eine Unverträglichkeit gegenüber Gluten feststellen kann und wie sich eine glutenfreie Ernährung gestalten lässt.
Das Wichtigste zur Glutenunverträglichkeit auf einen Blick
- Bedeutung: Glutenunverträglichkeit oder Glutensensitivität bedeutet, dass der Körper auf das Klebereiweiß Gluten aus Getreide wie Weizen, Gerste oder Roggen empfindlich reagiert.
- Typische Symptome: Blähungen, Bauchschmerzen, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Durchfall, Hautausschlag oder ein Blähbauch („Glutenbauch“).
- Unterscheidung: Eine Glutenunverträglichkeit unterscheidet sich von Zöliakie und einer klassischen Weizenallergie – die Dünndarmschleimhaut wird bei Glutenunverträglichkeit in der Regel nicht geschädigt.
- Diagnose: Es gibt keinen Bluttest. Zunächst wird eine Zöliakie oder Glutenallergie ausgeschlossen und eventuell von einer Testphase mit glutenfreier Ernährung ärztlich begleitet.
- Behandlung: Am wirksamsten ist es, glutenhaltige Getreidesorten (wie Weizen, Dinkel, Gerste, Roggen) zu meiden und stattdessen auf glutenfreie Alternativen umzustellen. Bei Fragen oder bei plötzlich auftretenden Beschwerden empfiehlt sich eine medizinische Abklärung, bevor Sie Lebensmittel aus Ihrem Speiseplan streichen.
Was ist Glutenunverträglichkeit?
Die Glutenunverträglichkeit ist eine Erkrankung, bei der eine Person nach dem Essen von glutenhaltigen Lebensmitteln unangenehme Symptome verspürt. Sie wird auch Nicht-Zöliakie-Gluten-Sensitivität (NCGS) genannt. Gluten ist neben Albumin oder Globulin ein Protein, das in Weizen und anderen Getreidearten vorkommt und dazu dient, als „Kleber“ die Form von Brot, Nudeln und anderen Nahrungsmitteln zu erhalten. Selbst kleine Mengen Gluten können Symptome auslösen.
Im Unterschied zur Zöliakie, einer chronischen Entzündung der Darmschleimhaut, oder einer echten Weizenallergie kommt es bei der Glutenunverträglichkeit meist zu keinen dauerhaften Schäden an der Dünndarmschleimhaut. Dennoch erleben viele Betroffene nach Kontakt mit glutenhaltigen Lebensmitteln deutliche Beschwerden wie einen Blähbauch oder Kopfschmerzen. Zwar ist die Glutenintoleranz weniger schwerwiegend als die Zöliakie, doch sie kann das tägliche Leben und die Gesundheit dennoch beeinträchtigen, wenn sie nicht behandelt wird. Sie kann bei Erwachsenen plötzlich auftreten.
Was sind die Ursachen einer Gluten-Unverträglichkeit?
Was zu einer Glutenunverträglichkeit führt, ist bislang nicht abschließend geklärt. Allerdings gibt es verschiedene Formen der Glutenunverträglichkeit, die durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden und häufig im Zusammenhang mit einer Intoleranz gegenüber Gluten beobachtet werden:
- Empfindlicher Verdauungstrakt: Manche Menschen haben Schwierigkeiten, Gluten und andere Bestandteile im Darm zu verdauen, was zu Blähungen oder Bauchschmerzen führen kann.
- Nicht-autoimmune Immunreaktion: Eine Glutenunverträglichkeit kann mit einer Immunreaktion einhergehen, die Entzündungen oder Beschwerden verursacht, aber keine Allergie ist.
- Genetische Veranlagung: Häufige glutenbezogene Krankheiten in der Familie können eine Rolle spielen.
- Ungleichgewicht der Darmflora: Ein Bakterienungleichgewicht oder eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut („Leaky Gut“) kann dazu führen, dass das Verdauungssystem stärker auf Gluten reagiert.
- Fruktanempfindlichkeit: Manche Menschen reagieren nicht empfindlich auf Gluten, sondern auf Fruktane. Das sind Kohlenhydrate, die in Weizen vorkommen.
- Begleiterkrankungen: Menschen mit Reizdarmsyndrom (IBS) oder anderen Magen-Darm-Krankheiten reagieren möglicherweise empfindlicher auf Gluten.
Was sind die Symptome einer Glutenintoleranz?
Eine Glutenunverträglichkeit kann sich ganz unterschiedlich bemerkbar machen. Die Anzeichen treten oft schon kurz nach dem Verzehr von Gluten auf und sind eher unspezifisch. Das bedeutet, dass sie auch andere Ursachen haben könnten. Häufige Symptome einer Glutenunverträglichkeit sind:
- Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung nach dem Essen
- Müdigkeit, insbesondere nach den Mahlzeiten
- Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme
- Übelkeit und Erbrechen
- Gelenk- oder Muskelschmerzen
- Hautprobleme wie Ausschläge oder Juckreiz
Wie lässt sich eine Glutenunverträglichkeit testen?
Die Diagnose einer NCGS ist nicht einfach, da es keinen spezifischen Glutenintoleranz-Test gibt. Im Gegensatz zur Zöliakie, bei der bestimmte Antikörper im Bluttest nachweisbar sind, löst die NCGS keine messbare Immunreaktion aus. Stattdessen wird eine Unverträglichkeit diagnostiziert, indem ein Arzt oder eine Ärztin eine Anamnese durchführt und ein Ausschlussverfahren nutzt:
- Ihr Arzt prüft typische Glutenunverträglichkeit-Symptome und fragt nach anderen Erkrankungen.
- Eventuell wird ein Bluttest zur Diagnose der Autoimmunerkrankung Zöliakie oder auf eine gezielte Weizensensitivität durchgeführt.
- Wenn die Ergebnisse negativ sind, können sich Betroffene eine mehrere Wochen einer glutenfreien Ernährung unterziehen. Wenn sich die Symptome bessern, kann erneut ein „Glutenbelastungstest“ durchgeführt werden, um die Reaktion zu prüfen.
Wenn Sie jedoch eine Glutensensitivität vermuten, sollten Sie sich testen lassen, bevor Sie Gluten aus Ihrer Ernährung streichen. Eine voreilige Ernährungsumstellung kann die ärztliche Diagnose erschweren.
Wie behandelt man eine Glutenunverträglichkeit?
Derzeit gibt es keine Heilung für eine Glutenintoleranz. Betroffene müssen Gluten in ihrer Ernährung strikt meiden, um sich deutlich besser zu fühlen. Die folgenden Tipps können Ihnen helfen, mit einer Glutenunverträglichkeit umzugehen:
- Ernähren Sie sich glutenfrei: Verzichten Sie auf glutenhaltige Lebensmittel wie Brot, Nudeln und Backwaren aus Weizen, Dinkel, Emmer, Grünkern, Einkorn, Gerste oder Roggen.
- Lesen Sie Lebensmitteletiketten: Gluten kann in Soßen, Suppen, Snacks und verarbeiteten Lebensmitteln versteckt sein. Überprüfen Sie immer die Zutatenliste oder achten Sie auf die Kennzeichnung „glutenfrei“.
- Finden Sie sichere Alternativen: Reis, Mais, Hirse, Buchweizen, Quinoa, Amaranth, Kartoffeln und Hafer sind von Natur aus glutenfrei. Listen glutenfreier Lebensmittel können Sie auf seriösen Ernährungsportalen finden.
- Achten Sie auf Kreuzkontamination: Bewahren Sie glutenfreie Lebensmittel zu Hause und beim Essen außer Haus getrennt von Gluten auf. Verwenden Sie sauberes Geschirr und saubere Arbeitsflächen.
- Ernährungsberatung: Eine spezialisiere Fachperson kann Ihnen dabei helfen, ausgewogene Mahlzeiten zu planen und sicherzustellen, dass Sie trotz Glutenverzicht alle wichtigen Nährstoffe zu sich nehmen.
Haben Sie den Verdacht auf eine Glutenallergie? Wenn Sie nach dem Essen Symptome wie Juckreiz oder Schwellungen im Gesicht zeigen, entdecken Sie auch unseren Glutenallergie-Test.