Fettleber: Ursachen, Symptome, Behandlung


Veröffentlicht: 17/04/2025
Zuletzt aktualisiert: 23/04/2025
Etwa ein Drittel der Deutschen leidet an einer Fettleber – das schätzte zumindest die Deutsche Leberstiftung zum Welt-Adipositas-Tag. Oft entwickelt sich die Erkrankung schleichend und zeigt keine Anzeichen, bis schwere Folgen auftreten. Dabei sammelt sich überschüssiges Fett in der Leber an und führt zu Entzündungen und möglichen weitere Schäden. Hier erfahren Sie, was die Ursachen einer Fettleber sind, welche Symptome auftreten können und wie behandelt werden kann. Mit einer gesunden Lebensweise können Sie der Leberverfettung vorbeugen und Ihre Lebergesundheit fördern.
Was ist eine Fettleber?
Von einer Fettleber spricht man, wenn sich überschüssiges Fett in den Leberzellen ansammelt und mehr als 5 Prozent des Lebergewichts ausmacht. Das Fett kann die Funktion der Leber beeinträchtigen und im Laufe der Zeit zu Entzündungen (Steatohepatitis), Vernarbungen (Fibrose) oder sogar zum Leberversagen führen. Auch wenn Alkohol oft als erste Ursache für Leberschäden genannt wird, können auch andere Faktoren zu einer Fettansammlung im Organ führen. Die Erkrankung wird in zwei Typen unterteilt:
- Nicht-alkoholische Fettleber (NAFLD): Bei dieser Variante sind die Ursachen der Fettleber häufig auf das Metabolische Syndrom im Zusammenhang mit Übergewicht, Diabetes mellitus Typ 2 oder eine schlechte Ernährung und Eiweißmangel zurückzuführen. Allerdings kommt die Fettleber laut der Deutschen Leberhilfe e. V. unerklärbar auch bei schlanken Menschen ohne Risikofaktoren vor.
- Alkoholische Fettlebererkrankung (AFLD): Die Erkrankung wird durch Alkohol ausgelöst, der die Leberzellen schädigt und den Fettstoffwechsel beeinträchtigt. Wenn eine bereits erkrankte Person weiterhin viel Alkohol trinkt, riskiert sie Hepatitis, eine Leberzirrhose und sogar Leberversagen.
Eine Fettlebererkrankung verläuft im Anfangsstadium oft symptomlos. Aufgrund ihrer Regenerationsfähigkeit kann die Leber eine erhebliche Fettansammlung bewältigen, bevor sie Anzeichen von Stress zeigt. Menschen mit Fettleber erkennen sie ohne Bluttests womöglich nicht, weshalb regelmäßige Untersuchungen, Bluttests und Leberfunktionsprüfungen wichtig sind. Sie machen eine Verfettung der Leber sichtbar, bevor es zu Komplikationen kommt.
Was sind die Ursachen für eine Leberverfettung?
Die Ursachen einer Fettleber sind vielfältig. Zu den Hauptursachen gehören:
- Falsche Ernährung: Viel Zucker, raffinierte Kohlenhydrate und ungesunde Fette fördern die Fetteinlagerung in der Leber. Ein Bewegungsmangel verschärft das Problem weiter, indem die Leber das Fett langsamer abbauen kann.
- Insulinresistenz und Diabetes: Insbesondere Typ-2-Diabetes kann dazu führen, dass der Körper mehr Fett einlagert. So steigt das Risiko einer nicht-alkoholischen Fettleber (NAFLD).
- Hohe Cholesterin- und Triglyceridwerte: Eine übermäßige Ansammlung der Blutfette trägt zur Fetteinlagerung in der Leber bei.
- Alkoholkonsum: Wer übermäßig Alkohol trinkt, schädigt die Leberzellen. Das führt zu einer alkoholischen Fettleber.
- Medikamente und Toxine: Bestimmte Medikamente wie Steroide und bestimmte Schmerzmittel können eine Fettansammlung verursachen.
- Genetische Veranlagung: Manche Menschen neigen trotz eines gesunden Lebensstils eher zu Fettansammlungen in der Leber.
- Grunderkrankungen: Hepatitis, Schilddrüsenerkrankungen und PCOS können den Stoffwechsel und die Leberfunktion stören.
Was sind die Symptome der Fettleber?
Im Anfangsstadium macht sich eine Leberverfettung oft nicht bemerkbar, doch mit fortschreitender Erkrankung können auch Symptome auftreten. Häufige Anzeichen sind:
- Müdigkeit
- Schwäche
- Schmerzen oder Unwohlsein im rechten Oberbauch
- Unerklärlicher Gewichtsverlust
- Gelbfärbung der Haut oder der Augen (Gelbsucht)
- Schwellungen der Beine oder des Bauches
- Leichte Blutergüsse
- Verwirrtheit (in fortgeschrittenen Fällen)
Wenn Sie diese Symptome bei sich feststellen oder Risikofaktoren wie Übergewicht, Diabetes oder übermäßigen Alkoholkonsum vorliegen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Wird die fettige Leber frühzeitig festgestellt, können Änderungen der Lebensweise dazu beitragen, weitere Leberschäden zu verhindern.
Wie wird eine Fettleber diagnostiziert?
Da eine Einlagerung von Fett in der Leber lange Zeit unentdeckt bleiben kann, helfen medizinische Tests, frühe Symptome zu erkennen. Die Diagnose Fettleber können Ärztinnen und Ärzte mit verschiedenen Methoden feststellen:
- Blutuntersuchungen: Erhöhte Leberwerte wie GOT, GPT und Gamma-GT können auf eine Belastung oder Entzündung der Leber hinweisen. Leber-Tests für zu Hause bieten eine bequeme Möglichkeit, die Leberfunktion regelmäßig zu überwachen, ersetzen aber keine ärztliche Diagnostik.
- Ultraschall und bildgebende Verfahren: Fettablagerungen in der Leber können durch Geräte sichtbar gemacht werden.
- Leberbiopsie: In schweren Fällen wird eine Gewebeprobe aus der Leber entnommen, um das Ausmaß der Schädigung zu beurteilen.
Wie kann man einer Leberverfettung vorbeugen?
Vielen Menschen hilft bereits eine Umstellung ihrer Gewohnheiten, um die Leber davor zu schützen, überschüssiges Fett zu lagern. Jedoch hängt die Wirksamkeit einzelner Vorbeugungsmaßnahmen auch von persönlichen Faktoren wie Vorerkrankungen ab. Diese einfachen Strategien können die Lebergesundheit stärken:
- Gesunde Ernährung: Um die Fettansammlung in der Leber zu verhindern, hilft eine leberfreundliche Ernährung mit viel Obst, Gemüse, magerem Eiweiß und gesunden Fetten. Zucker, raffinierte Kohlenhydrate und frittierte Lebensmittel, die der Leber schaden, sollten Sie hingegen möglichst meiden.
- Bewegung und Gewichtskontrolle: Übergewichtige Menschen haben ein höheres Risiko, eine Fettleber zu entwickeln. Insbesondere Bauchfett kann gefährlich werden. Mit regelmäßiger Bewegung können Sie überschüssiges Fett verbrennen. Schon ein Spaziergang oder Schwimmen für jeweils 30 Minuten an fünf Tagen in der Woche unterstützen die Leber.
- Alkoholkonsum einschränken: Schon geringe Mengen Alkohol erschweren der Leber die Verarbeitung von Fett und erhöhen das Risiko einer Fettleber. Wer seinen Alkoholkonsum einschränkt oder ganz damit aufhört, trägt zur Gesundheit der Leber bei. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für ein geringes Risiko in ihrem Positionspapier zu Alkohol weniger als 27 Gramm pro Woche.
- Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen: Wenn Sie Ihre Leberwerte im Blut regelmäßig testen und Ihre Check-ups wahrnehmen, können Sie möglichen Problemen frühzeitig entgegenwirken.
- Behandlung von Grunderkrankungen: Diabetes, Bluthochdruck und ein hoher Cholesterinspiegel erhöhen das Risiko einer Fettleber. Folgen Sie immer den Empfehlungen Ihres Arztes.
Wie läuft die Behandlung der Fettleber ab?
Wenn die Leber entzündet ist oder sich bereits Fett angesammelt hat, sollten Sie mithilfe Ihrer Ärztin die richtige Behandlung finden. Zu den üblichen Methoden gehören:
- Lebensstil ändern: Eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und magerem Eiweiß hilft zusammen mit regelmäßiger körperlicher Bewegung, Leberfett zu reduzieren. Eine Gewichtsabnahme ist besonders wichtig für Menschen mit Übergewicht.
- Medikamente einnehmen: Es gibt keine speziellen Medikamente, die zur Behandlung einer Fettleber zugelassen sind. Ärzte können jedoch Arzneimittel für Begleiterkrankungen wie Diabetes oder hohe Cholesterinwerte verschreiben.
- Nahrungsergänzungsmittel nutzen: Omega-3-Fettsäuren und teilweise auch Vitamin E können bei einer Fettleber helfen, indem sie Entzündungen und Fett reduzieren. Lassen Sie sich von einem Arzt beraten, denn einige Nahrungsergänzungsmittel können Nebenwirkungen haben oder mit Medikamenten in Wechselwirkung treten.
Kann eine Fettleber geheilt werden?
Die Leber hat die erstaunliche Fähigkeit, sich zu regenerieren – vorausgesetzt, sie wird nicht weiterhin belastet. Auch eine Fettleber ist umkehrbar. Das Organ kann sich durch eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und gegebenenfalls auch durch eine medikamentöse Behandlung erholen. Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser Stehen die Chancen auf eine Genesung.
Welche Folgen hat eine unbehandelte Fettleber?
Wird die steatotische Lebererkrankung nicht rechtzeitig diagnostiziert, kann das zu weiteren gesundheitlichen Risiken führen. Eine unbehandelte Fettleber kann unter anderem diese Folgen mit sich bringen:
- Verschlimmerung zu Leberfibrose und Zirrhose
- Erhöhtes Risiko für Leberkrebs
- Erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfall
- Diabetesbedingte Komplikationen
Lassen Sie sich bei erhöhten Leberwerten oder Beschwerden von einem Arzt beraten, um eine mögliche Fettleber behandeln. So können Sie schwere Schäden verhindern, die Funktionen der Leber erhalten und das Risiko für weitere Gesundheitsprobleme verringern.
Fazit: Proaktiv die Leber schützen
Eine ungesunde Ernährung, Übergewicht, Alkohol oder Erkrankungen können zu einer Fettleber führen. Dabei treten nicht sofort Symptome auf, weshalb regelmäßige Untersuchungen wichtig sind. Wenn die Krankheit frühzeitig erkannt und behandelt wird, kann sich die Leber erholen und weitere Schäden können abgewendet werden. Mithilfe des Leber-Tests können Sie Ihre Blutwerte zur Lebergesundheit überprüfen und präventive Maßnahmen einleiten, um einer Fettleber vorzubeugen.
FAQs
Wie lange dauert es, bis sich eine Fettleber erholt hat?
Die Genesung von einer Fettlebererkrankung hängt davon ab, wie schwer sie ist und wie effektiv die Gewohnheiten wie Essen und Bewegung angepasst werden. Mit einer gesunden Ernährung, mehr Bewegung und durch Abnehmen kann schon innerhalb weniger Wochen eine Verbesserung eintreten. Die vollständige Heilung kann jedoch Monate bis Jahre dauern. Es ist auch wichtig, auf Alkohol zu verzichten und mögliche andere gesundheitliche Probleme zu behandeln.
Kann Stress zu einer Fettleber beitragen?
Chronischer Stress veranlasst den Körper dazu, mehr von dem Hormons Cortisol auszuschütten, das die Fettspeicherung in der Leber fördert. Stress kann ebenfalls schlechte Gewohnheiten verschlimmern, zum Beispiel eine ungesunde Ernährung, Gewichtszunahme und Alkoholkonsum. All diese Faktoren können zu einer Fettlebererkrankung beitragen.
Was ist der Unterschied zwischen einer Fettleber und einer Leberzirrhose?
Eine Fettleber ist eine Ansammlung von Fett in den Leberzellen, die oft durch eine Änderung der Lebensweise rückgängig gemacht werden kann. Die Leberzirrhose hingegen ist eine fortgeschrittene Leberschädigung, bei der gesundes Gewebe vernarbt. Das stört die Organfunktion dauerhaft. Wenn eine Fettleber nicht behandelt wird, kann sie sich zu einer Zirrhose entwickeln. Die Krankheit ist unumkehrbar und kann sogar zu Leberversagen führen.