Ekzem: Ursachen, Symptome und Behandlung

Eine Person kratzt ihren Arm mit Ekzem.
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Veröffentlicht: 29/09/2025
Zuletzt aktualisiert: 30/09/2025

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Ein Ekzem ist mehr als nur ein Hautausschlag. Es bringt anhaltende Trockenheit, Rötungen und starken Juckreiz mit sich, die Ihren Schlaf stören, Unbehagen verursachen und sogar Ihr Selbstbewusstsein beeinträchtigen können. Die Schübe fühlen sich oft unerbittlich an und hinterlassen empfindliche, gereizte Haut. Wenn Sie wissen, was Ihr Immunsystem reizt, und lernen, wie Sie Ihre Haut effektiv pflegen, kann das einen echten Unterschied machen. In diesem Artikel erfahren Sie, was ein Ekzem ist, welche Ursachen Schübe auslösen und wie Sie Ihre Hautgesundheit nachhaltig verbessern können.

Überblick: Was sollten Sie über Ekzeme wissen?

  • Definition: Ekzeme sind eine chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung.
  • Auslöser: Genetische Veranlagung, eine geschwächte Hautbarriere und ein überaktives Immunsystem gehören zu den Ursachen von Ekzemen.
  • Therapie: Die Behandlung besteht aus medizinischen Maßnahmen, täglicher Hautpflege und gezielten Anpassungen der Lebensweise.
  • Pflege: Wenn Sie frühzeitig eine Diagnose stellen lassen und Ihre Haut proaktiv pflegen, können Sie schlimmere Folgen verhindern und eine gesunde Haut fördern.

Was ist ein Ekzem?

Ein Ekzem ist eine langfristige, entzündliche Hauterkrankung, bei der die Haut austrocknet und gereizt reagiert. Die häufigste Form ist das atopische Ekzem oder atopische Dermatitis, doch es gibt mehrere Arten. Im Gegensatz zu einer Infektion sind Ekzeme nicht ansteckend – Sie können sich also weder selbst noch andere damit infizieren. Es entwickelt sich aufgrund einer genetischen Veranlagung und wird durch verschiedene Umweltfaktoren ausgelöst.

Die Symptome können je nach Alter unterschiedlich aussehen. Kinder entwickeln oft ein Ekzem im Gesicht, auf der Kopfhaut, an den Ellbogen oder Knien sowie im Bereich der Armbeuge. Erwachsene hingegen bemerken möglicherweise Schübe an der Hand, am Hals, im Gesicht oder um die Augen herum, etwa am Augenlid oder am Auge. Bei manchen Menschen bessern sich die Beschwerden mit der Zeit, andere haben bis weit ins Erwachsenenalter hinein mit wiederkehrenden Schüben zu kämpfen. In diesem Fall spricht man von einem chronischen Ekzem.

Welche verschiedenen Arten von Ekzemen gibt es?

Die Erkrankung kann in verschiedenen Formen auftreten, manchmal kommen auch mehrere Arten gleichzeitig vor. Das sind die wichtigsten Arten im Überblick:

  • Atopisches Ekzem: Beim atopischen Ekzem entstehen fast überall am Körper trockene, stark juckende Stellen, vom Gesicht über die Kopfhaut bis hin zu Armen und Beinen. Es ist auch als Neurodermitis bekannt.
  • Kontaktdermatitis: Eine Kontaktallergie entwickelt sich, wenn die Haut auf Reizstoffe oder Allergene wie Seifen, Reinigungsmittel oder bestimmte Metalle reagiert. Rote Stellen und ein Ausschlag können die Folge sein.
  • Dyshidrotisches Ekzem: Hier bilden sich kleine, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen, die extrem jucken oder schmerzhaft sein können. Manche Menschen entwickeln das dyshidrotische Ekzem am Fuß oder an der Hand, was den Alltag einschränken kann.
  • Nummuläres Ekzem: Diese Form erkennen Sie an runden, münzförmigen Flecken, die oft entzündet, schuppig sind und stark jucken. Ein nummuläres Ekzem tritt häufig an Armen, Beinen oder am Bauch auf.
  • Seborrhoisches Ekzem: Das seborrhoische Ekzem wird durch Malassezia-Hefen verursacht und betrifft in der Regel fettige Hautbereiche wie die Kopfhaut, das Gesicht um die Nase oder die Brust. Es verursacht Rötungen oder Schuppen.

Was sind die häufigsten Symptome von Hautekzeme​n?

Die Beschwerden kommen und gehen: Auf Schübe folgen ruhigere Phasen, in denen sich der Hautzustand verbessert. Zu den häufigen Symptomen gehören:

  • Juckreiz: Dies ist meist das lästigste Symptom bei einem Ekzem, das nachts oft schlimmer wird und den Schlaf erheblich stören kann.
  • Trockene oder empfindliche Haut: Es entstehen raue, trockene Flecken, besonders im Gesicht.
  • Rötungen oder Verfärbungen: Rote Flecken auf trockener Haut sind typisch, bei dunkleren Hauttypen zeigt sich eine chronische Entzündung auch in Form von einer Hyper- oder Hypopigmentierung.
  • Entzündete und geschwollene Stellen: Die betroffenen Bereiche können anschwellen und sich warm anfühlen.
  • Verdickte oder schuppige Haut: Bei chronischen Ekzemen wird die Haut oft dicker und es bildet sich eine schuppige Hautstruktur, die vor allem auch beim seborrhoischen Ekzem auf der Kopfhaut auftritt.
  • Kleine Beulen oder Krusten: In manchen Fällen entstehen kleine Pickel oder das Ekzem nässt, wodurch sich Krusten bilden.

Welche Komplikationen kann Neurodermitis verursachen?

Ein Ekzem selbst ist nicht lebensbedrohlich, aber wenn Schübe häufig auftreten oder schwer verlaufen, kann das zu kosmetischen und medizinischen Folgen führen, wie etwa:

  • Hautinfektionen: Durch Kratzen kann die Haut verletzt werden, wodurch Bakterien, Viren oder Pilze eindringen können.
  • Verdickte oder vernarbte Haut: Wiederholtes Kratzen und langfristige Entzündungen führen dazu, dass die Haut dicker wird und sich vernarbt.
  • Augenprobleme: In manchen Fällen kann ein Ekzem am Augenlid oder um die Augen herum zu Reizungen, Schwellungen oder sogar zu Erkrankungen wie einer Horn- oder Bindehautentzündung führen.

Wenn Sie die Symptome frühzeitig behandeln und auf eine gute Hautpflege achten, können Sie das Risiko dieser Komplikationen deutlich verringern.

Was verursacht Hautekzeme​?

Ekzeme entstehen, wenn mehrere Faktoren zusammenwirken und die Haut empfindlicher und reaktiver machen. Die wichtigsten Ursachen eines Ekzems sind:

  • Überaktives Immunsystem: Bei Menschen mit Ekzemen reagiert das Immunsystem zu stark auf Substanzen, die normalerweise harmlos sind, darunter häufige Allergene und Reizstoffe. Diese Überreaktion ruft oft Allergische Ekzeme hervor und führt zu Entzündungen, Juckreiz und Reizungen.
  • Geschwächte Hautbarriere: Normalerweise hält Ihre Haut Feuchtigkeit zurück und blockt Reizstoffe ab. Wenn diese Barriere beeinträchtigt ist, trocknet die Haut leichter aus und wird anfällig für Allergene sowie Umwelteinflüsse. Das erklärt auch, warum trockene Haut und ein Ekzem oft zusammen auftreten.
  • Genetik: Ekzeme treten oft familiär gehäuft auf, vor allem wenn es auch Fälle von Asthma oder Allergien in der Familie gibt. Bestimmte vererbte Merkmale können die Hautbarriere schwächen oder das Immunsystem reaktiver machen.

Wie wirkt sich die Genetik auf Ekzeme aus?

Die Genetik spielt bei vielen Fällen eine wichtige Rolle. Studien wie Genetics of atopic eczema deuten darauf hin, dass bis zu 80 % der Fälle einen erblichen Zusammenhang haben. Eine genetische Veranlagung kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass jemand an einem Ekzem leiden wird.

Eine Rolle spielt hierbei etwa das Filaggrin-Gen (FLG), das der Haut hilft, Feuchtigkeit zu speichern und sich zu schützen. Veränderungen in diesem Gen finden sich bei etwa 20–30 % der Menschen mit Ekzem und können die Haut anfälliger für Trockenheit und Reizungen machen. Andere Gene, wie zum Beispiel IL-4, beeinflussen, wie stark das Immunsystem auf Allergene reagiert und Entzündungen auslöst.

Diese genetischen Faktoren garantieren zwar nicht, dass Sie ein Ekzem bekommen, können aber das Risiko erhöhen oder dazu führen, dass die Symptome länger anhalten. Gentests können dabei helfen, Risiken frühzeitig zu erkennen und eine individuelle Behandlung einzuleiten.

Was löst Schübe aus?

Schübe treten oft auf, wenn die Haut auf bestimmte Reize im Körper oder in der Umwelt reagiert. Zu den häufigsten Auslösern gehören:

  • Umweltfaktoren: Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben, trockene Luft oder plötzliche Temperaturänderungen können die Haut reizen und einen Schub auslösen.
  • Reizstoffe: Seifen, Waschmittel, Duftstoffe, Wolle oder aggressive Reinigungsmittel können die Haut angreifen.
  • Stress: Emotionaler Stress kann den Juckreiz und Reizungen verschlimmern.
  • Hormonelle Veränderungen: Schübe können während der Pubertät, in der Schwangerschaft, den Wechseljahren oder im Menstruationszyklus häufiger auftreten.

Wie wird ein Ekzem diagnostiziert?

Ärzte diagnostizieren Ekzeme in der Regel, indem sie die Haut untersuchen und Fragen zu Ihren Symptomen sowie Ihrer Krankengeschichte stellen. Aufgrund seines charakteristischen Aussehens erkennen Ärztinnen ein Ekzem oft schon bei einer Routineuntersuchung.

Wenn der Verdacht auf eine Allergien besteht, kann eine Ärztin auch einen Hautpricktest vorschlagen. Dabei werden winzige Mengen gängiger Allergene mit einem sanften Einstich auf die Haut aufgetragen, um zu sehen, ob eine Reaktion auftritt. Wenn Sie Ihre Allergieauslöser identifizieren, können Sie gezielter behandeln und das Auftreten von Schüben leichter kontrollieren. Die meisten Diagnosen beruhen jedoch hauptsächlich auf der Untersuchung.

Wie wird ein Ekzem behandelt und was können Sie selbst tun?

Ein Ekzem ist zwar nicht dauerhaft heilbar, aber mit der richtigen Pflege können die meisten Menschen die Symptome kontrollieren und ein angenehmeres Leben führen. Die Behandlung von Ekzemen kombiniert oft eine medikamentöse Therapie mit täglicher Hautpflege, die auf Ihre individuellen Auslöser und die Schwere der Symptome zugeschnitten ist. Zu den gängigen Optionen gehören:

  • Feuchtigkeitscremes: Dicke, parfümfreie Cremes oder Salben versorgen die Haut mit Feuchtigkeit und stärken die Barrierefunktion.
  • Topische Cremes: Kortikosteroid-Cremes helfen bei akuten Schüben, während nicht-steroidale Salben sich für eine längerfristige Therapie eignen.
  • Antihistaminika: Sie können den Juckreiz lindern, insbesondere nachts, behandeln jedoch nicht die Ursache des Ekzems selbst.
  • Immuntherapien: Spezialisierte Behandlungen können bei mittelschweren bis schweren Fällen zur Kontrolle der Entzündung eingesetzt werden.
  • Phototherapie: Die kontrollierte Bestrahlung mit ultraviolettem (UV) Licht hilft​ manchen Menschen mit atopischer Dermatitis und wird oft bei hartnäckigen Fällen empfohlen.

Wie können Sie Schüben vorbeugen?

Wenn Sie Ihre Gewohnheiten im Alltag anpassen, können Sie Schübe reduzieren und die Symptome leichter kontrollieren. Hier sind einige praktische Ansätze, die Ihnen helfen, besser mit einem Ekzem zu leben:

  • Stress bewältigen: Entspannungstechniken wie tiefes Atmen, leichte Bewegung oder Meditation können helfen, Stress zu reduzieren und die Häufigkeit von Schüben zu verringern.
  • Auslöser identifizieren: Wenn Sie ein Tagebuch über Ihre Ernährung, Aktivitäten und Umgebungen führen, erkennen Sie leichter Muster und können Reizstoffe gezielt vermeiden.
  • Ausreichend schlafen: Erholsamer Schlaf unterstützt die Heilung und senkt den Stress, was beides dazu beiträgt, dass Ihre Haut gesünder bleibt.
  • Ernährung anpassen: Manchen Menschen hilft es, häufige Reizstoffe in Nahrung wie verarbeiteten Lebensmitteln oder bekannte Allergene einzuschränken.
  • Reizstoffe meiden: Rauchen oder aggressive Reinigungsmittel können die Reize verschlimmern.
  • Fingernägel kurz halten: So reduzieren Sie Hautschäden durch Kratzen, wenn der Juckreiz auftritt.

Wann sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen?

Suchen Sie ärztliche Hilfe auf, wenn das Ekzem schwerwiegend ist, sich stark ausbreitet oder sich mit der üblichen Pflege nicht bessert. Achten Sie besonders auf Anzeichen einer Infektion wie Eiter, Schwellungen oder zunehmende Rötungen – diese können auf bakterielle Ekzeme hinweisen. Anhaltender Juckreiz, der Ihren Schlaf stört oder erheblichen Stress verursacht, ist ebenfalls ein wichtiger Grund, eine mögliche Ekzem-Behandlung einzuleiten.

Haben Sie ein Lebensmittel im Verdacht, Ekzeme auszulösen? Mit dem Lebensmittelallergie Test können Sie Auslöser eingrenzen und mögliche Allergien erkennen.

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