Eisenmangel – Ursachen, Symptome und Behandlung


Veröffentlicht: 28/05/2025
Zuletzt aktualisiert: 28/05/2025
Eisenmangel ist ein Zustand, bei dem der Körper nicht genügend Eisen zur Verfügung hat, um gesunde, rote Blutkörperchen zu bilden. Er tritt häufig bei Frauen, Kindern und Menschen mit einer Mangelernährung oder chronischen Erkrankungen auf. Die Folgen sind oft Müdigkeit und ein geschwächtes Immunsystem. Wenn Sie einen Eisenmangel frühzeitig erkennen und behandeln, können Sie Ihre Energie wiederherstellen, schwerwiegende Probleme wie Anämie zu vermeiden und die allgemeine sowie die Herzgesundheit unterstützen. Hier erfahren Sie, wie Eisenmangel entsteht, wie Sie ihn erkennen und was Sie gegen ihn tun können.
Was ist Eisenmangel?
Wir benötigen Eisen für die Produktion von Hämoglobin. Hämoglobin ist der rote Blutfarbstoff und ein Protein in den roten Blutkörperchen, das Sauerstoff von der Lunge zum Rest des Körpers transportiert. Es ist auch für die Bildung von Myoglobin wichtig, das dabei hilft, Sauerstoff in den Muskeln zu speichern und zu transportieren. Eisen unterstützt das Energieniveau, die Gehirnfunktion und ein starkes Immunsystem. Zudem ist Eisen ein bedeutender Bestandteil vieler Enzyme, die an Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt sind, zum Beispiel bei der Energiegewinnung in den Zellen und beim Abbau von Giftstoffen in der Leber.
Ein Eisenmangel tritt auf, wenn nicht genügend Eisen für die Bildung von Hämoglobin vorhanden ist. Wenn der Mangel anhält, kann er die Produktion roter Blutkörperchen verlangsamen und zu Blutarmut (Anämie) führen. Das ist eine Erkrankung, bei der ihre Anzahl so stark sinkt, dass nicht mehr genügend Sauerstoff zu den Zellen transportiert werden kann.
Zwar werden die Begriffe manchmal synonym verwendet, aber Eisenmangel und Anämie sind nicht dasselbe. Man kann einen niedrigen Eisenwert haben, ohne anämisch zu sein. Anämie kann neben Eisenmangel auch andere Ursachen haben, beispielweise ein niedriger Vitamin-B12-Spiegel, chronische Erkrankungen oder Blutverlust. Wenn der Eisenmangel frühzeitig entdeckt wird, kann eine Anämie verhindert werden. Eine höhere Eisenzufuhr kann dann durch bestimmte Nahrungsmittel oder Nahrungsergänzungsmittel erfolgen, sodass sich die Gesundheit schnell bessert.
Was sind die Ursachen von Eisenmangel?
Es gibt verschiedene Ursachen dafür, dass mit der Zeit ein Eisenspiegel entsteht und die Anzahl der roten Blutkörperchen sinkt. Zu ihnen gehören diese Konditionen und Gewohnheiten, die das Risiko für wenig Eisen im Blut erhöhen können:
- Unausgewogene Ernährung: Es werden zu wenig eisenhaltigen Lebensmittel wie rotes Fleisch, Blattgemüse oder angereicherte Nahrungsmittel verzehrt. Dabei wird pflanzliches Eisen (Nicht-Häm-Eisen) deutlich schlechter aufgenommen als tierisches (Häm-Eisen).
- Blutverlust: Eine häufige Ursache ist eine starke Regelblutung, doch auch Operationen, Verletzungen oder innere Blutungen können den Eisenspeicher des Körpers beeinflussen.
- Erhöhter Eisenbedarf: Er tritt besonders in der Wachstums- und Entwicklungsphase bei Kindern und Jugendlichen auf sowie in der Schwangerschaft und Stillzeit.
- Schlechte Absorption: Die Aufnahme von Eisen ist aufgrund von Gesundheitsproblemen wie Zöliakie oder Medikamente gestört.
Frauen haben aufgrund der Menstruation, der Schwangerschaft und der Geburt ein höheres Risiko für Eisenmangel. Hormonelle Veränderungen können die Aufnahme ebenfalls beeinträchtigen. Deshalb ist es für sie schwieriger, ohne angemessene Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel einen gesunden Eisenspiegel aufrechtzuerhalten, insbesondere in den reproduktiven Jahren.
Welche Krankheiten stehen mit Eisenmangel in Zusammenhang?
Neben der Ernährung können auch Erkrankungen für einen funktionellen Eisenmangel verantwortlich sein. Häufig liegt dem Mangel zugrunde, dass der Körper das Eisen nicht richtig aufnehmen kann oder gestörte Organfunktionen die Bildung des Blutfarbstoffs vermindert.
- Darmerkrankungen: Zöliakie, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa können die Eisenaufnahme im Darm beeinträchtigen.
- Chronische Nierenerkrankungen: Die Nieren produzieren Erythropoetin, ein Hormon, das die Produktion roter Blutkörperchen anregt. Eine schlechte Nierenfunktion kann deshalb zu einer Eisenmangelanämie führen.
- Krebs: Insbesondere im Verdauungstrakt kann die Krankheit Ursache dazu beitragen, die Eisenaufnahme zu hemmen.
- Herzinsuffizienz: Sie führt häufig aufgrund chronischer Entzündungen und einer schlechten Nährstoffaufnahme zu Eisenmangel.
Was sind die Symptome von Eisenmangel?
Die Anzeichen entwickeln sich allmählich und sind anfangs leicht zu übersehen. Erst bei dauerhaftem Eisenmangel werden die Symptome deutlicher. Zu ihnen gehören unter anderem:
- Erschöpfung und Energielosigkeit
- Blasse Haut
- Kurzatmigkeit
- Schwindel oder Benommenheit
- Kopfschmerzen
- Kalte Hände und Füße
- Konzentrationsschwäche
- Brüchigkeit der Fingernägel und Haare
Was sind die häufigsten Anzeichen für Eisenmangel bei Frauen?
Frauen sind aufgrund der Menstruation, Schwagerschaft und Stillzeit anfälliger für einen Mangel an Eisen. Sollten Sie aufgrund der folgenden Symptome einen Verdacht auf Eisenmangel haben, wenden Sie sich am besten an einen Arzt oder eine Ärztin, um die richtige Behandlung zu erhalten. Häufige Anzeichen, die speziell bei Frauen auftreten, sind:
- Starke oder verlängerte Menstruationsblutungen
- Erhöhte Müdigkeit während der Menstruation
- Blasse Haut und dunkle Augenringe
- Deutlicher Haarausfall
- Stimmungsschwankungen oder Reizbarkeit
Welche ungewöhnlichen Anzeichen treten bei wenig Eisen auf?
Seltsame Anzeichen für einen Eisenmangel sind:
- Heißhunger auf Nicht-Lebensmittel (Pica) wie Eis, Schmutz oder Kreide.
- Restless-Legs-Syndrom, ein unkontrollierbarer Drang, die Beine zu bewegen, insbesondere nachts.
- Mundgeschwüre oder Risse in den Mundwinkeln (bekannt als Anguläre Cheilitis)
- Brüchige oder löffelförmige Nägel
- Anhaltendes Klingeln oder Zischen in den Ohren (bekannt als Tinnitus).
Wie erfolt die Diagnose von Eisenmangel?
Bluttests helfen dabei, festzustellen, ob Sie einen Eisenmangel haben und wie schwer dieser ist. Mithilfe spezieller Messgeräte können Labore herausfinden, ob die Konzentration des Spurenelements im normalen, niedrigen oder hohen Bereich liegen. Zu den üblichen Tests gehören:
- Großes Blutbild: Die Anzahl und Größe der roten Blutkörperchen sowie den Hämoglobinspiegel werden überprüft.
- Serumferritin: Ferritin ist ein Protein, das Eisen im Körper speichert. Ein Ferritin-Bluttest misst, wie es um den Eisenspeicher im Blut bestellt ist.
- Serumeisenspiegel und Transferrinsättigung: Beurteilt, wie viel Eisen in Ihrem Blut vorhanden ist und wie gut es an Transferrin gebunden ist. Transferrin ist ein Protein, das Eisen zu den Zellen transportiert.
Welche Blutwerte deuten auf einen Mangel an Eisen hin?
Eisen braucht andere Stoffe im Körper, um seine Funktionen zu erfüllen. Sie können Auskunft ebenfalls über den Eisenspeicher geben. Werden die folgenden Laborwerte zusammen betrachtet, ergibt sich ein besseres Bild darüber, warum Körper nicht genug Eisen aufnimmt oder speichert:
- Niedriges Hämoglobin: Ein niedriger Hb-Wert deutet darauf hin, dass Ihre roten Blutkörperchen nicht genug Sauerstoff transportieren können. Bei Männern deutet ein Wert unter 13,0 g/dl und bei Frauen unter 12,0 g/dl auf einen Mangel hin.
- Niedriges Serumferritin: Ferritinwerte unter 30 ng/ml können bei Frauen und Männern auf einen Eisenmangel hindeuten. Werte unter 15 ng/ml zeigen in der Regel erschöpfte Eisenspeicher an.
- Niedriges Serumeisen: Der Eisenwert zeigt die Menge an Eisen an, die in Ihrem Blut zirkuliert. Bei Eisenmangel liegt der Eisenwert oft unter 60 µg/dl.
- Hohe TIBC (gesamte Eisenbindungskapazität): Ein Wert über 450 µg/dl deutet darauf hin, dass der Körper Schwierigkeiten hat, Eisen zu transportieren.
- Niedrige Transferrinsättigung: Ein Blutwert unter 15 % deutet häufig auf einen Eisenmangel hin.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Eisenmangel?
Eine Behandlung konzentriert sich in der Regel darauf, den Eisenspiegel wieder zu normalisieren und die Ursache des Mangels zu beheben. Wenn der Eisenbedarf durch die Ernährung nicht gedeckt werden kann, beispielsweise bei Veganern und Vegetariern, lässt sich der Eisenhaushalt mithilfe von Eisenpräparaten ausgleichen. Holen Sie sich für die Dosierung am besten ärztlichen Rat ein.
Ernährungsumstellung
Eisenhaltige Nahrungsmittel können Ihre Werte auf natürliche Weise verbessern. Zu den besten eisenreichen Lebensmitteln, die Sie Ihrer Ernährung hinzufügen sollten, gehören:
- Mageres rotes Fleisch
- Huhn und Pute
- Meeresfrüchte
- Blattgemüse
- Bohnen und Linsen
- Nüsse und Trockenfrüchte.
Um die Eisenaufnahme zu verbessern, sollten Sie eisenhaltige Lebensmittel nicht auf nüchternen Magen, aber dafür zusammen mit Vitamin C zu sich nehmen. Gute Quellen für das Vitamin sind Zitrusfrüchte, Beeren, Tomaten und Paprika. Sie können beispielsweise rotes Fleisch mit Grillgemüse kombinieren oder Beeren mit Haferflocken essen. Während der Mahlzeiten sollten Sie auf Kaffee oder Tee verzichten, da die Getränke die Eisenaufnahme hemmen. Auch bestimmte Stoffe in pflanzlichen Lebensmitteln können die Eisenaufnahme im Darm hemmen, wie Phytinsäure. Sie kommt vor allem in Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten und Nüssen vor, Um die hemmende Wirkung zu reduzieren, können Sie diese Lebensmittel einweichen, keimen oder fermentieren.
Eisenpräparate
Eisenpräparate zum Einnehmen sind oft die erste Wahl, wenn Symptome eines Mangels auftreten. Sie sind sehr wirksam, doch können auch überdosiert werden. Halten Sie am besten Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, wenn Sie sich bei der Dosierung unsicher sind.
Wie Medikamenten können auch Eisenpräparate Nebenwirkungen verursachen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Bauchschmerzen, Verstopfung oder Durchfall. Seltener treten allergische Reaktionen auf. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken. Nahrungsergänzungsmittel sind in folgenden Fällen erforderlich:
- Wenn der Eisenspiegel zu niedrig ist, um ihn allein durch die Ernährung zu normalisieren.
- Es kommt zu anhaltendem Blutverlust (Menstruation, Geschwüre, Verletzungen).
- Die Eisenaufnahme ist durch Krankheiten wie Zöliakie oder eine Operation beeinträchtigt.
- Sie sind schwanger oder stillen und haben einen erhöhten Eisenbedarf.
- Bei vegetarischer oder veganer Ernährung, die nicht genügend eisenhaltige Lebensmittel enthält.
Intravenöse Eisentherapie
Wenn orale Präparate in Form von Kapseln oder Tabletten nicht wirken oder nicht vertragen werden, kann eine Infusion mit Eisen helfen. Diese Behandlung wird nur bei klaren Indikatoren durchgeführt und muss ärztlich verordnet werden, da sie auch einige Risiken birgt, beispielsweise allergische Reaktionen oder Probleme mit dem Kreislauf.
Was sind die möglichen Folgen eines unbehandelten Eisenmangels?
Ein unbehandelter Eisenmangel kann über einen längeren Zeitraum hinweg zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen. Lassen Sie sich deshalb möglichst früh untersuchen und beraten, wenn Sie einen Eisenmangel bei sich vermuten. Zu den möglichen Folgen gehören:
- Eisenmangelanämie
- Extreme, chronische Müdigkeit
- Geschwächtes Immunsystem und vermehrte Infektionen
- Herzprobleme wie ein schneller oder unregelmäßiger Herzschlag.
- Komplikationen während der Schwangerschaft (Frühgeburt oder niedriges Geburtsgewicht)
- Verzögertes Wachstum und Entwicklung bei Kindern.
Fazit: Warum sollten Sie den Eisenwert überwachen?
Eisen hilft beim Transport von Sauerstoff, steigert das Energielevel und unterstützt das Immunsystem. Ein Mangel kann zu Müdigkeit, Anämie und Herzproblemen führen. Um einen gesunden Eisenhaushalt aufrechtuerhalten, ist deshalb eine ausgewogene Ernährung wichtig. Bei Bedarf hilft auch die Einnahme von Eisenpräparaten. Wenn Sie Symptome bemerken oder Risikofaktoren für Eisenmangel und Eisenmangelanämie haben, suchen Sie am besten Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf.
Wenn Sie regelmäßig Ihren Eisenwert kontrollieren und rechtzeitig handeln, können Sie Ihr Energielevel und Ihre Gesundheit verbessern. Mit dem Leber-Test von mivano health können Sie neben Eisen wichtige andere Blutwerte für die Lebergesundheit wie Cholesterin, GOT, GPT und GGT überprüfen.