Was ist Vitamin D Mangel? Ursachen, Symptome und Folgen

Sonnenblumen vor einem strahlend blauen Himmel in der Sonne.
Avatar photo

Veröffentlicht: 18/02/2025
Zuletzt aktualisiert: 08/04/2025

Wissenschaftlich geprüft

Unsere Redaktionsrichtlinien ansehen

Vitamin D hat viele Funktionen im Körper. Besonders wichtig ist es, um Knochen zu bilden und zu erhalten. Allerdings sind in Deutschland etwa 46 Prozent der Kinder und 56 Prozent der Erwachsenen nicht genügend mit Vitamin D versorgt. Das kann Folgen für die Gesundheit haben. Wir schauen uns in diesem Artikel an, was die Ursachen für Vitamin D Mangel sind, wie Sie Symptome erkennen und wie Sie ihm vorbeugen können.

Warum brauchen wir Vitamin D?

Vitamin D ist eigentlich ein Prohormon, das über wir über die Nahrung und durch Sonnenlicht aufnehmen. Erst im Körper wird es in die aktive Form von Vitamin D umgewandelt: Calcitriol. Es ist schon lange bekannt, dass das Vitamin eine wichtige Rolle bei der Aufnahme von Calcium und Phosphor im Körper spielt. Einige Studien zeigen auch Hinweise darauf, dass Vitamin D das Wachstum von Tumorzellen reduzieren, Infektionen kontrollieren und Entzündungen lindern kann. Viele Organe und Gewebe des Körpers verfügen über Rezeptoren für das fettlösliche Vitamin D. Das deutet darauf hin, dass es neben der Knochengesundheit noch andere wichtige Funktionen hat, beispielsweise beim Stoffwechsel und der Immunabwehr.

Welche sind die wichtigen Arten von Vitamin D?

Es gibt zwei Hauptformen von Vitamin D:

  • Vitamin D2 (Ergocalciferol): Es wird über Lebensmittel mit Vitamin D aufgenommen und ist in Hefe oder Pilzen enthalten. Zudem ist es in Nahrungsergänzungsmitteln und in angereicherten Lebensmitteln enthalten.
  • Vitamin D3 (Cholecalciferol): Dieses Vitamin wird durch Sonneneinstrahlung in der Haut produziert. Zusätzlich findet es sich in einigen Lebensmitteln tierischen Ursprungs und ist in bestimmten angereicherten Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln. Vitamin D3 die effektivere Form des Prohormons, um ausreichend Vitamin D zu bilden.

In welcher Form wird das Vitamin im Körper genutzt?

Beide Formen von Vitamin D werden im Körper chemisch verändert, damit der Körper sie in zellulären Prozessen nutzen kann. Diese Veränderungen finden in der Leber und in den Nieren statt. Dabei wird Vitamin D in 25-Hydroxyvitamin D(25(OH)D) und 1,25-Dihydroxyvitamin D (1,25(OH)2D) umgewandelt. Diese Substanzen können durch Tests im Körper nachgewiesen werden.

  • 25-Hydroxyvitamin D: In der Leber wird Vitamin D in 25(OH)D umgewandelt. In dieser Form wird es für die Bestimmung des Vitamin-D-Spiegels gemessen. Weil es die Hauptspeicherform von Vitamin D im Körper ist, ist die Messung von 25(OH)D der Standard bei Bluttests.
  • 1,25-Dihydroxyvitamin D: In den Nieren wird 25(OH)D in ein Stoffwechselprodukt namens aktives Vitamin D oder 1,25(OH)2D umgewandelt. Der 1,25(OH)2D-Wert wird in speziellen Fällen bestimmt, wenn beispielsweise ein Verdacht auf Nierenerkrankungen oder ein erhöhter Kalziumwert vorliegt.

Was bedeutet ein Vitamin-D-Mangel?

Ein Vitamin-D-Mangel bedeutet, dass der Körper nicht genügend Vitamin D hat. Dies kann gesundheitliche Folgen haben, zum Beispiel brüchige Knochen und schwache Muskeln. Da es oft keine spürbaren Vitamin D Mangel Anzeichen gibt, wissen viele Menschen nicht, dass sie betroffen sind – selbst wenn ihr Vitamin-D-Spiegel sehr niedrig ist.

Der Körper produziert Vitamin D hauptsächlich dadurch, dass die Haut dem Sonnenlicht ausgesetzt ist. Es kann aber auch über bestimmte Lebensmittel wie fetten Fisch, Eigelb, oder Milch aufgenommen werden. In angereicherten Getreideprodukten ist Vitamin D ebenfalls enthalten. Zusätzlich sind Nahrungsergänzungsmittel eine Möglichkeit, den Bedarf zu decken.

Ein langfristiger Vitamin D-Mangel kann dazu führen, dass der Körper Kalzium und Phosphor nicht richtig aufnimmt. Dies erhöht das Risiko für Knochenschmerzen, Osteoporose, Muskelschwäche und Muskelkrämpfe.

Was sind bei einem Vitamin D Mangel Symptome?

Oft bleibt ein Vitamin-D-Mangel unbemerkt, denn ein kurzfristiger Mangel an Vitamin D erzeugt keine offensichtlichen Beschwerden. Dennoch können Symptome auftreten, besonders nach einem langfristigen Defizit. Hierzu gehören:

  • Muskelschmerzen und -krämpfe
  • Knochenschmerzen
  • Muskelschwäche in Armen und Oberschenkeln
  • Chronische Müdigkeit oder Erschöpfung
  • Erhöhte Infektanfälligkeit für Infektionen

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihr Vitamin-D-Bedarf gedeckt ist, können Sie einen Bluttest machen. Ihr Arzt kann Sie auch zu Nahrungsergänzungsmitteln beraten. Wie bei den meisten anderen Vitaminen und Nährstoffen ist es empfehlenswert, den Tagesbedarf über die Nahrung zu decken.

Was sind die Ursachen für wenig Vitamin D?

Im Allgemeinen können Sie Vitamin D Mangel Ursachen einfach entgegenwirken. Die häufigsten Gründe für eine unzureichende Versorgung sind:

  • Mangel an Sonnenlicht: Die Wintermonate, viel Zeit in Innenräumen oder lange Kleidung können dafür sorgen, dass nicht genügend Sonneneinstrahlung auf die Haut gelangt und sie wenig Vitamin D produzieren kann.
  • Geringe Aufnahme aus der Nahrung: Wird das Vitamin in geringen Mengen über Nahrungsmittel aufgenommen, kann dies mögliche Folgen für die Knochengesundheit haben
  • Malabsorbtion: Dies bedeutet, dass der Körper Vitamin D nicht richtig aufnimmt oder verwertet.

In den meisten Fällen kann ein Vitamin-D-Mangel leicht beseitigt werden, wenn Sie regelmäßig der Sonne ausgesetzt sind und mehr Vitamin D3 und D2 über die Nahrung aufnehmen. Die Einnahme von Vitamin D durch Nahrungsergänzungsmittel ist eine gute Möglichkeit, um den Bedarf zu decken und Symptome eines Vitamin-D- Mangels vorzubeugen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie viel des Vitamins Sie benötigen, hilft Ihnen ein Selbsttest oder eine Beratung bei Ihrer Ärztin. So können Sie der schädlichen Einnahme von zu viel Vitamin D vorbeugen.

Welche anderen Faktoren können die Produktion von Vitamin D einschränken? 

Darüber hinaus gibt es verschiedene biologische und Umweltfaktoren, die ebenfalls zu einem erhöhten Risiko für einen Vitamin-D-Mangel führen. Hierzu gehören bestimmte Krankheiten, Gewichtsverlust, Operationen oder Medikamente. Medizinische Faktoren, die zu ungenügend Vitamin D führen können, sind unter anderem:

FaktorenAuswirkungen auf Vitamin-D-Haushalt
VerdauungsstörungenBestimmte Erkrankungen, die Leber, Darm oder Bauchspeicheldrüse betreffen – wie schwere Leberschäden, chronische Darmentzündungen oder Verdauungsschwächen – können dazu führen, dass der Körper nicht genug Vitamin D aus der Nahrung aufnehmen kann. Insbesondere, wenn sie noch nicht diagnostiziert sind oder nicht behandelt werden, ist es schwer, einen Vitamin-D-Mangel zu erkennen.
Nieren- und/oder LebererkrankungenDie Leber und die Nieren spielen eine wichtige Rolle dabei, Vitamin D in seine aktive Form umzuwandeln, die der Körper verwerten kann. Bei Erkrankungen dieser Organe ist dieser Prozess oft gestört, weil wichtige Enzyme fehlen oder nicht mehr ausreichend produziert werden. Dadurch kann der Körper nicht genug Vitamin D nutzen. 
MedikamenteBestimmte Medikamente können die Aufnahme, Verarbeitung oder Wirkung von Vitamin D im Körper beeinträchtigen. Dazu gehören z. B. Medikamente gegen Epilepsie, entzündungshemmende Mittel (wie Kortisonpräparate), bestimmte HIV-Medikamente, Cholesterinsenker, entwässernde Mittel und einige Antibiotika. Sie können den Vitamin-D-Stoffwechsel stören oder den Abbau beschleunigen und somit langfristig das Risiko für Knochenschwäche erhöhen. Wer solche Medikamente regelmäßig einnimmt, sollte seinen Vitamin-D-Spiegel überprüfen und gegebenenfalls Vitamin D ergänzen.
AdipositasEin Body-Mass-Index (BMI) von mehr als 30 Kilogramm pro Quadratmeter ist mit einem niedrigeren Vitamin-D-Spiegel verbunden. Dies liegt daran, dass Vitamin D fettlöslich ist und möglicherweise verstärkt in Fettzellen eingelagert wird. Somit zirkulieren keine nennenswerten Mengen an Vitamin D im Blut, die der Körper weiterverwenden kann. Bei Übergewicht ist es häufig nötig, Vitamin D in Nahrunsergänzungsmitteln höher zu dosieren, um einen optimalen Vitamin D Wert zu erreichen und aufrechtzuerhalten.

Wie wird ungenügendes Vitamin D im Körper festgestellt?

Der beste Weg, einen Vitamin D Mangel festzustellen, ist ein Bluttest. Damit das aufgenommene Prohormon für Prozesse im Körper verwendet werden kann, wird es in der Leber zu 25-Hydroxyvitamin D umgewandelt. Diese Form stellt ist die Speicherart und zirkuliert im Blut. Die Menge an 25-Hydroxyvitamin D im Blut ist der beste Indikator für die Gesamtmenge an Vitamin D, denn im Gegensatz zu anderen Formen hat es eine Halbwertszeit von 2 bis 3 Wochen. Der Vitamin-D-Spiegel kann mit einem Selbsttest für Zuhause oder beim Arzt überprüft werden.

In welchen Fällen sollte ein Vitamin-D-Test gemacht werden?

Sie können einen Test durchführen, wenn Sie Vitamin-D-Mangel-Symptome zeigen oder einfach Ihren Vitamin-D-Spiegel überprüfen möchten. Dies sind die häufigsten Anlässe, den Haushalt mit einem Bluttest zu überprüfen: 

  • Screening: Wenn ein Risikofaktor besteht, der die Wahrscheinlichkeit eines Mangels an Vitamin D erhöht, zum Beispiel Übergewicht.
  • Diagnose: Wenn Symptome auf einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel hindeuten. Die Tests können auch verwendet werden, um eine seltenen Vitamin-D-Toxizität zu diagnostizieren. Sie tritt auf, wenn entsprechende Nahrungsergänzungsmittel übermäßig konsumiert werden.
  • Überwachung: Die Werte werden regelmäßig überwacht, nachdem eine Behandlung für einen zuvor festgestellten Mangel eingeleitet wurde.

Welche Folgen kann ein Vitamin-D-Mangel haben?

Ein Mangel an Vitamin D kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Knochengesundheit haben. Da Vitamin D für die Aufnahme von Kalzium und Phosphor im Körper notwendig ist, kann ein Defizit dazu führen, dass diese Mineralstoffe fehlen. Mögliche Folgen von Vitamin D-Mangel sind:

  • Kalziummangel (Hypokalzämie): Ein niedriger Kalziumspiegel im Blut kann dazu führen, dass die Nebenschilddrüsen verstärkt arbeiten müssen, um das Defizit auszugleichen. Dies kann langfristig zu Störungen im Knochenstoffwechsel führen.
  • Knochenabbau: Da dem Körper Kalzium fehlt, entzieht er es den Knochen, um den Blutspiegel stabil zu halten. Das schwächt die Knochen und kann deren Substanz langfristig abbauen.
  • Niedriger Phosphatspiegel (Hypophosphatämie): Phosphat ist neben Kalzium ein wichtiger Baustein für starke Knochen. Ein Mangel kann die Knochen zusätzlich schwächen.
  • Weiche Knochen (Osteomalazie): Bei Erwachsenen führt ein langanhaltender Vitamin-D-Mangel dazu, dass sich die Knochenstruktur nicht ausreichend mineralisiert. Das macht die Knochen weicher, instabiler und anfälliger für Brüche.
  • Rachitis: Die Knochenerweichung tritt vorwiegend im Kindesalter auf. Sie kann zu verkrümmten oder gebogenen Knochen führen. Zwar ist Rachitis behandelbar und oft heilbar, doch es ist es wichtig, sie so schnell wie möglich zu diagnostizieren. Andernfalls kann es langfristig zu Knochenschäden kommen, die ein korrektes Knochenwachstum verhindern und zu Krampfanfällen führen können.

Welche Rolle spielt ungenügend Vitamin bei anderen Erkrankungen?

Es gibt Studien, die darauf hinweisen, dass Vitamin-D-Mangel-Auswirkungen auch einen Einfluss auf ernst zu nehmende Krankheiten haben kann. Diese Zusammenhänge sind jedoch nicht umfassend belegt.

Herz- und Kreislauferkrankungen

Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel könnte mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung stehen. Einige Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass niedrige Werte von 25-Hydroxyvitamin D möglicherweise mit diesen Risikofaktoren zusammenhängen:

  • Ein erhöhter Blutdruck (über 140/90 mmHg)
  • Ein erhöhter Blutzuckerspiegel (über 125 mg/dl bzw. 6,95 mmol/l)
  • Ein hoher Body-Mass-Index (BMI von 30 oder mehr)

Da weitere Forschung notwendig ist, sollte Vitamin D nicht als alleinige Maßnahme zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betrachtet werden. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ärztliche Kontrollen bleiben entscheidend für die Herzgesundheit.

Darmkrebs

Vitamin-D-Rezeptoren sind in vielen Geweben des Körpers vorhanden, auch im Darm. Laborstudien zeigen, dass eine aktive Form von Vitamin D (1,25-Dihydroxyvitamin D2) das Wachstum von Darmkrebszellen hemmen kann.

Eine große Studie der Women’s Health Initiative ergab, dass die tägliche Einnahme von 1.000 mg Kalzium und 400 IE Vitamin D das Darmkrebsrisiko bei gesunden Frauen mit durchschnittlichem Risiko nicht beeinflusste. Im Gegensatz dazu zeigte eine Fall-Kontroll-Studie der Nurses' Health Study, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel im Blut mit einem höheren Darmkrebsrisiko verbunden sein könnte. Da die Studienlage widersprüchlich ist, sind weitere Untersuchungen notwendig, um den Zusammenhang besser zu verstehen.

Fazit: Ausreichend Vitamin D durch Sonne und Ernährung

Viele Menschen haben einen Vitamin-D-Mangel, ohne ihn zu bemerken. Die Anzeichen sind nicht immer offensichtlich. Normalerweise kann der Körper genügend Vitamin D bilden, wenn es über die Nahrung aufgenommen wird und sich Menschen regelmäßig im Freien aufhalten, um sich der Sonnenstrahlung auszusetzen. Im Winter ist das jedoch nicht immer möglich. Mithilfe von Nahrungsergänzungsmitteln, die das Hormon beinhalten, kann der Mangel behoben werden.

Da zu wenig Vitamin D zu unangenehmen Symptomen wie Muskel- und Knochenschwäche, chronischer Müdigkeit und sogar zu Krankheiten führen kann, sollten Sie Ihren Vitamin-D-Spiegel regelmäßig überwachen. Dabei hilft Ihnen unser Vitamin-D-Test, der Ihnen mit den Ergebnissen persönliche Empfehlungen für eine mögliche Verbesserung liefert.

Diesen Artikel teilen
Ähnliche Produkte
Ähnliche Artikel