Lebensmittelvergiftung: Ursachen, Symptome und Behandlung


Veröffentlicht: 16/07/2025
Zuletzt aktualisiert: 16/07/2025
Lebensmittelvergiftungen sind unangenehm, aber meist gut behandelbar. Laut Lebensmittelinfektionen und Krankheitsausbrüche des BfR werden jedes Jahr rund 100.000 Erkrankungen in Deutschland gemeldet. Sie entstehen durch den Verzehr von verunreinigten Nahrungsmitteln, in denen sich Bakterien, Viren oder Gifte befinden. Besonders bei gefährdeten Personen können sie ernsthafte Beschwerden auslösen.
Hier erfahren Sie, was die Anzeichen einer Lebensmittelvergiftung sind, wie sie sich von Lebensmittelallergien unterscheiden, wie Sie rechtzeitig reagieren und welche Folgeerkrankungen Sie so vermeiden.
Was ist das Wichtigste zu Lebensmittelvergiftungen im Überblick?
- Ursache: Verunreinigte Lebensmittel mit Bakterien, Viren, Parasiten oder Giften (z. B. in rohem Fleisch, Fisch oder Eiern)
- Inkubationszeit: Wenige Stunden bis 2 Tage
- Anzeichen: Häufige Symptome sind Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Magenkrämpfe und Fieber
- Dauer: In der Regel klingen die Beschwerden nach 1–3 Tagen von selbst ab. Sollten sie länger anhalten, wenden Sie sich an einen Arzt oder eine Ärztin.
- Behandlung: Viel Wasser trinken, Ruhe, leichte Kost
- Achtung: Besonders ältere Menschen, Kinder, Schwangere oder Immungeschwächte sind anfällig für Komplikationen
- Vorbeugung: Gute Hygiene, rohe Nahrungsmittel von gekochten trennen, ausreichend durchgaren, richtig lagern
Was ist eine Lebensmittelvergiftung?
Eine Lebensmittelvergiftung entsteht, wenn Sie Nahrungsmittel essen, die mit Krankheitserregern oder Giftstoffen kontaminiert sind. Das passiert meistens durch eine unsichere Zubereitung, Lagerung oder Hygiene bei der Lebensmittelverarbeitung – zu Hause, in Restaurants oder unterwegs. Besonders gefährlich: rohe Eier, rohes oder halbgares Fleisch, nicht pasteurisierte Milchprodukte und verdorbene Meeresfrüchte.
Nach dem Essen der Keime oder Toxine erfolgt eine akute Störung des Magen-Darm-Trakts, die oft von Symptomen wie Krämpfen, Erbrechen und Durchfall begleitet wird.
Was sind die häufigsten Ursachen einer Lebensmittelinfektion?
Eine Lebensmittelvergiftung kann auf verschiedene Arten entstehen – je nachdem, ob Erreger oder Giftstoffe beteiligt sind. Die häufigsten Ursachen lassen sich in vier Kategorien einteilen:
- Bakterien: Salmonellen, E. coli, Listerien oder Campylobacter vermehren sich häufig in nicht komplett gegartem Fleisch, Geflügel, Eiern, Milchprodukten und ungewaschenem Obst und Gemüse. Sie sind die häufigsten Auslöser.
- Viren: Vor allem Noroviren und Hepatitis A sind zwei wichtige Viren, die durch kontaminierte Lebensmittel oder Wasser übertragen werden können. Noroviren sind hochansteckend und können auch durch direkten Kontakt mit infizierten Personen übertragen werden.
- Parasiten: In selteneren Fällen können auch Giardia, Toxoplasma und Cryptosporidium Lebensmittel oder Wasser kontaminieren, insbesondere in Gebieten mit schlechten hygienischen Verhältnissen.
- Toxine: Bakterien wie Staphylococcus aureus und Clostridium botulinum produzieren Toxine, die auch nach dem Kochen schädlich bleiben. Sie können in aufgewärmtem Reis oder verdorbenen Meeresfrüchten vorkommen. Natürliche Toxine in giftigen Pilzen oder schlecht gelagerten Schalentieren können ebenfalls eine Vergiftung verursachen.
Was sind die Symptome einer Lebensmittelvergiftung?
Typische Symptome treten oft innerhalb weniger Stunden nach dem Verzehr kontaminierter Lebensmittel auf, manchmal auch erst nach 1 bis 2 Tagen. Bei einer leichten Lebensmittelvergiftung klingen die Beschwerden oft nach 1 oder 2 Tagen ab. Es können jedoch auch schwerere Infektionen mit Komplikationen auftreten, insbesondere bei gefährdeten Personen wie Kleinkindern, älteren Erwachsenen, Schwangeren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Häufige Anzeichen sind:
- Übelkeit und Erbrechen
- Durchfall (manchmal mit Blut)
- Magenkrämpfe
- Fieber, Schüttelfrost
- Müdigkeit
- Muskel-, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen
Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?
Bei einem normalen Verlauf können Sie eine Lebensmittelvergiftung zu Hause auskurieren und bei Bedarf lindernde Mittel in der Apotheke kaufen. Wenn eine der folgenden Situationen auftritt, sollten Sie jedoch ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen:
- die Symptome halten länger als 3 Tage an
- Hohes oder anhaltendes Fieber über 38,6 °C
- Anzeichen von Dehydrierung, etwa ein trockener Mund, Schwindel oder wenig bis gar kein Urin
- Blutiger Stuhl oder Erbrechen
Besonders Säuglinge, ältere Erwachsene und Menschen mit geschwächtem Immunsystem haben laut Menschen mit dem Risiko lebensmittelbedingter Krankheiten der FDA ein höheres Risiko für Komplikationen und sollten umgehend eine Ärztin aufsuchen, auch wenn die Symptome mild erscheinen. Je früher die Nahrungsmittelvergiftung behandelt wird, desto weniger schwerwiegend fallen die möglichen Folgen aus.
Wie wird eine Nahrungsmittelvergiftung behandelt?
Wie die Behandlung einer Lebensmittelvergiftung ausfällt, hängt von ihrem Verlauf ab. Die Symptome leichter Erkrankungen können oft zu Hause behandelt werden. Das können Sie für eine baldige Genesung tun:
- Viel trinken: Ersetzen Sie die verlorene Flüssigkeit durch Wasser, klare Brühe, Kräutertee oder Elektrolytlösungen, um eine Dehydrierung zu verhindern. Bei Übelkeit sind kleine, häufige Schlucke am besten.
- Leichte Kost: Sobald Sie wieder etwas essen können, nehmen milde, leicht verdauliche Lebensmittel wie Toast, Reis, Bananen oder Apfelmus zu sich. Vermeiden Sie zunächst scharfe, fettige oder schwere Mahlzeiten.
- Ruhe: Geben Sie Ihrem Körper Zeit zur Erholung, indem Sie sich ausruhen und anstrengende Aktivitäten vermeiden.
- Medikamente: Rezeptfreie Mittel gegen Übelkeit oder Durchfall können helfen, sollten jedoch mit Vorsicht angewendet werden. In einigen Fällen, etwa bei Infektionen wie E. coli, können Medikamente gegen Durchfall die Symptome verschlimmern. Fragen Sie im Zweifel Ihre Ärztin.
Bei starker Dehydrierung, hohem Fieber oder anhaltenden Symptomen kann eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich sein. Dort hat das Personal die Möglichkeit, Flüssigkeit intravenös zu verabreichen oder Antibiotika zu nutzen, wenn eine bakterielle Infektion bestätigt wird.
Lebensmittelvergiftung vs. Lebensmittelallergie: Was ist der Unterschied?
Eine Lebensmittelintoxikation und eine Lebensmittelallergie können ähnliche Reaktionen nach dem Verzehr von Lebensmitteln hervorrufen. Auch Lebensmittelunverträglichkeiten können Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen. Die Unterschiede liegen allerdings in den Ursachen, Behandlung und wie und wann die Symptome auftreten.
Lebensmittelvergiftung | Lebensmittelallergie | |
---|---|---|
Ursache | Bakterien, Viren, Giftstoffe in verdorbenen oder verunreinigten Nahrungsmittel | Proteine werden vom Immunsystem als Gefahr eingestuft (z. B. Erdnüsse, Schalentiere, Eier) |
Inkubationszeit | Beschwerden nach wenigen Stunden | Beschwerden meist binnen Minuten bis einer Stunde nach dem Verzehr |
Symptome | Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Durchfall und Erbrechen | Hautausschlag, Juckreiz und in schweren Fällen Atemnot oder Anaphylaxie |
Behandlung | Lässt mit Ruhe und ausreichend Flüssigkeit von selbst nach | Auslöser meiden, Antihistaminika, Hyposensibilisierung oder Adrenalin (bei Anaphylaxie) |
Eine Lebensmittelunverträglichkeit entsteht, wenn der Körper bestimmte Stoffe in Nahrung wie Gluten oder Laktose nicht richtig verarbeiten kann. Anzeichen sind häufig Blähungen oder Bauchschmerzen. Sie treten oft zeitverzögert auf und können von der Menge der gegessenen Nahrungsmittel abhängen.
Wie kann man einer Lebensmittelvergiftung vorbeugen?
Die meisten Lebensmittelvergiftungen lassen sich durch den richtigen Umgang mit Lebensmitteln vermeiden. Bei der Zubereitung sollten Sie ein paar einfache Regeln beachten:
- Hände waschen: So entfernen Sie mögliche Viren und Bakterien, bevor Sie Lebensmittel anfassen.
- Richtig garen: Kochen Sie Fleisch, Geflügel wie Hähnchen und Meeresfrüchte bis zu einer sicheren Temperatur.
- Lebensmittel trennen: Bereiten Sie rohe und gekochte Nahrung separat zu.
- Speisereste kühlen: Stellen Sie Essensreste innerhalb von zwei Stunden in den Kühlschrank, damit sich keine Bakterien bilden können.
- Waschen Sie Obst und Gemüse: Es befinden sich möglicherweise Toxine von der Plantage oder dem Transport auf ihnen.
- Vorsicht bei Ständen: Seien Sie vorsichtig beim Verzehr von Speisen aus Straßenständen, besonders, wenn es heiß draußen ist.
Wenn Sie öfter nach dem Essen Beschwerden im Bauch haben, werfen Sie einen Blick auf den Lebensmittelallergietest. Er hilft Ihnen, mögliche Auslöser zu identifizieren und gibt Ihnen Tipps, mit denen Sie Ihre Allergien kontrollieren können.