Katzenallergie: Ursachen, Symptome, Behandlung

Eine Frau streichelt eine Katze trotz Katzenallergie.
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Veröffentlicht: 13/05/2025
Zuletzt aktualisiert: 13/05/2025

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Wenn Sie jedes Mal niesen oder Ihre Haut juckt, wenn Sie in der Nähe einer Katze sind, sind Sie nicht allein. Katzenallergien kommen häufiger vor, als man denkt. Etwa 25 Prozent der deutschen Haushalte haben laut Heimtiere in Deutschland mindestens eine Katze – das entspricht 15,9 Millionen Tieren. Schätzungen zufolge sind 10 % der deutschen Bevölkerung auf Tierhaare sensibilisiert. Bei Kindern kommt die Sensibilisierung sogar häufiger vor. Die gute Nachricht ist aber, dass man sie behandeln kann. Hier erfahren Sie, was die Allergien verursacht, welche Symptome häufig auftreten und wie Sie Reaktionen am besten behandeln und vorbeugen können – unabhängig davon, ob Sie mit einer Katze zusammenleben oder nicht.

Was ist eine Katzenallergie?

Eine Katzenallergie ist eine Reaktion des Immunsystems auf Proteine, die in den Hautzellen, im Speichel oder im Urin von Katzen vorkommen. Wenn Sie auf Katzen allergisch reagieren, erkennt Ihr Immunsystem diese harmlosen Substanzen als Bedrohung und bildet Antikörper gegen sie. Sie haften sich bei erneuter Exposition mit den Proteinen an Mastzellen, die daraufhin chemische Stoffe wie Histamin freisetzen, um sie abzuwehren. Dabei entstehen die Beschwerden der Allergie. Schon geringe Mengen dieses Proteins können Symptome auslösen.

Katzenallergien sind weit verbreitet und können je nach Empfindlichkeit und Exposition unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Wenn in Ihrer Familie bereits Allergien vorkommen, haben Sie ein höheres Risiko, eine Katzenallergie zu entwickeln. Da Katzenallergene an Oberflächen wie Kleidung, Bettwäsche und Möbeln haften, können Sie auch an Orten, an denen keine Katzen leben, mit ihnen in Kontakt kommen.

Was ist die Ursache einer Katzenallergie?

Das Hauptallergen, das eine Katzenallergie auslöst, ist ein Protein namens Fel d 1, das die Talgdrüsen von Katzen produzieren und sich im Speichel und auf den Hautschuppen von Katzen befindet. Wenn sich Katzen putzen, verteilt sich dieses Eiweiß auf Katzenhaare und Haut und gelangt schließlich über getrockneten Speichel oder Hautschuppen in die Luft. Diese winzigen Partikel können in der Luft verbleiben oder sich auf Oberflächen absetzen und leicht eingeatmet werden. Die Allergene befinden sich in:

  • Speichel
  • Hautschuppen

Entgegen der landläufigen Erzählung gibt es keine Katzenhaarallergie. Das Tierhaar löst selbst keine Allergien aus, ist aber Träger von Hautschuppen und Speichel. Wie bei anderen Haustierallergien wie Hundeallergien können Katzenallergiker sowohl Atemwegs- als auch Kontaktallergien haben. Atemwegsprobleme treten auf, wenn Partikel wie Hautschuppen oder Speichel eingeatmet werden, während Kontaktallergien durch direkten Hautkontakt mit Fell, Speichel, seltener auch Urin oder Bisswunden ausgelöst werden. Bei sehr empfindlichen Personen können beide Arten von Allergien auftreten.

Welche Symptome treten bei einer Allergie auf Katzen auf?

Bei Personen mit geringer Empfindlichkeit oder geringer Allergenbelastung können die Symptome erst nach einigen Tagen auftreten, bei hochgradig allergischen Personen kann der Kontakt zu Katzen sofort zu einer Reaktion führen. Kinder zeigen in der Regel ähnliche Symptome wie Erwachsene. Dazu gehören:

  • Niesen oder laufende Nase
  • verstopfte Nase
  • juckende, tränende oder rote Augen
  • Husten oder Keuchen
  • Juckende Haut oder Nesselsucht
  • Ausschlag
  • Druck oder Schmerzen im Gesicht

Eine unbehandelte Allergie kann zu allergischem Asthma führen, wenn sich die Katzenallergiker weiterhin dem Kontakt zu Katzen aussetzen. Das sogenannte Asthma bronchiale ist chronisch und führt zu Kurzatmigkeit, Husten oder einem Engegefühl in der Brust. Das Risiko, Asthma zu entwickeln, ist laut Stufendiagnostik bei Tierhaarallergien bei einer Sensibilisierung auf Fel d1 höher als bei anderen Katzenproteinen.

Gibt es hypoallergene Katzenrassen?

Als hypoallergene Katzen werden Rassen bezeichnet, die weniger von dem Allergen Fel d 1 produzieren. Es wird oft behauptet, dass Katzenbesitzer bei ihnen weniger allergische Reaktionen zeigen. Obwohl diese Katzen weniger von dem Protein produzieren oder weniger Haare haben, setzen sie dennoch Allergene frei. Es gibt daher keine Garantie, dass bestimmte Katzen allergikerfreundlich sind. Um zu wissen, ob Sie allergisch auf Katzen reagieren, sollten Sie einige Zeit mit individuellen Tieren verbringen und ihre Reaktionen beobachten. Zu den Rassen, die oft als allergikerfreundlicher angesehen werden, gehören:

  • Sibirische Katze
  • Balinesenkatze
  • Orientalisch Kurzhaar
  • Russisch Blau
  • Devon Rex und Cornish Rex

Was hilft beim Management der Katzenallergie?

Wenn Sie eine Katze trotz Allergie halten, können Ihnen die folgenden Maßnahmen helfen, die Zeit mit Ihrer Katze zu genießen und gleichzeitig Ihre Symptome unter Kontrolle zu halten:

  1. Halten Sie Ihr Schlafzimmer und die wichtigsten Wohnräume katzenfrei, um die Ansammlung von Allergenen zu verringern.
  2. Vermeiden Sie es, Ihr Gesicht, insbesondere Augen und Nase, nach dem Kontakt mit Katzen zu berühren.
  3. Saugen Sie regelmäßig mit einem HEPA-Filter und reinigen Sie Oberflächen, um Hautschuppen zu entfernen.
  4. Waschen Sie sich nach dem Kontakt mit der Katze die Hände, das Gesicht und alle exponierten Hautstellen und wechseln Sie die Kleidung, um die Verbreitung von Allergenen zu vermeiden.
  5. Nehmen Sie ärztliche Hilfe in Anspruch. Allergiemedikamente oder eine Desensibilisierung können die Symptome mit der Zeit deutlich lindern.

Wie gehe ich mit fremden Katzen um?

Manchmal sind Katzen bei Freunden, Familie oder im Beruf nicht zu vermeiden. Diese Tipps können Ihnen helfen, sich vor allergischen Reaktionen zu schützen. Wenn Sie keine Katze haben:

  • Schränken Sie den Kontakt ein: Vermeiden Sie engen Kontakt mit Katzen oder Orte, an denen sich Katzen aufgehalten haben.
  • Fragen Sie vorher: Wenn Sie jemanden zu Hause besuchen, fragen Sie, ob dort eine Katze lebt, damit Sie sich vorbereiten und gegebenenfalls Allergiemedikamente einnehmen können.
  • Tragen Sie einen Mundschutz: Wenn Sie sich in einem Raum mit Katzen aufhalten müssen, sollten Sie eine Maske tragen, um die Allergene herauszufiltern.
  • Wechseln Sie Ihre Kleidung: Nach dem Aufenthalt in einer Umgebung mit Katzen sollten Sie sich umziehen, um die Übertragung von Allergenen zu verringern.

Wie wird eine Allergie gegen Katzen behandelt?

Wenn andere Haustiere in der Nähe sind, kann es schwierig sein, die Ursache der Allergie herauszufinden. Außerdem können Hausstaubmilben und andere Allergene ähnliche Symptome hervorrufen. Ein Test schafft Klarheit. Schon Allergietest für zu Hause können bequem Auskunft darüber geben, ob Sie auf Katzenproteine allergisch reagieren.

Wenn die Symptome anhalten oder sich verschlimmern, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen, um die richtige Behandlung zu erhalten. Wenn Sie die Beschwerden ignorieren, kann allergisches Asthma die Folge sein. Die Behandlung einer Katzenallergie beim Menschen umfasst:

  • Antihistaminika: Sie lindern Niesen, eine laufende Nase und juckende Augen, indem sie Histamin blockieren, das vom Körper ausgeschüttet wird. Sie sind in Form von Tabletten, Flüssigkeiten oder Sprays rezeptfrei oder verschreibungspflichtig erhältlich.
  • Abschwellende Mittel: Sie verringern die Schwellung der Nasengänge und erleichtern das Atmen, sollten jedoch nur kurzfristig angewendet werden. Der längerfristige Gebrauch kann zu einer Verschlechterung der Symptome (Rhinitis medicamentosa) führen. Einige rezeptfreie Allergietabletten kombinieren Antihistaminika und abschwellende Mittel für zusätzliche Linderung.
  • Nasale Kortikosteroide: Sie lindern Entzündungen und behandeln langfristige Allergiesymptome.
  • Hyposensibilisierung: Bei der spezifischen Immuntherapie werden regelmäßig Allergiespritzen verabreicht, um den Körper langsam an die Allergene zu gewöhnen. Dadurch wird Ihr Immunsystem mit der Zeit weniger empfindlich. Eine Studie aus dem Jahr 2023 belegt, dass der Antikörper Tezepelumab bei der Desensibilisierung die Behandlung bedeutend verkürzen kann.

Fazit: Testen und Symptome kontrollieren

Katzenallergien sind weit verbreitet und werden hauptsächlich durch Proteine in der Haut oder im Speichel über die Atemwege von Katzen ausgelöst. Auch wenn Sie direkten Kontakt vermeiden, können Sie auf der Arbeit, in anderen Haushalten und an öffentlichen Orten auf Allergene treffen. Kümmern Sie sich proaktiv um Ihre Symptome. Sie können Katzen und ihren Allergenen mit einigen Tipps aus dem Weg gehen. Mithilfe einer Ärztin oder eines Allergologen können Sie außerdem eine Hyposensibilisierung durchführen und Symptome reduzieren. Mit einem Atemallergietest finden Sie heraus, was Ihre Symptome auslöst. Er kann Ihnen helfen, die richtige Behandlung zu finden und Ihr Leben mit Katzen angenehmer zu gestalten.

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